erste Version: 2/2014
letzte Bearbeitung: 3/2014

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F332.

Insgesamt verblüffte mich meine ganze Umgebung darin, wie sie meinen Stellvertreter und Freund falsch einschätzte

Vorgeschichte: F331. Kersti: Er lachte: "Dann ist der Schutzengel ja auch nicht klüger als ich!"

Karl erzählt:
Ich war mit dem Stellvertreter, den ich mir ausgesucht hatte rundum glücklich, sowohl an der Arbeit als auch privat. Wir waren bald enge Freunde und unternahmen viel miteinander. Mit ihm zu arbeiten, war Vergnügen pur: Wir regten uns gegenseitig zu immer neuen Ideen an, die wir dann unbedingt ausprobieren mußten.

Was mich aber zunehmend verblüffte war, was andere Leute über ihn sagten. Göring war erstaunt, wen ich mir ausgesucht hatte, weil er ihn für ein Weichei hielt. Während man ihm wirklich jedes Gefühl aus dem Gesicht ablesen konnte, hattte ich ihn mir ja gerade ausgesucht, weil er Problemthemen nicht aus dem Weg ging und damit offensichtlich auch vernünftig umgehen konnte. Ich erlebte ihn später auch in wirklich gefährlichen Situationen und er hat immer seinen Mann gestanden. Wie Göring zu der Vorstellung kam, daß mein Stellvertreter ein Weichei sei, war mir ein Rätsel.

Dann wurde noch gemunkelt, er wäre homosexuell. Ich weiß nicht wie sie darauf kamen, und auch nicht, warum mein Stellvertreter so wenig über seine Beziehung redete. Aber er hatte bevor ich ihn kennenlernte einige Frauenbeziehungen gehabt und heiratete während der Zeit, in der ich mit ihm zusammenarbeitete eine Frau, die wir zu Beginn als Sekretärin für unsere Abteilung ausgewählt hatten. Als die beiden kurz vor Kriegsende zur Hochzeit einluden, da ein Kind unterwegs war, waren viele unserer Mitarbeiter sehr verblüfft, zu erfahren, daß sie schon seit mehreren Jahren eine feste Beziehung hatten und in einer gemeinsamen Wohnung lebten. Die anderen Bewohner des Hauses, in dem er lebte, hatten dagegen vermutet, die beiden wären schon seit Jahren verheiratet gewesen.

Göring hielt ihn für einen unehrlichen Menschen, weil er anderen nicht in die Augen sah. Während das mit dem nicht in die Augen sehen stimmte, war er im Gegenteil ein ungewöhnlich ehrlicher Mensch. Ich habe meinen Stellvertreter nicht einmal bei den allgemein üblichen sogenannten Notlügen erwischt. Ich sage "sogenannt", weil sie in den meisten Fällen zwar harmlos und unbedeutend sind, man sie aber meiner Erfahrung nach wirklich nicht braucht, sondern es tatsächlich Bequemlichkeitslügen sind, wo man dem Gegenüber statt der Wahrheit das mitteilt, was er gerne hören will. Mich nervt das immer furchtbar, weil ich Fragen nur stelle, weil ich eine ehrliche Antwort will. Mit der Wahrheit kommt man außerdem, so weit ich das erlebt habe, normalerweise ebenso gut durch. Die meisten Leute gewöhnen sich lediglich so übliche Fragen wie "Wie geht es Dir?" schnell ab, wenn sie statt dem allgemein üblichen "Gut" zur Antwort bekommen "Schlecht wie immer, ... ist mal wieder schlimmer geworden".

Göring hatte außerdem vermutet, mein Stellvertreter würde morgens Stunden vor dem Spiegel verbringen, weil er immer wie aus dem Ei gepellt aussah. Tatsächlich brauchte er, wie ich erlebt habe, als ich mal eine Nacht bei ihm verbracht habe, noch weniger Zeit, um sich für die Arbeit fertig zu machen, als ich. - Ich habe mir das sehr effizient organisiert, weil ich es hasse, mich mit so unwesentlichen Dingen wie anziehen zu beschäftigen. Mein Erscheinungsbild scheint aber Görings Ordnungssinn und Stilempfinden immer zu beleidigen, ganz gleich, was ich tue!

Göring hielt meinen Stellvertreter für schüchtern und duckmäuserisch. Ich habe keine Ahnung, wie er darauf kam. Während mein Stellvertreter tatsächlich seine Fähigkeiten lieber unter- als übertrieb und sich lieber im Hintergrund hielt, als sich aufzuspielen, war er andererseits auch der Typ der, wenn es nötig ist, jedem alles ins Gesicht sagen würde und der wahrscheinlich auch dem lieben Gott persönlich unangenehme und peinliche Fragen stellen würde. So ein Auftreten kann man als zurückhaltend beschreiben, unter duckmäuserisch verstehe ich dagegen etwas ganz anderes.

Insgesamt gesehen verblüffte mich hier meine ganze Umgebung darin, wie sie meinen Stellvertreter und Freund falsch einschätzte.

Kersti

Fortsetzung:
F333. Kersti: Offensichtlich war die Arbeit ihre Lieblingsfreizeitbeschäftigung und sie kamen nur zum Spielen hierher

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
Werbung - auch in Form spiritueller Newsletter - ist nicht erwünscht und ich bin nicht damit einverstanden, daß diese Adresse für Werbezwecke gespeichert wird.