erste Version: 1/2015
letzte Bearbeitung: 1/2015

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F403.

Vorgeschichte: F318. Kersti: D

Der vorgesetzte Offizier erzählt:
Karl verschwand spurlos. Hermann Göring bestand auf einer groß angelegten Untersuchung, die praktisch nichts zutage förderte. Zuletzt hatte der Koch ihn gesehen, von dem der Junge sich ein paar Kartoffeln hatte geben lassen, weil er sie selbst auf dem Lagerfeuer kochen hatte wollen. Und dann nichts mehr.

Aus den Zeiten, in denen er noch im Hauptgebäude von Carinhall gewohnt hat, war mir bekannt, daß dieser Junge die Wachen mit einer Mühelosigkeit umgehen und sich nach draußen schleichen konnte, die niemand einem Bücherwurm, wie er es war, zutrauen würde. Das hatte uns alle ziemlich gewurmt und als der Junge meine Leute auch noch herausfordertete, indem er sie auffordete alles Ungewöhnliche zu melden machten sie sich einen Sport daraus, immer zu wissen wo er war und jede Schorfheide-Tarzan-Sichtung als Kreuz mit Datum in eine Karte mit dem Decknamen "Djungelbuch" einzutragen. Der Junge selber meldete mir alle Situationen, in denen er meinte, von Soldaten bei etwas Ungewöhnlichen gesichtet worden zu sein und nahezu jedes Kreuz erhielt einen Kreis darum herum, der besagte, daß der Junge diese Sichtung bemerkt hatte. Einiges davon war an Stellen, wo er nichts zu suchen hatte, beispielsweise wurde er einmal in der Waffenkammer der Kaserne erwischt. Mitgenommen hatte er allerdings keine Waffen, sondern Landkarten aus einem anderen Raum. Da er der Schatz von Göring war, der nicht den geringsten Zweifel hatte, daß sein Liebling mit Waffen, gefährlichen Raubtieren, aggressiven Hengsten und bissigen Hunden umgehen konnte, ohne sich jemals in Gefahr zu bringen, bekam er nicht den Ärger, den er sich für diese Eskapade verdient hatte. In anderen Fällen, lief er in merkwürdigsten Verkleidungen herum - der Kerl hatte es tatsächlich fertiggebracht mit einem grünen Ballettröckchen durch den Wald zu spazieren! Daher äußerte ich gegenüber Göring die Vermutung, daß der Junge an Stellen Lagerfeuer gemacht haben könnte, die ihm verboten waren. Göring glaubte das nicht. Das hätte er ihm verboten und der Junge hätte ihm versprochen das Gelände nicht aus unwichtigen Gründen zu verlassen. Ich fand das nicht besonders überzeugend, da der Junge nicht den geringsten Zweifel daran gelassen hatte, daß er es ungerecht und gemein fand, daß man ihn einsperrte, obwohl er doch nicht derjenige sei, der andere Leute - wie eben Karl selbst - foltern und mißhandeln würde. Man sollte meinen, daß ein Jugendlicher, der so oft mit schwersten Verwundungen aufgefunden wurde, sich ein bißchen mehr Sorgen macht, daß so etwas noch einmal passieren könnte!

Irgendwann rief er von Berlin aus an, ließ sich mit einem Streifenwagen abolen und brachte zwei Kinder mit nach Carinhall. Was in der Zwischenzeit geschehen war, erfuhr ich nicht. Er wurde wenige Tage später wieder zu meinen Soldaten geschickt und spielte plötzlich an drei Tagen hintereinander morgens vor dem Frühstück einen Streich, der jeweils dazu führte, daß er den ganzen Tag Arrest bekam. Als ich den zweiten Streich hörte, nahm ich mir vor, den Jungen so schnell wie möglich zu sprechen, weil ich befürchtete, daß er ein Problem haben könnte. Am dritten Tag schrieb ihn der Arzt krank, obwohl der Junge offensichtlich kerngesund gewesen war und ich durfte ihn nicht einmal im Krankenzimmer besuchen.

Noch einen Tag später kam der Junge in die Kaserne, packte schnell seine Sachen und wurde nach Berlin gebracht. Die Soldaten meinten, er hätte völlig gesund ausgesehen. Ich erhielt von Göring eine sehr knappe Erklärung, daß es für den Jungen jetzt Zeit sei, die Aufgabe zu übernehmen, für die er ausgebildet worden sei. Es sei alles in Ordnung dem Jungen würde es gut gehen. Da ich wußte, wie verzweifelt der Junge gewesen war, als man ihn Knall auf Fall aus dem Haupthaus geworfen hatte, machte ich mir Sorgen, wie er damit zurechtkommen würde. Außerdem mußte es doch einen Grund für die drei Streiche gegeben haben!

Kersti

Fortsetzung:
F361. Kersti: W

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
Werbung - auch in Form spiritueller Newsletter - ist nicht erwünscht und ich bin nicht damit einverstanden, daß diese Adresse für Werbezwecke gespeichert wird.