5/09
In den nächsten Tagen schlüpften auch die anderen acht Drachen.
Meine träumerische Ader war jetzt noch viel ausgeprägter - immer wenn der Drache mich ansah, gingen mir Fragen durch den Kopf. Wenn ich die Antwort aus meiner Kindheit wußte, kamen mir die Erinnerungen daran ins Bewußtsein. Und dann kamen noch mehr Fragen. Wenn der Drache schlief, herrschte plötzlich Ruhe. Und auch wenn ich den Raum, in dem der Drache war, verließ, um irgendetwas zu tun, waren diese Gedanken schwächer. Dadurch wurde mir langsam klar, daß die vielen Fragen von diesem kleinen Drachen ausgingen.
Die Jungen, die die anderen acht Drachen für sich gewonnen hatten, erzählten mir von denselben Erfahrungen. Deshalb wußte ich, daß das vom Drachen kam, daß er mich ausfragte. Im Laufe der nächsten Tage kam es immer öfter vor, daß Erinnerungen in meinem Kopf auftauchten, die nicht von mir stammten, sondern von einem der Drachen oder einem anderen Drachenreiter. Ich lernte die verschiedenen Geiststimmen zu unterscheiden und zu wissen, von wem was stammte.
Wir wurden Tag und Nacht mit Kameras überwacht, machten uns darüber aber kaum Gedanken. Täglich kam der Wissenschaftler, der die Drachen entwickelt hatte, vorbei und stellte uns Fragen. Er fragte wie wir uns fühlten, was wir über Politik dachten, womit wir unsere Zeit verbrachten. Wir fanden die Fragen eher sinnlos, beantworteten sie aber brav - wenn auch nicht immer wahrheitsgetreu.
Quelle: Erinnerung an ein eigenes früheres Leben
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615,
Internetseite: https://www.kersti.de/,
Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.
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