erste Version: 2/2014
letzte Bearbeitung: 12/2014

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F333.

Offensichtlich war die Arbeit ihre Lieblingsfreizeitbeschäftigung und sie kamen nur zum Spielen hierher

Vorgeschichte: F332. Kersti: Insgesamt verblüffte mich meine ganze Umgebung darin, wie sie meinen Stellvertreter und Freund falsch einschätzte

Karl erzählt:
Daß wir beiden uns gegenseitig so inspirierten hatte auf unsere Mitarbeiter hatte einen seltsamen Effekt: Ich hatte ja durchaus schon an normalen Arbeitsstellen gearbeitet und wußte deshalb, daß Leute sich normalerweise nach Kräften vor der Arbeit drücken und wenn man nicht ein Auge darauf hat, daß sie pünktlich kommen und gehen, kommt es schnell so weit, daß alle fünf Minuten früher gehen. Komischerweise mußte ich nie jemanden wegen so etwas tadeln.

Daß irgendetwas hier komisch war, fiel mir auf, als ich einmal, nachdem ich etwas länger gebraucht habe, um eine spannende Idee zu Papier zu bringen eine halbe Stunde nach Feierabend durch die kleine Werkstatt ging. Drei der zehn Arbeitsplätze der Forschungswerkstatt waren noch besetzt. Ich blieb verblüfft stehen.

Dann machte ich die Runde und fragte jeden einzelnen warum er noch da war. Der erste meinte ich solle ihn in Ruhe lassen, er müßte sich konzentrieren. Ich zuckte mit den Schultern und ging weiter. Der zweite erzählte mir, er wäre doch gerade fertig geworden und er müßte doch noch ausprobieren, ob es funktioniert. Er führte mir das Gerät einal vor, ließ es, als ich weitergegangen war noch mehrfach laufen und ich hörte ihn jubeln während er beobachtete wie das Gerät seine Arbeit tat. Er probierte es definitiv häufiger aus als nötig, um herauszufinden, ob es funktioniert. Der dritte war so vertieft darin, irgendwelche Feinheiten an seinem Gerät zu justieren, daß ich es gar nicht wagte, ihn anzusprechen. Kopfschüttelnd ging ich nach Hause.

Als ich einmal etwas früher zur Arbeit kam, waren fünf andere Arbeitsplätze besetzt und diese Leute waren ebenfalls so in ihre Arbeit vertieft, daß sie kaum bereit waren mir zu erzählen, was sie gerade taten.

Ich erzählte das meinem Stellvertreter, dem das ebenfalls schon aufgefallen waren, und wir kamen zu dem Schluß, daß solcher Eifer belohnt werden müßte. Ich besorgte also Stundenzettel, die sie führen sollten, gab sie an die Mitarbeiter aus und sagte ihnen, daß sie die Überstunden, die sich machten zu jeder Zeit abgesehen von den großen Mitarbeiterbesprechungen, abfeiern durften.

Das führte dazu, daß sie oft mitten in der Woche eine Tag freinahmen um private Dinge zu regeln. Dafür kamen sie dann immer wieder mal am Wochenende. Die Arbeitzeit, die sie bei uns arbeiteten, war aber immer noch regelmäßig mehr, als sie nach Arbeitsvertrag mußten. Offensichtlich war die Arbeit ihre Lieblingsfreizeitbeschäftigung und sie kamen nur zum Spielen hierher.

Darüberhinaus machten sie so häufig Verbesserungsvorschläge, daß ich mich langsam fragte, in welchem falschen Film ich gelandet war. Ich hatte doch auch während meiner Lehre die meiste Zeit in Forschungswerkstätten gearbeitet und dort hatten die allermeisten Mitarbeiter wirklich nie selbst größere Verbesserungsvorschläge gemacht. Hier entwickelten sich alle zu Erfindern, schien es mir.

Mein Stellvertreter konnte sich das auch nicht erklären.

Allerdings kann ich nicht behaupten, daß ich da anders wäre. Da war beispielsweise das Sofa, das hatte ich dort hingestellt, weil ich oft den Feierabend vergessen habe und auch weil ich oft halb krank zur Arbeit gekommen bin und mich dann den halben Tag hingelegt habe, um mich auszuruhen. Ich bin immer zur Arbeit gegangen, wenn Görings Arzt mir das nicht strengstens verboten hat, weil ich meine Arbeit einfach liebe und immer eine Idee habe, die ich unbedingt zu Papier bringen will oder ausprobieren lassen will, mich in meiner Abteilung richtig wohl fühle und gerne mit den Leuten dort zusammen bin. Das führte dann zu Gesprächen wie dem Folgenden:
"Dein Stellvertreter meint, du würdest oft halb krank zur Arbeit kommen."
"Das ist wahr. Normalerweise liege ich dann aber fast den ganzen Tag hier oder in der Werkstatt auf dem Sofa." erklärte ich.
"Er sagt, du arbeitest dann aber nicht weniger. Er bekommt dann genauso viele fertige Pläne von dir, wie wenn du gesund bist."
"Das täuscht. Ich höre ja nicht auf zu denken, nur weil ich zu schwach bin um aufzustehen. Also habe ich in den Zeiten, wo der Arzt mir das Arbeiten strengstens untersagt hat, oft diverse neue Ideen entwickelt. Ich bringe dann die Dinge zu Papier, die vollkommen fertig ausgearbeitet sind und verbrauche viel weniger Schmierpapier, weil mir das Zeichnen zu anstrengend ist." antwortete ich.
Es lag also teilweise daran, daß ich normalerweise einen Großteil der Gedankenarbeit beim Zeichnen machte und dabei diverse Skizzen zeichnete, von denen ich dann wieder Teile ausradierte und verbesserte. Das war aber nicht alles. Tatsächlich sparte ich, wenn ich krank war, alle Arbeit ein, die nur Verzierung war und sparte mir meist den größten Teil des Vorzeichnens, so daß die Pläne in einem Bruchteil der Zeit fertig wurden, die ich sonst zum zeichnen brauchte. Ich fand meist nachher, daß sie nicht sauber genug gezeichnet waren. Das schien aber meine Mitarbeiter nicht zu stören und ich war dann eben zu krank, um das besser zu machen. Schließlich geht es bei den Plänen eigentlich um die Ideen, die darin stecken und nicht darum, ob sie hübsch aussehen.

Kersti

Fortsetzung:
F265. Kersti: "Ich nehme an, du hast jetzt ungefähr tausend Fragen, alle davon unhöflich und zu persönlich."

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
Werbung - auch in Form spiritueller Newsletter - ist nicht erwünscht und ich bin nicht damit einverstanden, daß diese Adresse für Werbezwecke gespeichert wird.