erste Version: 7/2015
letzte Bearbeitung: 12/2016
Vorgeschichte:
F490.
D
Georg erzählt:
Am nächsten Tag erklärte der Zen-Meister mir, er hätte sich etwas überlegt. Da ich über die Gefährlichkeit von Magie offensichtlich nur dann etwas lerne, wenn ich die Gefahren zu sehen bekomme, würde ich jetzt eben einen Magie-Schnellkurs bekommen, der sich hauptsächlich mit den Gefahren der Magie beschäftigt. Er hätte etwas für mich vorbereitet.
Er führte mich in einen Raum und erklärte mir, daß ich mich an eine bestimmte Stelle stellen und dort während des ganzen Rituals - einer Dämonenbeschwörung - stehen bleiben sollte. Ich ging dorthin.
A164.
Was ist eine Dämonenbeschwörung
Das Ritual war nicht, wie man sich so etwas vorstellt, sondern er sagte nur einen Satz und dann erschien dort ein sehr großer schwarzer Hund.
"Das ist aber ein schöner Hund!" dachte ich.
"Ich bin kein Hund, sondern ein Wolf, das solltest du eigentlich wissen!" sagte er zu mir, "Aber da du schon mal hier bist, kannst du ja auch kommen und mich streicheln, wie es sich gehört."
Ich ging zu ihm hin und begann ihn zu kraulen. Während ich ihn hinter den Ohren kraulte, merkte ich, wie das vorher glanzlose stumpf schwarze Fell einen blauschwarzen Glanz bekam. Ich streichelte weiter und versuchte dabei jede Stelle des Fells zu erwischen, die noch nicht glänzte, mit dem Ergebnis, daß er sich auf den Rücken warf und den Bauch gestreichelt haben wollte. Dort war eine offene Wunde und ich überlegte, was ich tun könnte, um ihm zu helfen. Dann hatte ich das Gefühl, eine Idee zu haben, konzentrierte mich und die Wunde war einfach verschwunden. Er zeigte mir weitere Verletzungen, mit denen ich dasselbe machte. Außerdem schien das Fell, während ich es streichelte, immer mehr zu glänzen und der Wolf wurde immer schöner. Vorher war das Schwarz seines Fells stumpf und glanzlos gewesen, jetzt hatte es einen herrlichen blauschwarzen Schimmer. Er hatte zuerst irgendwie falsch und unnatürlich geformt gewirkt, während ich arbeitete wurden sein Körper geradliniger, eleganter, schöner.
Dann sah er bei mir etwas und meinte, das müsse er aber heilen, wo ich mich denn in der letzten Zeit herumgetrieben hätte? Ich erzählte ihm von meinem Ausflug in die unterirdische Anlage, wie ich verletzt wurde und wie mich der Wunderheiler geheilt hatte. Der Wolf meinte, daß diese Loge sehr gefährlich sei und daß ich bei allem, was sie betraf, den Wunderheiler im Geiste um Rat fragen sollte. Ich merkte, wie durch die Arbeit des Wolfes sich etwas in mir entspannte, das seit meiner Flucht aus der unterirdischen Anlage in mir verknotet gewesen war.
Er bot mir einige dunkle Einweihungen an, die ich sofort annahm, da ich vermutete daß ich davon nicht würde genug bekommen können um ausreichend Schutz zu haben.
Schließlich brachte er mir lauter kleine, zerzauste, federige Wesen und sagte mir, daß ich sie heilen sollte. Er hätte es auch schon versucht, aber nicht wirklich gewußt, was sie brauchen. Er erklärte mir, daß er sie irgendwo in den Höllen gefunden hätte und daß sie seiner Ansicht nach zu meinem Zen-Lehrer gehörten. Ich nahm eine Gestalt an, die ihrer ähnlich war und machte mich so hell wie ich konnte. Als sie Engel das sahen kamen sie zu mir und fragten mich, ob ich ihnen sagen kann, wie man in den Himmel kommt. Ich erklärte ihnen, daß ich da zwar nicht hingehe, daß sie ich aber einen großen Bruder - damit war mein Zen-Lehrer gemeint - von ihnen kenne und sie zu ihm bringen würde und der weiß, wie man in den Himmel kommt. Dann heilte ich sie so weit, wie ich kam. Der Wolf sah freundlich lächelnd zu.
Irgendwann erinnerte mich der Wolf dann, daß ich ja einen Körper hätte und deshalb essen und schlafen müßte. Er ging mit mir zu einer Linie auf dem Boden und sagte, ich sollte zurück in die irdische Realität gehen.
"Ich bleibe besser hier, sonst bekommt dein Magier Angst." erklärte er und blieb vor der Linie stehen.
Kaum hatte ich die Linie überschritten, sagte der Zen-Meister ein paar Worte und der Wolf verschwand.
Danach zog er mich aus dem Raum und schimpfte heftig mit mir, weil ich nicht an der Stelle stehen geblieben war, wo er das gesagt hatte. Ich ließ ihn ausreden und sagte dann:
"Jetzt wo du es sagst, kann ich mich auch daran erinnern, daß du das gesagt hattest. Aber als da der Wolf war, habe ich mich nicht einmal erinnert. Er schien mir sehr vertraut und ich habe ihn gemocht und hatte ein Gefühl, als würde ich mit einem großen freundlichen Hund kuscheln. Nur daß mir Hunde irgendwie kleiner vorkommen als ich, während mir der Wolf so groß erschienen ist, wie ich selbst. Er wollte, daß ich bei ihm ein paar Verletzungen heile und hat bei mir auch etwas geheilt. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, genau zu wissen, was ich tue. Es fühlte sich so an, als wäre der Wolf mein Freund, der mir immer hilft, wenn ich ein Problem habe. Und dann hat er so kleine, schmutzigen zerzauste Wesen angeschleppt, wie zerzauste Engel, die irgendwie zu dir gehören und ich sollte die auch heilen und dir mitbringen. Er meinte, er hatte sie irgendwo in den Höllen gefunden und wußte nicht, wo die hingehören. Aber ich glaube, die müssen noch mal gebadet werden." erklärte ich.
Dabei erinnerte ich mich nur sehr vage an die Details der Erfahrung, nur das Gefühl, genau zu wissen was ich tue, war mir klar in Erinnerung und ich war verwirrt, weil ich jetzt nichts von dem mehr verstand, was mir vorher alles so klar und selbstverständlich erschienen war. Das ganze Wissen, das ich da gehabt hatte, war einfach weg und es waren nur noch ein paar vage Eindrücke übrig.
"Du hattest keine Angst?" fragte er erstaunt.
"Nein, wieso? Der Wolf war doch nett." antwortete ich.
"Soso, der Wolf war nett und er wollte gekuschelt werden."
"Was ist denn daran so komisch? Das wollen doch alle Tiere!" meinte ich.
"Das war Cerberus der Höllenhund!"
"Ja, stimmt. Deshalb konnte er dir ja auch deine Engel wiederbringen. Er geht immer da runter und holt alles aus den Höllen heraus, was da nicht reingehört."
Mein Zen-Lehrer warf mir einen sehr irritierten Blick zu und ich verstand nicht warum.
Am nächsten Morgen war ich irritiert über das Gespräch, weil ich so über Cerberus geredet habe, als wüßte ich, wer er ist und was er tut. Dabei hatte ich wirklich nicht mehr Ahnung davon, als man im Gymnasium darüber lernen muß. Und daß Cerberus Seelen aus der Hölle rettet, die dort versehentlich hingekommen sind, das hatte mir jedenfalls niemand erzählt nicht einmal Cerberus selbst, trotzdem hatte ich das Gefühl gehabt, zu wissen, daß er das tut.
Fortsetzung:
F492.
W
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
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Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
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