erste Version: 10/2013
letzte Bearbeitung: 10/2013

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F212.

"Wie stehst du eigentlich dazu, daß wir den Befehl haben, dich im Notfall zu erschießen, wenn du wieder besessen wirst?"

Vorgeschichte: F837. Kersti: Ich erkannte Khar, sobald er den Raum betrat

Karl erzählt:
Der nächste Punkt auf meiner inneren Liste war die Leibwache selbst.

Ich erkundigte mich nach dem Raum, der der Wache als Sozialraum zugewiesen war und klopfte dort an.
"Darf ich hereinkommen?" fragte ich laut, damit sie wußten, wer kam.
"Komm nur."
Ich trat ein und wurde mit den mir inzwischen sehr bekannten Worten "Du siehst ja viel menschlicher aus!" begrüßt.

Nachdem wir uns begrüßt haben, sagte ich: "Wir müssen etwas für unsere Beziehung tun."
Die erste Reaktion die kam, hatte etwas damit zu tun, daß es ja nicht darum ginge, daß wir enge Freunde werden.

"Hat Gawain", das war nicht der bürgerliche Name sondern der Ordensname des Ritters, der mir zuerst Essen gebracht hatte, "euch erzählt, warum er nach dem ersten Tag keine Waffe mehr mit in den Raum genommen hat?"
"Er meinte, er würde seinen Nerven nicht trauen und das kann ich gut verstehen." antwortete der Befehlshaber der Wache.
"Tatsächlich ist etwas passiert, was sehr gut illustriert, wovor ich mich fürchte."
Ich erzählte, wie er damals in meinen Kerker kam, zusammenzuckte, das Tablett fallen ließ und plötzlich eine auf mein Herz gerichtete Waffe in der Hand hatte, wie ich beruhigend auf ihn eingesprochen hatte, um ihn vom Schießen abzubringen.
"Ich weiß bis heute nicht, was ihn erschreckt hat. Ihr könnt euch sicherlich lebhaft vorstellen, daß ich Angst habe, daß irgendein unerwartetes Ereignis die dünne Tünche über der Panik aus jenen vier Wochen durchbricht und einer der Männer die Nerven verliert und wirklich schießt. Und ich glaube im Leben nicht, daß das eine unrealistische Furcht ist, denn ich habe sicherlich jeden von euch mal die Nase in meinen Kerker stecken und mit panikerfülltem Gesicht wieder gehen sehen. Es ist wichtig, daß ihr alle meine normalen Reaktionen kennt und einschätzen könnt. Und ich bin bereit, hart dafür zu arbeiten."
Es herrschte eine ganze Weile eine geradezu gelähmte Stille. Dann sagte der Offizier der Mannschaft:
"Du könntest unser Kampftraining mitmachen."
Ich lächelte ihn an und antwortete:
"Das war so ungefähr das, was ich mir vorgestellt hatte. Ich weiß aber nicht, ob ich es schaffe, das Training neben meiner sonstigen Arbeit vollständig mitzumachen."
Die Wachen hatten einen sehr langen Arbeitstag zu dem täglich acht Stunden Kampftraining gehörten, während der Rest der Zeit weitgehend eine Art Bereitschaftsdienst war, mit der einzigen Pflicht, sich im selben Raum mit mir aufzuhalten und die Waffen griffbereit zu halten, während jeweils zwei Männer an der Reihe waren, mich genau zu beobachten. Ich wollte möglichst ebensoviel trainieren wie die Männer, das dürfte jedoch neben meiner eigentlichen Arbeit kaum zu schaffen sein.

"Sag mal", fing der Offizier zögernd an ich nickte ihm ermutigend zu, "Wie stehst du eigentlich dazu, daß wir den Befehl haben, dich im Notfall zu erschießen, wenn du wieder besessen wirst?"
Ich sah auf meine Finger. All die Ängste und Schmerzen der letzten Wochen stiegen wieder in mir auf. Sobald der Wirbel an Gefühlen so weit nachgelassen hatte, daß mir das überhaupt gelang, wies ich mich selbst streng zurecht, daß ich an dieser Stelle nicht meinen Streit mit Göring neu aufwärmen durfte. Loyalitätskonflikte können in heiklen Situationen ebenso gefährlich werden wir Panik.
"Es könnte Situationen geben, wo das eine angemessene Maßname ist." antwortete ich und sah ihn an, ließ ihn meinen Schmerz sehen.
"Armer Junge." sagte er nur.

Kersti

Fortsetzung:
F213. Kersti: "Ich frage mich nur, was mich dazu qualifiziert hat, mitten in diesem Wahnsinn zu landen."

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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