erste Version: 11/2013
letzte Bearbeitung: 11/2013

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F284.

"Och das sehe ich aber aus einer ganz anderen Perspektive. Ich wußte die ganze Zeit sehr genau, daß ich noch lebe. Dafür habe ich mir Sorgen um dich gemacht."

Vorgeschichte: F245. Kersti: "Du kannst es dir aussuchen. Entweder reizt du bei ihm die Nervenaustrittpunkte an der Wirbelsäule, oder ich mache es bei dir."

Karl erzählt:
Als ich danach wieder erwache, befinde ich mich in Haushofers geschlossenem Lieferwagen. Auf einem Feldweg nahe Görings Anwesen werde ich rausgeworfen. Jemand sagt mir, in welche Richtung ich muß, aber da ich den Weg kenne, hätte ich das auch selbst gewußt. Ich versuche aufzustehen, das gelingt mir aber nicht, weil ich zum Gehen meine Bewegungen nicht genau genug kontrollieren kann. Daher setzte ich mich kriechend in Bewegung. Ich komme nur wenige Meter weit, dann bleibe ich hilflos zuckend liegen, weil die Anstrengung das Zittern und Zucken wieder hat stärker werden lassen. Ich warte, bis es sich wieder etwas beruhigt hat, dann krieche ich weiter. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie weit ich gekommen bin, sondern diese Episode bricht irgendwann in der Mitte ab.

Ich wache auf, weil mich jemand in den Armen trägt. Als ich die Uniform von Görings Wache erkenne, entspanne ich mich. Ich bin in Sicherheit.

Wie meist bin ich anfangs zu krank, um das Bett zu verlassen. Ich lasse mir, sobald ich wieder verständlich sprechen kann, das Telefon ans Bett bringen und rufe den Wissenschaftler an.

Sein Personal will ihn mir nicht geben, er wäre zu krank. Ich meine sie könnten ihm das Telefon doch an Bett bringen, was sie nicht einsahen. Erst als ich vorschlug, ihnen einen Techniker vorbeizuschicken, der ihnen ein längeres Kabel legt, gaben sie nach und brachten ihm das Telefon.

"Du lebst?" begrüßte er mich.
"Ja. Zumindest habe ich gehört, daß Geister Schwierigkeiten haben sollen, ein Telefon zu bedienen." meinte ich und fragte ihn "Wie geht es dir denn?"
"Das mußt du gerade fragen, dabei warst du doch wochenlang verschwunden und niemand wußte, ob du noch lebst." antwortete er.
"Och das sehe ich aber aus einer ganz anderen Perspektive. Ich wußte die ganze Zeit sehr genau, daß ich noch lebe. Das war sogar sehr deutlich zu spüren. Dafür habe ich mir Sorgen um dich gemacht. Also wie geht es?"
"Nicht so schlimm. Etwa so, als hätte ich eine mittlere Grippe gehabt. Die Leute machen aber ein Riesentheater darum und der Arzt meint, es wäre ganz bestimmt sehr, sehr schlimm."
Ich war froh, denn diese Reaktion klang sehr gesund. Jemand den die Besorgnis des Arztes nervt, ist sicher auf dem Weg zur Genesung - sowohl psychisch als auch physisch.
"Das kenne ich. Ich stehe immer einfach auf, wenn ich mich danach fühle und sagen ihnen, daß mein Körper es mir schon mitteilen wird, wenn ich ihm zu viel zumute."

"Hmmm... da habe ich aber eine ganz andere Geschichte gehört. Sie handelte glaube ich von einem kleinen Jungen, der so krank war, daß er kaum kriechen konnte und durch das ganze Haus bis in die Bibliothek gelaufen ist, weil er unbedingt ein Buch lesen wollte." gab er zurück.
"Da wollte ich ihnen aber auch einen Denkzettel verpassen, weil ich es so gemein fand, daß sie mir keine Bücher gebracht haben, obwohl ich doch solche Schmerzen hatte und nichts, womit ich mich davon ablenken konnte. Es war übrigends ganz schön schwierig, das so zu planen, daß ich es überhaupt geschafft habe. Ich habe nämlich Stunden für den Weg gebraucht, weil ich immer nach ein paar Schritt zu erschöpft war, um weiterzugehen. Und damit es wirksam war, mußte ich ja bis hin kommen und am Ende ein Buch vor der Nase haben. Wirklich zum lesen bin ich dabei nicht gekommen, denn als ich da war, bin ich sofort eingeschlafen und erst wieder aufgewacht, als der Bibliothekar mich am nächsten Morgen fragte, was ich denn da mache. Und bei dem habe ich mich dann bitterlich beschwert, daß die mir nichts zu lesen gönnen." meinte ich.
"Du bist schon eine Sondermarke." meinte er.
"Immerhin hatte ich von da ab immer genug zu lesen, wenn ich krank war. Jeder glaubt es mir, wenn ich drohe, es mir sonst selbst zu holen."

"Und, nachdem ich dir gesagt habe, wie es mir geht - wie geht es dir?"
"Nicht so gut. Immer wenn ich mich bewege, fange ich an zu zittern. Und wenn ich mich etwas mehr bewege, wird das zittern schlimmer. Ich glaube im jetzigen Zustand würde ich es definitiv nicht bis zu Bibliothek schaffen sondern auf halber Strecke hilflos vor mich hin zuckend liegenbleiben." meinte ich.
"Und wie erklärst du dir das?"
Kurz zusammengefaßt konnte man das Problem damit erklären, daß das System, das die Skelettmuskeln über Reflexe kontrolliert, durch die vielen durch Stromschläge entstandenen Signale völlig durcheinandergebracht worden ist und deshalb nicht mehr sauber arbeitet. Das Zittern ist eine Fehlfunktion dieses Systems. Am Telefon erklärte ich das allerdings viel ausführlicher und erzählte im einzelnen welche Nerven gereizt worden waren und welche vermieden wurden, um keine lebenswichtigen Systeme aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ich erklärte aus welcher Richtung Haushofer welchen Nerv angestochen hatte und welche Nerven warum mit reagiert hatten, wenn welcher Nerv gereizt wurde. Ich erzählte Details aus der wissenschaftlichen Forschung zur Funktionsweise des Nervensystems und erklärte genau jeden einzelnen Versuch den Haushofer gemacht hatte, wie er sich ausgewirkt hatte und wie das meiner Ansicht nach zustandegekommen war. Da er immer weitere Fragen stellte, erklärte ich immer mehr. Als ich schließlich aufhörte, weil ihm keine neue Frage einfiel, meinte er nur:
"Unglaublich. Du bist der einzige Mensch, von dem ich je gehört habe, daß er einen wissenschaftlichen Vortrag darüber gehalten hat, wie er selbst gefoltert wurde. Und das auch noch aus dem Stehgreif und ohne ein einziges mal ins Stocken zu kommmen." Ich empfing von ihm telepathisch ein Gefühl, das wie eine Mischung aus Faszination und Grauen schmeckte.
Ich war irritiert. Was wollte er damit sagen? Er hatte doch danach gefragt!

Als nächstes fragte er mich:
"Was sagt der Arzt? Wirst du wieder gesund?"
"Das kann mir der Arzt nicht sagen, er hat zu wenig Erfahrung damit und kennt zu wenig wissenschaftliche Literatur zum Problem." antwortete ich.
Tatsächlich hatte ich mit dem Arzt eine längere Diskussion darüber gehabt, die damit begonnen hatte, daß er auf die Frage nach meiner Prognose geantwortet hatte: "Mach dir keine Sorgen, das wird schon wieder." und bei der am Ende herauskam, daß sie sich exakt auf keine wissenschaftliche Literatur und keinen einzigen Erfahrungsbericht stützte, weil niemand bisher beschrieben hatte, wie man sich von so etwas erholt. Also waren meine eigenen Beobachtungen an mir selbst die weitaus beste Quelle die mir zur Verfügung stand, um einzuschätzen, ob es wieder wird.
"Ich denke allerdings, daß es wieder werden wird. Bis jetzt ist es so, daß es mir jeden Tag etwas besser geht als am Tag davor, daß das zittern und zucken täglich ein klein wenig schwächer wird und sich nach und nach beruhigt. Wenn ich versuche, mich zu bewegen, verschlimmert das die Symptome, daher übe ich mich im Augenblick darin, möglichst entspannt und ruhig zu liegen, damit das Nervensystem sich besser erholen kann." erläuterte ich meine Einschätzung, "Ich kann nicht sagen, dauerhaft etwas zurückbleiben wird und wie viel das sein wird, aber ich gehe davon aus, daß ich mit dem Endergebnis werde leben und arbeiten können."

Kersti

Fortsetzung:
F287. Kersti: Mein unerwartetes Wiedererscheinen unter den Lebenden muß irgendein Wunder gewirkt haben

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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