erste Version: 7/2015
letzte Bearbeitung: 1/2016

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Erzengel Michaels Geheimdienst

F493.

Während ich meine Wunde notdürtig versorgt hatte, war mir schnell klar geworden, daß sie die Sorte Verletzung war, wegen der man einen Arm verliert - wenn man Glück hat - oder wegen der man stirbt

Vorgeschichte: F639. Kersti: D

Georg erzählt:
Ich wurde erwischt.

Es war als ich alles angesehen hatte, was ich mir anschauen wollte und schon dabei war den geheimen Bereich zu verlassen. Plötzlich stand Dimitrij vor mir, sah mir in die Augen. Mir war augenblicklich klar, daß er wußte, was ich gemacht hatte und daß ich mich nicht herausreden konnte. Er nahm etwas aus der Tasche, warf es auf mich und mein linker Arm schien zu explodieren. Ohne eine Sekunde zu überlegen begann ich zu rennen, hängte ihn nach einer Weile auch erfolgreich ab. Dann suchte ich eines der Verstecke auf, das ich für eine mögliche Flucht vorbereitet hatte und versorgte notdürftig meine Wunde.

Ich lehnte mich an die Wand des Schuppens und überlegte. Während ich meine Wunde versorgt hatte, war mir schnell klar geworden, daß sie die Sorte Verletzung war, wegen der man einen Arm verliert - wenn man Glück hat - oder wegen der man stirbt. Hier am Ort zu einem Arzt zu gehen, würde bewirken, daß die Wunde schneller richtig versorgt würde - aber der Arzt würde mich der Loge melden und dann würden sie das mit mir tun, was sie mir so lebhaft als Strafe für Verrat geschildert hatten. Oder er würde mich an meine anderen Verfolger melden und die würden versuchen, Geheimnisse aus mir herauszufoltern, die ich ihnen keinesfalls verraten durfte. Ich mußte direkt nach Hause fahren und konnte kaum hoffen, daß ich überhaupt noch lebend dort ankomme. Und natürlich durfte ich mir unterwegs nicht anmerken lassen, daß ich überhaupt verletzt war. Aber immerhin wäre ich dann nachher unter Freunden.

Letztlich gab das den Ausschlag.

Ich ging zu Fuß zu einer Stelle, an der die Loks anhielten, um Wasser zu tanken. Hier gab es keinen Bahnhof, deshalb würde ich ungesehen einen Gepäckwagen besteigen können. Ich holte den Koffer aus dem Versteck, zog mich im Schuppen um und stieg in den nächsten Zug in die richtige Richtung. Am Bahnhof verließ ich den Gepäckwagen, kaufte mir eine Fahrkarte und stieg diesmal in einen Personenwagen. Ich setzte mich auf den nächsten freien Sitzplatz, schloß die Augen und tat, als würde ich dösen. Als der Schaffner kam, sagte ich ihm, wo die Fahrkarte in meiner Tasche zu finden war und daß ich müde sei, weil ich die letzte Nacht nicht geschlafen hätte. An jeder Haltestelle öffnete ich kurz die Augen, um mir bewußt zu bleiben, wo ich aussteigen mußte. Ich stieg zwei mal um - fühlte mich mit jedem mal schwächer und es fiel mir schwerer, so zu tun, als wäre alles normal, zumal ich einmal mit dem verletzten Arm an eine Tür stieß und beinahe vor Schmerzen geschrien hätte. Glücklicherweise sah ich, als ich spät abends am Heimatbahnhof ankam, sofort unseren Wächter, dem ich sagen konnte, daß ich verletzt war und bitten konnte, mich nach Hause zu bringen. Er rief eine Droschke, bot ihm einen Betrag, der den Wert der Pferde überstieg, die der Mann hatte, damit er schnell fuhr und ließ mich zur Schule bringen. Dort angekommen stützte mich auf dem Weg hoch ins Krankenzimmer.

Ich hörte später, daß der Kutscher mit seine Pferden oben im Internat übernachtet hatte, weil man den Tieren, die nach ihrem langen Arbeitstag noch so viel hatten galloppieren müssen, nicht auch noch den langen Heimweg hatte zumuten wollen. Der Familie des Kutschers hatte man per Telefon bescheid gegeben, indem man eine nahegelegene Gastwirtschaft angerufen hatte. Am nächsten Tag kam man zu dem Schluß, daß die Tiere einen Ruhetag bräuchten, ließ sie bei uns auf die Weide und der Mann spannte sie erst abends ein, um sie im Schritt nach Hause zu fahren. Es war Tradition bei uns, Pferde, die um einen unserer Leute das Leben zu retten, so gehetzt worden waren, nachher sehr sorgfältig zu behandeln, um ihnen unseren Dank für den Dienst zu erstatten, den sie einem der unseren erwiesen hatten.

Der Arzt stand schon bereit, als ich ankam. Sie zogen mich wortlos aus. Ich ließ das ziemlich passiv mit mir machen, fühlte mich schwach und erschöpft. Dann wickelte der Arzt den Verband ab, warf einen Blick auf die Bescherung und fragte scharf:
"Warum warst du nicht beim Arzt?"
"Ich dachte mir, hier ist die Behandlung besser." antwortete ich.
"Wahrscheinlich ist es jetzt schon zu spät." meinte er.
"Ich weiß." antwortete ich.
Wortlos sah ich zu, wie er meine Verletzung versorgte und lauschte den Worten, mit denen er jeden seiner Handgriffe erklärte. Ich fragte mich, ob er noch Gelegenheit hätte, mich abzufragen, ob ich mir auch wirklich alles gemerkt hätte, wie die Ärzte das hier immer tun. Ich hielt trotz der Schmerzen nicht bis zum Schluß der Behandlung durch, sondern dämmerte mittendrin weg.

Kersti

Fortsetzung:
F543. Kersti: W

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
Werbung - auch in Form spiritueller Newsletter - ist nicht erwünscht und ich bin nicht damit einverstanden, daß diese Adresse für Werbezwecke gespeichert wird.