erste Version: 12/2013
letzte Bearbeitung: 12/2013

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F302.

Dann sah ich die Leiche genauer an und erstarrte. Es war Ellys Vater

Vorgeschichte: F301. Kersti: Ich war richtig in Elly verliebt gewesen, wie sehr Göring sie verehrt hatte, hatte ich aber vor ihrem Tod nicht begriffen

Karl erzählt:
Es war knapp 14 Tage nach dem Mord an Elly. Als ich vom Fluß nach Hause zurückkehrte, war es schon dunkel, da ich mich lange mit Göring unterhalten hatte, bevor er nach Hause gefahren war. Ich ging wie immer zu Fuß, weil ich es mag, durch die Nacht zu laufen.

Plötzlich knallte ein Schuß und ich spürte, wie etwas meinen Arm traf. Ich ließ mich fallen und sah dann nach, wer geschossen hatte. Ein Mann kam im Dunkel auf mich zu, schoß erneut. Dieser Schuß traf neben mir auf das Pflaster. Ich zog die Beine an und hechtete hinter eine Kiste mit Sand für die Winterstreuung am Rand des Gehsteigs. Dort hockte ich mich hin und beobachtete aus der Deckung heraus, wie der Mann auf mich zukam. Dabei schoß er noch einmal, die Kugel flog dicht an meinem Kopf vorbei. Ich zog den Kopf ein und verließ mich mehr auf mein Gehör, um seine Position zu bestimmen.

Ich zog meine Pistole, entsichterte sie und hielt sie bereit, während der Mann immer weiter auf mich zukam. Ich überlegte, was ich tun könnte, denn eigentlich wollte ich keinen Menschen erschießen, nur schien der so entschlossen, mich zu erschießen und sobald er bei der Kiste ankam, hatte er mich in der Falle. Ich sah kurz nach, was er tat. Noch ein Schuß, dem ich knapp auswich, weil ich sah, wie er schießen wollte und den Kopf wieder in Deckung zurückzog. Dann hörte ich wie er nachlud.

Wenn ich überleben wollte, mußte ich ihn erschießen und wenn ich das nicht täte, würde er mich erschießen. Ich lauschte genau, woher sein Atem kam, wo seine Füße hintraten, wartete mit gezogener Pistole, die ich ständig in die Richtung hielt, wo er sein mußte. Als ich eine hörbare Bewegung machte, schoß er erneut in meine Richtung. Den Kopf zu heben, war also nicht ratsam. Natürlich konnte ich in meiner augenblicklichen Postion noch nicht schießen, weil die Kiste dazwischen war, aber das würde sich ändern, sobald er nahe genug war.

Ich bemühte mich, leise zu atmen und auch sonst keine Geräusche von mir zu geben. Nur noch wenige Schritte trennten uns. Ich wartete, bis ich ihn richtig sehen konnte, weil er direkt vor mir stand und schoß von schräg unten auf den Hals, traf, er fiel fast lautlos um. Ich folgte mir der Pistole dieser Bewegung, wie ich all seine Bewegungen verfolgt hatte. Er lag nachher neben der Sandkiste, so daß ich ihn sehen konnte. Ich sah ihn einige Sekunden lang aufmerksam an, ohne mich zu rühren. So schlaff wie er da lag, war er wahrscheinlich tot. Bei dieser Dunkelheit war es schlecht zu erkennen, aber wenn er noch lebte, hätte ich seinen Atem hören müssen. Ich stand auf, ging hin, trat dabei in eine klebrige Pfütze aus Blut, die sich vor ihm ausbreitete. Es war nicht sehr viel Blut.

Dann kniete ich neben der Leiche nieder, sah sie mir genauer an und erstarrte. Es war Ellys Vater. Ich hatte aus meiner gebückten Stellung von unten durch die Kehle in den Kopf getroffen und der Schuß war hinten wieder herausgekommen. Er war wirklich mausetot.
"Ach du meine Güte, das brauchen wir jetzt nicht auch noch!" dachte ich.

Einen Augenblick kniete ich noch da, überlegte ob ich das irgendwie hätte verhindern können. Die Antwort war natürlich klar: Nein. Ich hatte sowieso schon starke Hemmungen gehabt zu schießen und hatte es nur getan, weil er mich sonst erschossen hätte. Und dabei hatte ich noch vermutet, er würde zu Ellys Mördern zählen. Wenn ich geahnt hätte, wer er ist, hätte ich sicherlich noch mehr Hemmungen gehabt - und das hätte mir möglicherweise das Leben gekostet.

Er hatte mich ja schon am linken Oberarm getroffen, es fühlte sich aber so an, als würde ich nicht gefährlich viel Blut verlieren. Bewegen konnte ich den Arm auch, obwohl das wirklich wehtat. Ich würde mich nicht in Gefahr bringen, wenn ich mich darum später kümmerte.

Göring hatte mir gesagt, daß ich mich von Ellys Vater fernhalten solle, weil er völlig durchgedreht sei und mir die Schuld an dem Mord gegeben hätte, als er Ellys Leiche kurz nachdem ich aus dem Wochenendhaus fortgebracht worden war, gefunden hatte. Es mußte kurz danach gewesen sein, denn ich bin Sonntags bei Sonnenaufgang weggebracht worden und er fand sie Sonntag morgens. Auch wenn er die Foltern nicht ganz so hautnah miterlebt hatte, wie ich, war mir durchaus vorstellbar, warum ein Mensch bei dem Anblick durchdrehen konnte, den sie nachher geboten hatte. Ich hatte ihn doch gemocht und wenn wir geahnt hätten, daß er so etwas plant, dann hätten wir ihm schlichtweg keine Gelegenheit gegeben, es zu tun. Es wäre wahrscheinlich klüger gewesen, mich zu meiner eigenen Sicherheit in Untersuchungshaft zu nehmen.

Ich entschied die Leiche in den Fluß zu werfen, der nur ein paar Meter entfernt war, um mir etwas Zeit zu verschaffen.

Kersti

Fortsetzung:
F303. Kersti: Als wir ausstiegen, sagte er, daß er mir die Pistole abnehmen müsse, da er mich zumindest offiziell in Untersuchungshaft nehmen müsse

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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