erste Version: 7/2015
letzte Bearbeitung: 7/2015
Vorgeschichte:
F499.
D
Georg erzählt:
Mein Lehrer führte mich wieder in den Raum, diesmal erklärte er, daß der Raum selbst nach außen magisch abgeschirmt sei und der Kreis in den Kacheln auf dem Boden eine zweite magische Abschirmung darstellte, die bewirken sollte, daß der gerufene Dämon den Magier nicht angreifen kann. Weder der Magier noch der Dämon dürfe den Kreis überschreiten. Die Dämonen, die auf einen solchen Anruf kommen, muß man höflich behandeln, wie einen Diplomaten von feindlicher Seite, da man sonst ernste Probleme hervorrufen könne, die das Gleichgewicht der Welt bedrohen. Für den Dämon, so erklärte er mir, sei ich ein Diplomat meines Ordens und ich müßte mich entsprechend verhalten, um den Ruf des Ordens nicht in den Dreck zu ziehen.
Diese Erklärung hatte ich damals, bevor ich nach Rußland gefahren bin, auch von dem hohen Eingeweihten bekommen. Da ich das nicht erwähnen durfte, hörte ich mir alles nur ruhig an.
Dann sagte er einen Satz - man könnte ihn übersetzen mit: "Ahriman komm!" und ein Gast war in dem Kreis für den Dämon. Dieser sah mich und begrüßte mich wie einen alten Freund, mit dem man sich gegenseitig gewohnheitsmäßig aufzieht und ich antwortete fröhlich auf dieselbe Weise. Dann bat er mich sein verletztes Bein anzuschauen, von dem er nicht wüßte, wie er es heilen könne. Ich ging also zu dem Wesen hin und sah mir die Verletzung - ein langer blutiger Riß in seinem weichen Beinfell - an und begann routiniert daran zu heilen. Ahriman hatte auch noch einige weitere Wunden, die ich bei ihm behandeln sollte. Dann redeten wir über mein jetziges Leben, der Dämon zeigte mir eine Graphik, die irgendwie mein Lebensplan war und gab mir einige Ratschläge, an welchen Stellen ich aufpassen solle, damit mir nichts passiert. Auch er bot mir eine Reihe weiterer Einweihungen an, die ich bedenkenlos annahm. Schließlich sagte er mir: "Wir setzen alle große Hoffnungen in dich, also paß gut auf dich auf!" und begleitete mich wieder zu der Linie, damit ich in die materielle Welt zurückkehren könne.
Kaum war ich auf der anderen Seite, sagte mein Lehrer einen Satz und der Dämon verschwand. Wieder zerrte er mich aus dem Raum und regte sich draußen furchtbar auf, was ich mir denn dabei gedacht hätte, dem Dämon solche Beleidigungen an den Kopf zu werfen.
"Ich glaube wir sind befreundet und ziehen uns immer gegenseitig auf. Er wäre beleidigt gewesen, wenn ich seine spaßhaften Beleidigungen nicht mit gleicher Münze zurückgezahlt hätte." antwortete ich.
"Das ist doch nicht dein Ernst!"
"Jedenfalls war er nicht beleidigt, sondern er ist mit mir meinen Lebensplan durchgegangen und hat mich gewarnt, wo mich andere Dämonen oder Engel möglicherweise angreifen wollen könnten." erklärte ich.
"Aha. Hattet ihr noch mehr freundschaftlichen Austausch. Eine Sexorgie vielleicht?"
"Nein. Aber er wollte daß ich sein verletztes Bein heile. Kannst du verraten, warum sie mich alle für einen Arzt halten?" fragte ich.
"Habe ich das richtig verstanden - als Ausdruck eurer tiefen Freundschaft werft ihr euch gegenseitig Beleidigungen an den Kopf, du darfst seine Wunden heilen und er warnt dich welche Dämonen und Engel dich angreifen wollen?"
"Ja. Und es hat sich angefühlt, als würden wir uns schon ewig kennen. Und er meinte 'Wir setzen alle große Hoffnung in dich!'" ergänzte ich.
Ich fragte mich, warum ich weder jetzt noch am Vortag die Einweihungen erwähnte, die ich erhalten hatte.
"Ja hattest du denn gar keine Angst?" fragte er.
"Nein. Wieso sollte ich den Angst haben? Der tut mir doch nichts!"
Mein Lehrer starrte mich minutenlang einfach schweigend an. Dann schüttelte er resigniert den Kopf und meinte:
"Daraus werde ich nicht schlau."
Fortsetzung:
F501.
W
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
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Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
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