erste Version in "Magie und Parawissenschaften": 12:39, 21. Juni 2011
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BP5.

Carl du Prel - von der Philosophie zu Mystik und Spiritismus

Autor: Carl du Prel (1839–1899) war ein Philosoph, der sich wissenschaftlich mit diversen parapsychologischen Themen beschäftigte.3.

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BP5. Kersti: Leben
BP5. Kersti: Bedeutung für Parapsychologie, Spiritismus und Philosophie
BP5. Kersti: Quellen

 
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Leben

Carl du Prel stammte aus einer ursprünglich lothringischen Adelsfamilie, die schon seit mehreren Generationen in Bayern lebte und wurde am 3. April 1839 in Landshut in Bayern als fünftes von acht Kindern geboren. Sein Vater war der königliche Advokat Maximilian Freiherr von du Prel (1800–1882) seine Mutter Anna Sandrezcky stammte aus dem polnischem Adel (1804–1884).3. S.31

Kurz nach seiner Geburt zog seine Familie nach München um. Ab 1858 studierte er in der Münchener Universität Jura. 1860 bis 1872 diente in der Bayrischen Armee als Offizier. 1868 erhielt er in der Tübinger Universität in Abwesenheit einen Doktortitel in Philosophie. Seine im folgenden Jahr veröffentlichte Doktorarbeit hatte den Titel "Oneirokritikon. Der Traum vom Standpunkt des transzendentalen Idealismus."1.

Als promovierter Philosoph wandte er sich dem Spiritismus in wissenschaftlichem wie auch lebensphilosophischem Sinne zu und wurde dadurch in einschlägigen Kreisen berühmt, in den universitären Kreisen wurde er jedoch gemieden und geschnitten.3. S.11

Carl du Prel veröffentlichte zwischen 1869 und 1899 in mindestens 70 verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften, in Münchener und Wiener Tageszeitungen, Illustrierten und Familienblättern, in populärwissenschaftlichen Fachblättern, in Rundschauen sowie in philosophischen und literarischen Monatsblättern3. S.28. Er schrieb viel über den Darwinismus3. S.41ff, Astronomie3. S.48ff.

Er heiratete im Jahr 1880 seine Frau Albertine, die eine geborene Baur und verwitwete Schmidt war. Ihr Bruder Karl Albert Baur eröffnete Carl du Prel den Zugang zu Brixener Künstlerkreisen. Sie machten ihre Hochzeitsreise durch Oberitalien, Tirol, Straßburg und Avignon und zogen danach nach München, wo beide bis zu ihrem Tod lebten. Da Albertine Geld aus ihrer ersten Ehe mitbrachte, war von da ab das Auskommen du Prels gesichert. 1982 bekamen sie einen Sohn Gerhard und 1983 die Tochter Hildegard.3. S.54

Carl du Prel starb am 5. August 1899 während einer Kur in Heiligkreuz in Tirol, sein Leichnam wurde auf dem Südfriedhof seines Wohnortes München beigesetzt. Albertine du Prel verwaltete den Nachlass ihres Mannes und gab 1911 die Gesammelten Schriften heraus, die Tochter Hildegard Proksch übernahm 1915 nach dem Tod der Mutter diese Aufgabe. Hildegard Proksch und der Sohn Gerhard du Prel hatten beide keine Kinder.3. S.71

 
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Bedeutung für Parapsychologie, Spiritismus und Philosophie

Durch seine Frau Albertine du Prel auf dem Spiritismus gebracht, dem er vorher kritisch gegenüberstand.3. S.52ff

Carl du Prel gehörte zu den wichtigsten Vertretern der spiritistischen/okkultistischen Szene Deutschlands seiner Zeit. Als philosophischer Theoretiker hat er den Spiritismus theoretisch durchdacht und geordnet3. S.9. Außerdem zählt er zu den Mitbegründern der experimentellen Parapsychologie2..

Sechzehn Jahre standen Carl du Prel und Eduard von Hartmann in brieflichem Kontakt3. S.37. Während er ihn zunächst bewunderte und seine Sicht der Dinge unterstützte vertrat er später im Unterschied zu Hartmanns pantheistischer Sicht den Standpunkt, daß das Unbewußte individuell sei. Dieses führte schließlich zum Ende der Brieffreundschaft der beiden.3. S.58

Autor: Helena Petrovna Blavatsky hatte 1875 in New York die Theosophische Gesellschaft gegründet, die 1882 ins indische Madras verlegt wurde. Carl du Prel kam damit über Agathe Haemmerle, einer Freundin von Blavatzky in Kontakt, die er 1883 kennenlernte. Da er sich unter Anderem für Berichte über Fakire aus Indien interessierte, daß sie sich willkürlich in außergewöhnliche Bewußtseinszustände versetzen können, hoffte er aus diesem Kontakt weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Er trat deshalb der Loge Germania der zweiten deutschen Zweiggesellschaft der Theosophischen Gesellschaft bei.3. S.59ff
BG1.1 Kersti: Loge Germania der Theosophischen Gesellschaft

Nachdem diese aufgrund der im Hodgson-Report4. erhobenen Betrugsvorwürfe gegenüber Helena Petrovna Blavatzky zerfiel, wurde die Münchener Psychologischen Gesellschaft als Nachfolgeorganisation diese Loge gegründet, wobei du Prel eine zentrale Rolle spielte.1. Als außerordentliches Mitglied nahm seine Frau Albertine später an beinah allen Sitzungen und Experimenten dieser Gesellschaft teil.
BG1.2 Kersti: Psychologische Gesellschaft (München)

Carl du Prel verließ nach einer Auseinandersetzung mit Autor: Albert von Schrenck-Notzing die Psychologische Gesellschaft und gründete die Gesellschaft für wissenschaftliche Psychologie. Carl Arnhard, der Vetter seiner Frau, gehörte dem Vorstand dieser Nachfolgegesellschaft an.S.54, S.59ff
BG1.3 Kersti: Gesellschaft für wissenschaftliche Psychologie

Du Prel führte gelegentlich Experimente durch oder nahm daran teil. So untersuchte er beispielsweise das deutsche Medium Elisabeth Tambke in München, den Briten William Eglington in Wien und beteiligte sich an der ersten größeren Untersuchung zu Autor: Eusapia Palladino in Mailand. Seine philosophischen Überlegungen beruhten jedoch hauptsächlich auf veralteten eher anekdotischen Daten, wie die meist nicht besonders gut dokumentierten Beobachtungen durch Anhänger des Mesmerismus. Das war einer der Hauptkritikpunkte die die oxforder Philosophen Ferdinand Schiller und William James an ihm äußerten, die sich fragten, warum er nicht auf die aktuelleren und besser dokumentierten Daten, die durch die Society for Psychical Research veröffentlicht wurden zurückgriff. Tatsächlich beherrschte er jedoch die englische Sprache nicht, so daß ihm das nicht möglich war.1.
BG2. Kersti: Society for Psychical Research

Kersti

 
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Quellen


Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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