erste Version: 5/2020
letzte Bearbeitung: 6/2020

Versuche zum Aufstieg nach Jesus - Weimarer Republik und Drittes Reich: Angstbeißerdämonen und ein Königshof

F375.

Ich fragte mich sowieso was der König für ein seltsames Verhältnis zur Angst hatte

Vorgeschichte: F374. Kersti: Für fliegende Stöcke wird man in die Hölle geworfen. Für Wunder bekommt man die Hölle auf Erden

Danlo erzählt:
Da ich gezwungen war, mich regelmäßig dort zu zeigen, lernte ich natürlich auch die Leute kennen, die dort ein- und ausgingen.

Der Chinese war mir zuerst beim dem Ritual aufgefallen, denn er hatte schon, als ich den Salon betreten hatte, eine Bemerkung gemacht, die mir klar machte daß er die Dämonen jedenfalls gesehen hatte. Jeder andere hatte diese Worte auf den König bezogen, aber er hatte dabei den größten meiner feinstofflichen dämonischen Begleiter angesehen. Ich machte eine genauso indirekte Bemerkung über die Vorsuppe, denn ich hielt es für unklug, ihn darüber im unklaren zu lassen, daß sie psychodelische Drogen enthielt.

Bei einem meiner nächsten Besuche im Palast, suchte er eine Gelegenheit, mich alleine zu sprechen und wir unterhielten uns einige Stunden angeregt über die Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen europäischer und chinesischer magischer Literatur. Ich mochte auch seinen Humor. Zu meiner Verwunderung, wurden seine hintergründigen sarkastischen Sprüche von denen, auf die sie gemünzt waren, immer als höfliche Komplimente aufgefaßt, was sie eindeutig nicht waren. Ich schaute mir da einiges ab, denn an eine so intrigengeschwängerte und vordergründig höfliche Gesellschaft, wie der Hof sie war, war ich nicht gewöhnt.

Wir hatten beide das Problem, daß wir keine unabhängige Machtbasis am Hof hatten, weil wir eben nicht dem örtlichen Adel angehörten und daher darauf angewiesen waren, die Gunst - oder die Angst - des Königs nicht zu verlieren. Er hatte nämlich auch einmal zu der Notlösung gegriffen, dem König eine Todesangst einzujagen. Wir einigten uns auf eine Strategie, bei der wir in der öffentlich so taten, als würden wir konkurrieren und uns gegenseitig bedrohen, tatsächlich aber dieses scheinbare Konkurrenzverhältnis verwendeten, damit der König meinte, er müsse uns nur gegeneinander ausspielen, um vor uns geschützt zu sein und er bräuchte uns deshalb beide.

Ich fragte mich sowieso was der König für ein seltsames Verhältnis zur Angst hatte. Mit normalen Menschen geht man jedenfalls anders um! Und warum er meinte, es wäre klug, meine Dienste als Leibarzt in Anspruch zunehmen, war mir völlig unklar. Ich wäre mit so etwas vorsichtig gewesen, wenn ich zuvor jemanden gefoltert hätte.

Die anderen Adeligen am Hof waren ebenfalls komisch und schienen mich unheimlich zu finden. Nicht daß ich ihnen etwas getan hätte, aber sie erzählten sich - wie ich von der Dienerschaft erfuhr - den seltsamsten Tratsch über mich. In der höfischen Gesellschaft ging jedenfalls das Gerücht um, ich hätte mir mein naturwissenschaftliches Wissen durch Magie erworben, als wenn ich nicht wie jeder andere Mensch dazu lesen müßte. Und ich habe nun wirklich genug Menschen meine Bibliothek gezeigt, daß sie wissen müßten, daß ich viele Bücher besitze und sie mir wahrscheinlich nicht gekauft hätte, wenn ich sie nicht hätte lesen wollen. Abgesehen davon hatte es immer eine Universitätsbibliothek gegeben, für die ich einen Leseausweis hatte und auch hier gab es Bücher, die ich mir von den verschiedensten Leuten ausgeliehen habe, um immer was lesen zu können. Naja, daß viele Menschen sich nicht vorstellen können, daß man freiwillig liest, war mir schon früher aufgefallen. Verstehen tue ich es deshalb noch lange nicht.

Nebenbei bemerkt ärgerten sich die Diener oft genug über Adelige, um gerne bereit zu sein, gelegentlich bei ein paar Streichen mitzuwirken, die von ungeliebten Adeligen als Spuk fehlinterpretiert wurden. Dafür fragten sie mich öfter um Rat, wenn eines ihrer Kinder krank war.

Das Verhältnis, das ich zu Wissenschaftlern und Künstlern, die am Hof ein und ausgingen, hatte, erschien mir normal. Wenn man höflich und freundlich zu ihnen war, waren sie umgekehrt ebenfalls höflich und freundlich, wenn wir miteinander umgehen mußten. Wenn einer von ihnen bei einer solche Spukvorführung dabei war, faßte er das als Aufforderung auf, zu rätseln, wie ich das schon wieder angestellt hatte und wenn er auf die richtige Lösung kam, bestätigte ich ihm seine Theorie. Daß ich es mit echten Dämonen zu tun hatte, verriet ich ihnen nie, weil sie an so etwas meist nicht glaubten und das war mir sehr angenehm. Deshalb hatte es mir ja an der Universität so gefallen.

Kersti

Fortsetzung:
F376. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI16. Kersti: Inhalt: Angstbeißerdämonen und ein Königshof

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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