erste Version: 2/2015
letzte Bearbeitung: 2/2015

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F423.

Ich war so entsetzt, daß ich kein Wort mehr hervorbrachte, während er mir vorwarf ich hätte ihn umbringen wollen und andere Dinge die überhaupt nicht stimmten

Vorgeschichte: F317. Kersti: D

Karl erzählt:
Eine der Dinge die ich bei den Soldaten lernen sollte, war Judo. Nachdem mir erklärt worden war, wie ein Judo-Kampf prinzipiell abläuft, erklärte ich:
"Das kann ich schon."
"Eines der wichtigsten Dinge, die man beachten mußte, ist aber nicht die Kampftechnik, sondern daß man darauf achtet, daß der Gegner nicht verletzt und nicht gefährdet wird." erklärte er mir.
Für meine Begriffe war das eine Binsenweisheit, auch wenn ich ohne große Mühe dutzende an Leuten aufzählen konnte, die das für völlig unnötig hielten.
"Außerdem mußt du augenblicklich mit dem Kampf aufhören, wenn ich auf die Matte oder an deinem Körper abschlage." - er führte die entsprechende Geste vor - "oder wenn der Kampfrichter" - das war ein zweiter anwesender Soldat - "einen der Befehle zum Ende des Kampfes gibt." Er erklärte mir noch einmal welche das waren.
Ich bestätigte die Erklärungen mit einem Nicken und als er noch mal fragte, ob ich alles verstanden hätte, sagte ich:
"Ja das habe ich."
Ich hatte gehört, daß in vielen Kampfsportarten blaue Flecken und Kratzer als normal akzeptiert wurden, aber ich dachte, daß es zweiffellos klüger war, unter keine Verletzungen zu verstehen, daß es auch so etwas nicht geben darf.

Wir nahmen also für den ersten Übungskampf Aufstellung und ich warf den Kasernenleiter auf die Matte, sobald wir den Befehl zum Beginn des Kampfes erhielten. Viel zu leise hörte ich die Stimme des Kampfrichters hinter mir das Ende des Kampfes befehlen, aber nicht mit dem Wort war ich erwartet hatte. Da ich den Gegner flach mit den Rücken geworfen hatte, hätte er doch eigentlich meinen Sieg ansagen müssen? Warum kam dann ein Befehl, mit den man einen Kampf unterbricht, besonders wenn einer verletzt ist? Fragend sah ich den Kampfrichter an und stellte fest, daß er totenblaß war als hätte ihn etwas zu Tode erschrocken. Ich verstand das nicht. Es war doch alles in Ordnung. Niemand war verletzt worden. Was war denn mit ihm los? Auf seinen Befehl hin, setzte ich mich verwirrt auf die Bank.

Dann stand der Kasernenleiter auf, kam auf mich zu - er wirkte ja genauso erschrocken! Ja aber warum???? Ich hatte doch exakt getan, was er gesagt hatte. Ich konnte auch in seinen Körper reinfühlen und wußte deshalb, daß ich ihn nicht versehentlich verletzt hatte, keinen Kratzer, nichts! Was hatte ihn denn so erschrocken, als wäre vor seinen Augen jemand ermordet worden oder als wäre er selbst beinahe umgekommen? Woher kam diese Todesangst?

Und dann begann er mich zu beschimpfen. Ich war so entsetzt, daß ich kein Wort mehr hervorbrachte, während er mir vorwarf ich hätte ihn umbringen wollen und andere Dinge die überhaupt nicht stimmten. Ich erstarrte immer mehr in Entsetzen und brachte während der ganzen Schimpfkanonade und danach kein einzige Wort hervor. Und dann befahl er dem Schiedrichter, mich in die Arrestzelle zu bringen und da hätte ich zu bleiben, bis er mich holen läßt.

Ich war zu entsetzt, um zu protestieren, sondern folgte ihm nur mit hängendem Kopf zu der Kammer, die eigentlich nur ein kleines privates Arbeitszimmer für mich war. Ein Bett ein Tisch ein Bücherregal, denn ich sollte direkt bei der Bibliothek sein, damit der Bibliothekar entscheiden konnte, welche Hausaufgaben ich während des Arrestes machen sollte. Die Soldaten hatten eine andere Arrestzelle, eigentlich zwei, die aber nur selten benutzt wurde.

Im Zimmer angekommen warf ich mich wortlos auf das Bett und brach in Tränen aus, sobald sich die Tür hinter mir geschlossen hatte. Danach konnte ich einfach nicht mehr aufhören zu weinen.

Kersti

Fortsetzung:
F424. Kersti: W

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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