erste Version: 12/2015
letzte Bearbeitung: 8/2017

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Seelengeschwister aus der Hölle

F673.

Zuerst einmal war wirklich merkwürdig, daß sie eine so antiquierte Waffe wie die Schwerter verwendet hatten

Vorgeschichte: F672. Kersti: D

Geron erzählt:
Als ich wieder erwachte, stand die Sonne schon hoch am Himmel. Ich stand auf, wusch mich mit dem Wasser, das mir ein Diener bereitgestellt hatte und zog mich an. Dann verließ ich das Zimmer und wurde von Dieter, einem der jüngeren Ritter, der mein spiritueller Schüler war obwohl er knapp zehn Jahre älter war als ich, erwartet. Er hatte vor dem Fenster in einem Sessel gesessen und ein Buch gelesen und forderte mich auf, mich zu ihm zu setzen.

"Zuerst einmal soll ich dir dein Ehrenwort abnehmen, daß du, bis dir etwas anderes gesagt wird, nicht die Burg verläßt. Du darfst nicht weiter als bis zu den inneren Toren." erklärte er mir.
Mit einem "Gut, du hast mein Ehrenwort." gab er sich nicht zufrieden, sondern ich mußte es auf die formelle Art machen. Danach erklärte er mir, daß im Laufe des Tages die Polizei kommen würde und mich vernehmen wolle und da ich ein Ritter mit allen Rechten und Pflichten eines Ritters sei, wäre es meine Aufgabe sie persönlich willkommen zu heißen und ihnen so weit wie möglich entgegen zu kommen.

Wir gingen zusammen die Treppe runter und frühstückten.

Wir bereiteten die Räume vor, die wir der Polizei für die Dauer ihres Hierseins zur Verfügung stellen wollten, klärten mit der Küche, daß sie einen Imbiß für die Leute bereithalten sollten und stellten geeignete Getränke bereit. Während dieser Zeit erklärte er mir alles zu unserem Umgang mit solchen Vernehmungen, von dem er vermutete, daß es mir vielleicht noch nicht oft genug gesagt worden war. Zumindest erzählte er ziemlich viele Dinge, die ich eigentlich schon wußte und die grundsätzlich bei jedem Besucher beachteten. Außerdem erinnerte er mich daran, daß ich kein magisches Geheimwissen erwähnen durfte. Ich nickte und dachte mir, daß in der Situation magisch tatsächlich einiges komisch gewesen war und daß ich mich wohl sicherheitshalber auf die irdischen Details der Situation beschränken sollte.

Schließlich fragte er mich, ob ich ihm denn erzählen könnte, was genau passiert wäre, er hätte bisher nur eine Kurzfassung zu hören bekommen. Da sprach sicherlich nichts gegen, denn ich wußte darüber nichts, das so geheim sein konnte, daß mein spiritueller Schüler nichts davon erfahren durfte. Ich erzählte ihm also so genau, wie er wünschte, was passiert war. Dabei wunderte ich mich im Stillen, wie exakt er jede Einzelheit wissen wollte, die er sich auch alle sorgfältig notierte. Ich vermutete, daß er den Auftrag hatte, mich zu verhören. Wie auch immer. Es sprach jedenfalls nichts dagegen, mir alles noch einmal ins Gedächtnis zu rufen und in Ruhe darüber nachzudenken.

Zuerst einmal war wirklich merkwürdig, daß sie eine so antiquierte Waffe wie die Schwerter verwendet hatten. Ich hatte natürlich auch eine Schwertkampfausbildung, aber eben weil es bei uns so Tradition und der Persönlichkeitsbildung dienlich war, nicht weil ein Schwert in der heutigen Zeit eine sinnvolle Waffenwahl darstellte. Unser Orden hatte früher geweihte Schwerter getragen, inzwischen bekamen die Messer die Weihen, weil eben ein Schwert keine sinnvolle Waffe mehr darstellte und man es auch nicht überall hin mitnehmen kann, wo man eventuell eine magische Waffe oder ein magisches Werkzeug benötigen könnte.

Dann war meine eigene Reaktion merkwürdig. Ich war in meinem ganzen Leben noch nicht auf den Gedanken gekommen, Erwachsenen als allererstes zu drohen, stattdessen hatte ich mich entweder geschickt aus heiklen Situationen rausgeredet oder aber mich möglichst naiv gestellt, damit ich nicht als Gefahr wahrgenommen werde.

Diesmal hatte ich gedroht und die Drohung war tief aus meinem Innersten gekommen. Ich hatte mich auch viel größer und stärker gefühlt als normal. Und ich hatte das Gefühl gehabt, daß mein Messer leuchtet. Also mußte ich, ohne mir dessen bewußt gewesen zu sein, einiges an Magie aktiviert gehabt haben. Die Schwerter meiner Gegner schienen einen kränklichen grünen Glanz auszustrahlen. Beides hatte ich nicht eigentlich gesehen, sondern eher gespürt und ich kannte solche Wahrnehmungen als feinstoffliche Wahrnehmungen. Die Schwerter waren magische Waffen, da war ich mir sicher. Wie so etwas aber in die Hände von Leuten gelangt, die nicht einmal mit einem normalen Schwert umgehen können, ist mir schleierhaft.

Außerdem war klar, daß das eine Falle gewesen sein mußte, denn im Grunde war meine Idee, daß ich das Erlebnis meine Bruders melden müßte, vorhersehbar gewesen und wenn dann nach einem so komischen Ereignis ein zweites noch komischeres stattgefunden hat, muß man damit rechnen, daß beides zusammenhängt.

Als wir unser Gespräch beendet hatten, ließ er mich allein und da ich gleichzeitig in Gedanken versunken und ziemlich überdreht war, führten mich meine Schritte automatisch zum Haupttor, ich glaube einfach weil der Weg über den Hof zum Tor die längste grade Strecke in der Burg war. Ich wurde von den Torwachen angesprochen:
"Dir ist aber schon bewußt, daß du nicht raus darfst, oder?"
Ich blieb aus den Gedanken gerissen stehen, lächelte dann verlegen und antwortete:
"Ja, schon. Ich bin einfach nur so unruhig daß ich die ganze Zeit hin- und hertigere. Vermutlich würde mir ein Spaziergang draußen wirklich gut tun, aber das geht jetzt ja nicht."
Wir wechselten noch ein paar Worte, dann tigerte ich weiter über das Burggelände.

Kersti

Fortsetzung:
F674. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI17. Kersti: Inhalt: Erzengel Michaels Geheimdienst

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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