erste Version: 12/2014
letzte Bearbeitung: 12/2014

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F396.

Ein feines Lächeln erschien auf dem Gesicht des Japaners und er meinte, daß gewisse Schüler weiser seien als ihre Meister

Vorgeschichte: F399. Kersti: Ich habe dich geschlagen, weil du deine magischen Übungen nicht anständig gemacht hast

Karl erzählt:
Haushofer rief mich eines Abends zu sich und erklärte mir, er hätte für mich eine Woche Urlaub beantragt, weil ich nach Italien fahren müsse. In den italienischen Alpen solle ich eine Einweihung von einem großen Meister bekommen. Wie meist hatte ich keine besondere Lust darauf.

Wir fuhren fast einen ganzen Tag in einem eigenen gemieteten Zugabteil nach Süden. Es war nicht immer dasselbe Abteil, da wir mehrfach umsteigen mußten, doch Haushofer hatte Diener, die das Gepäck für uns trugen, so daß wir uns um nichts kümmern mußten, sondern ich den ganzen Tag lesen oder Haushofers geliebte Übungen machen mußte.

Abends in Italien fuhren wir ein Stück mit einer Reisekutsche zu einem großen Anwesen auf dem neben dem Herrenhaus viele hübsche kleine Gästehäuschen standen. Mir wurde ein eigenes kleines Häuschen zugeteilt und ein freundlicher japanischer Diener kümmerte sich um mich. Ich merkte ziemlich schnell, daß an ihm mehr dran sein mußte, als mir gesagt worden war, denn er konnte mir sehr genau erklären, was es mit der Einweihung auf sich hatte und konnte mit praktisch allen spirituellen Themen, die ich ansprach, etwas anfangen. Wenn ich eine Methode knapp beschrieben hatte, wußte er sofort, wozu sie gut war und konnte mir einige ähnliche Methoden benennen, die bei ihm zuhause oder in anderen Kulturen bekannt waren. Wenn ich ihm Erfahrungen beschrieb, die ich mit diesen Methoden gemacht hatte, konnte er von ähnlichen Erfahrungen berichten und er hatte dafür immer eine Deutung parat, die mir vernünftig vorkam. Er hatte an vielem, was Haushofer gemacht hatte, einiges auszusetzen und konnte das deutlich besser begründen als ich.

Am Morgen bekam ich einen Tee gereicht, der beruhigen und die Sinne für das Spirituelle öffnen sollte. Dann wurde ich in ein anderes kleines Häuschen geführt, in dem das leise beruhigende Plätschern eines nahegelegenen Springbrunnens zu hören war. Ich sollte mich vor den Meister - einem kleinen etwas älteren Tibeter - mit zu Boden gesenkten Kopf auf den Boden knien, mich entspannen und nichts denken.

Ich kniete lange unbeweglich dort. Das Wasser rauschte vor dem Fenster, Vögel sangen in der Nähe und ich glitt in einen zunehmend entspannteren Zustand. Ich spürte daß der Tibeter einiges an meiner Aura tat, doch es war nichts zu spüren, was mir falsch vorkam.

Trotzdem war ich unruhig, weil ich vieles am Verhalten des Meisters nicht einordnen konnte und mir meine Fantasie, als ich abends darüber nachdachte, viele absurde Ideen vorspiegelte, wie er mir etwas Böses tun konnte und warum er mich hintergehen wollen könnte. Schließlich sprach mich der Diener an und fragte, ob mich etwas beunruhigte. Ich wußte, daß es ein sehr dummer Gedanke gewesen wäre, zu behaupten, da sei nichts, da er meine Beunruhigung spüren konnte.
"Ich glaube ich habe einfach zu viel Fantasie. Es gibt am Verhalten des Meisters einiges, das ich nicht einordnen kann. Das ist wahrscheinlich völlig normal, weil er einerseits aus einer anderen Kultur stammt und andererseits sicherlich vieles gelernt hat, das ich noch nicht verstehen kann. Vielleicht habe ich in der letzten Zeit auch zu viel Schlimmes erlebt. Jedenfalls besteht meine Fantasie darauf, mir ständig irgendwelche abartigen Gründe vorzuspiegeln, warum jeder zweite Handgriff des Meisters ganz bestimmt beweisen würde, daß er schlimme Dinge vorhätte. Und so weit ich das beurteilen kann, ist jeder dieser Gründe letztlich gegenstandslos."
Der Japaner schlug mir vor, ihn nach den einzelnen Handlungen zu fragen, die ich nicht einordnen könnte. Möglicherweise könnte er mir in einigen Fällen erklären, wozu sie gut seien. Ich ging auf diesen Vorschlag ein und war erstaunt, wie differenziert seine Antworten ausfielen.

Die ganze Woche bekam ich Haushofer nicht zu sehen, sondern verbrachte immer den größten Teil des Tages kniend vor diesem Meister. In der Mittagspause und morgens sollte ich Schweigen wahren und auch meine Gedanken ruhig halten. Abends durfte ich mich mit dem Diener unterhalten, der mir bereitwillig jede Frage beantwortete, die ich stellte.

Schließlich sagte ich, daß mich eines wundern würde. Er wäre mir als ein persönlicher Diener für mich vorgestellt worden, wüßte aber weit mehr über spirituelle Dinge als viele Magier, die ich kannte. Ich hätte selten so interessante Gespräche geführt. Er antwortete, daß er ein langjähriger Schüler des Meisters sei und daß es in seiner Heimat als angemessene Höflichkeit gelte, sich selber als geringer darzustellen, als man sei. Ich war regelrecht schockiert, weil mir in dem Augenblick klar wurde, daß Haushofer einen schweren gesellschaftlichen Fauxpas begangen hatte, indem er den Mann wie Luft behandelt hatte. Und Haushofer galt als Japanexperte!
"Na dann kann ich ja von Glück reden, daß es mir eine Selbstverständlichkeit ist, jedem Menschen mit Anstand und Respekt zu begegnen!" meinte ich.
Ein feines Lächeln erschien auf dem Gesicht des Japaners und er meinte, daß gewisse Schüler weiser seien als ihre Meister.

Während die Woche verstrich, wurde mir nach und nach bewußt, daß ich das letzte halbe Jahr in ständiger Wachsamkeit verbracht hatte und mich bei den Aufenthalt hier allmählich immer mehr entspannte. Ich fragte mich, was bei Haushofer eigentlich so gefährlich war, fand aber keine Antwort auf die Frage.

Ich sah im Garten kleine leuchtenede Wesen, die wie Märchenelfen wirkten und halb durchsichtig zu sein schienen. Als ich eines von ihnen ansprach, war es erstaunt, daß ich es sah und erzählte mir einiges darüber, wie die Natur funktioniert.

Am letzten Abend redete der Meister selber mit mir und entschuldigte sich, weil die Einweihung nicht wie geplant geklappt hätte. Ich antwortete, daß ich überzeugt sei, daß er sein Bestes getan hätte und daß der Fehler in meiner Persönlichkeitsstruktur läge. Danach wunderte ich mich über meine Antwort, denn sie war mir so richtig vorgekommen, sie war nicht einfach eine höfliche Floskel. Ich konnte mir nicht erklären, was ich damit gemeint hatte. Jedenfalls vertraute ich dem tibetischen Meister und dem Diener, der tatsächlich ein langjähriger Schüler des Meisters war.

Als ich mit Haushofer in die Kutsche stieg, mit der wir das Gelände verließen, merkte ich, daß augenblicklich diese Anspannung und das Mißtrauen wieder da waren, die mich das letzte halbe Jahr begleitet hatten. Ich wunderte mich über mich selber.

Kersti

Fortsetzung:
F188. Kersti: "Angenommen man würde eine Regierung bilden..."

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
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