erste Version: 8/2015
letzte Bearbeitung: 11/2020
Vorgeschichte:
F536. Georg:
Ich merkte, daß ich in sinnloses spekulieren verfiel, weil ich langsam ernsthaft verwirrt war
Dieter erzählt:
Mirko, mein Adoptivvater kam zu mir und bar mich, auch einmal zu versuchen, ob ich Georg so weit kriege, daß er endlich die realen Gefahren, die ihm drohen zur Kenntnis nimmt. Ich war von der Bitte gar nicht begeistert, weil mich die Schulleitung allein schon mehr als auslastete, aber natürlich war er auch mein Freund aus dem vorhergehenden Leben und ich würde daher irgendwie die Zeit zusammenkratzen.
Tatsächlich bin ich viel zu jung für diese Aufgabe, wie auch mein Vorgänger zu jung gewesen war, als er er seinen Ordensstandort übernommen hatte. Nur war er zwar unglaublich jung aber sehr kompetent gewesen. Viel kompetenter, als ich es gewesen bin, als mir diese Aufgabe völlig unerwartet zufiel. Und ich bin auch mit meiner spirituellen Ausbildung längst nicht so weit, wie jemand in meiner Position sein sollte, wenn ich dank Geron auch immerhin weiter bin, als es Menschen in meinem Alter normalerweise sind.
Dirk hatte mal versucht, Georg zu erklären, daß er für seine Gruppenseele sehr wichtig war, weil er dort zur Führungsspitze gehörte und daß ich ebenfalls ein Kernanteil meiner Gruppenseele bin. Geron hat sich gemerkt, daß ich ein Kernanteil der Gruppenseele von Erzengel Michael bin und nannte mich immer den Königs-Michael, wenn er mal wieder etwas in Gedanken versunken war. Ich erinnerte ihn dann daran, daß ich Dieter heiße, weil mir das zu albern war. Daß Geron selbst noch wichtiger war, weil er nicht nur in seiner Gruppenseele sondern auch im Rat der Gruppenseelen eine zentrale Funktion hatte, war bei ihm nicht angekommen.
Tatsächlich bin ich in meiner spirituellen Ausbildung sehr viel weiter als man das von gleichaltiregen Menschen normalerweise erwartet, denn Georg war einige Zeit mein Mentor. Er ist eine alte Seele und seine frühere Inkarnation Geron hatte auch die spirituelle Ausbildung gehabt, die es ihm ermöglichte, sein Talent zu erden.
Daß ich zu jung für meinen Posten war, hatte damit zu tun, daß unser Orden seit einigen Generationen immer wieder so schwere magische Angriffe erlitten hatte, daß wir Zweifel hatten, daß wir noch lange existieren. Ich hatte nach dem letzten Angriff einfach deshalb versucht, alles irgendwie zu organisieren, weil es außer mir nur wenige gegeben hatten, die gesund genug waren, um das zu tun. In so einer situation gibt es dann natürlich so Ärzte und so, die wirklich keine Zeit haben um sich um die Ordensführung zu kümmern, und ich wußte als Adoptivsohn von Mirko zumindest wo all die Akten standen, so daß ich das nachschlagen konnte, was ich wissen muß, um zum richtigen Zeitpunkt das richtige zu tun.
Ich machte also die Runde bei den Leuten, sah nach welche Probleme gelöst werden mußten und überlegte mir zusammen mit den Betroffenen Lösungen, die funktionieren konnten. Das hatte viel damit zu tun, daß man die Arbeiten, die nicht überlebensnotwendig sind, eben nicht erledigt, wenn der Arzt jede gesunde Person als Krankenpfleger braucht. So Sachen wie daß man die Pferde nicht täglich füttern und striegeln muß, wenn man sie auf die Weide bringt, wo sie selber grasen können. Wir hatten großes Glück, daß wir Danja hatten, denn sie ist sehr kreativ, wenn es darum geht, Arbeit einzusparen, so daß sie es in den schlimmsten Zeiten schaffte, für uns alle zu kochen, obwohl sie nur ein paar Kinder als Helfer hatte. Und die Kinder hatten damit noch einen Riesenspaß, jedenfalls hörte ich jedes mal Gelächter, wenn ich mich der Küche näherte, fand aber nie heraus, was sie vor mir verbargen, denn sie mußten in der Küche eine Wache eingerichtet hatte, so daß ich jedesmal, wenn ich reinkam, in lauter Gesichter blickte, die sich bemühten ganz ernst zu wirken und so taten als wäre alles völlig normal. Keine Ahnung, was Danja da mit den Kindern veranstaltete, aber wir sind alle satt geworden und man hatte bei ihr nie das Gefühl, zur Beerdigung zu erscheinen, wie überall anders sont im Orden.
Ich bin sehr froh gewesen, als Georg zu uns kam und von Dirk erkannt wurde. Ich hatte Geron wirklich gemocht. Nur war es ein seltsames Gefühl gewesen, einen so kleinen Jungen als spirituellen Lehrer zu haben. Er hatte natürlich viel weniger theoretische Ausbildung gehabt als ich, schließlich war er damals zwölf Jahre jünger als ich gewesen. Trotzdem strahlte er, wenn er spirituelle Dinge redete, eine Selbstsicherheit aus, die verblüffend war. Und dann schaltete er übergangslos auf anhänglicher kleiner Junge und hatte das Bedürfnis auch so behandelt zu werden. Zu allem Überfluß sah ich ihn dann in Situationen, wo man der Ordensführung anmerkte, daß alle überfordert und verängstigt waren, plötzlich mit einer Selbssicherheit Befehle erteilen, daß man ihm auch gehorchte. Er war ein Phänomen gewesen in seinem damaligen Leben.
Und sie hatten ihn gejagt. Zuerst war unklar gewesen woher diese furchtbaren Angriffe kamen. Und ich hatte überhaupt nicht begriffen, wie man einen so kleinen Jungen mit so gefährlichen schwarzmagischen Waffen verfolgen konnte. Warum sie so ein Kind immer wieder und wieder umzubringen versuchten. Noch seltsamer war aber, daß er wie unberührt dadurch wirkte. Obwohl er mehrfach so schwer verletzt wurde, daß es Monate dauerte, bis sicher war, daß er am Leben bleiben würde, wirkte er nicht ängstlich oder gebrochen. Er war wie ein helles Licht, das allen in der Finsternis leuchtet. Bedingungsloser Mut und bedingungslose Liebe. Und seinen Briefen nach zu urteilen blieb er so bis zu seinem viel zu frühen Tod. Georg war zielsicher zu seinen Freunden aus seinem Vorleben gegangen und hatte wieder mit ihnen Freundschaft geschlossen. Auch Sandor, die Reinkarnation seines früheren Lehrers hatte er wiedergefunden.
Außerdem wußte ich aus seinem vorherigen Leben noch, daß er immer unglücklich gewesen war, wenn aufgefallen ist, was für eine besondere Seele er ist. Er hatte dann seine Geborgenheit im Orden verloren und emotional ein verwaistes Kind reagiert, nachdem er zuvor sehr kompetend in die Rolle eines befehlshabenden Offiziers geschlüpft war. So lange er es schaffte, als ganz normales Mitglied des Ordens durchzugehen, würde ich ihm das lassen. Schließlich war er in diesem Leben ein Vollwaise und konnte sicherlich jedes bißchen Geborgenheit brauchen, was wir ihm geben konnten. Und ich wußte einfach nicht, wie schwer die seelischen Verletzungen waren, die er aus den letzten beiden Jahren seines Vorlebens zurückbehalten haben mochte, zumindest hatte er sich nicht daran erinnert, obwohl wir alle versucht hatten, ihn darauf zu stoßen, damit er das Thema aufarbeitet.
Fortsetzung:
F537. Georg:
Irgendetwas an seinem unaufdringlichen und sehr durchdringenden Blick - wenn das kein Widerspruch ist! - lenkte mich ständig vom Essen ab
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
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Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
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