erste Version: 1/2016
letzte Bearbeitung: 1/2016

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Seelengeschwister aus der Hölle

F676.

Er beschimpfte mich, ich solle mit dem weinen aufhören und regte sich immer mehr auf, während ich immer verzweifelter weinte

Vorgeschichte: F675. Kersti: D

Geron erzählt:
Die nächsten Tage waren intellektuell anstrengend, weil ich täglich mehr als zehn Stunden lang von verschiedenen Leuten zu allem befragt wurde, was mit diesem Anriff auf mich zusammenhing. Und sie waren emotional erschöpfend, weil für jedes dieser Gespräche gezielt ein Setting gewählt wurde, um mich in eine bestimmte Gefühlslage zu bringen, so daß ich während des einen Gespräches ständig gereizt war, während des anderen ständig genervt weil mich der Verhörende bemitleidete und so weiter. Der Grund für diese Verhörtechnik war, daß ein trauriger Mensch sich am besten an die traurigen Aspekte einer Situation erinnert, ein wütender am Besten an das was ihn wütend macht und so weiter. Ich machte das alles mit, weil ich den Sinn der Maßnahmen kannte, aber es war doch etwas anderes, zu erleben, wie es sich anfühlt, wenn man ständig durch irgendwelche Tricks in extreme Gefühlslagen gebracht wird, als theoretisch zu wissen, wie und warum man so etwas macht. Ich fühlte am ersten Abend ziemlich ausgelutscht und zu Tode erschöpft, was mich in eine fast depressive Stimmung brachte. Ich weinte mich in den Schlaf, wußte aber, daß das nur wegen emotionaler Erschöpfung war, nicht weil etwas schlimmes passiert war.

Am Abend des zweiten Tages nach dem Kampf wurde mir während der fünften Meditation des Tages bewußt, daß ich schon genauso müde war wie am Vortag nach der letzten Vernehmung. Ich beschloß, daß ich sagen wollte, daß ich eine Pause brauche und daß die letzte Vernehmung mir zu viel ist.

Als ich den Gebetsraum verließ, kam mir Igor entgegen. Er meinte, er müßte mir etwas sagen und schon bei dem Ton wußte ich, daß ich es gar nicht hören will. Ich sagte das auch, aber er ließ sich gar nicht abwimmeln, sondern folgte mir bis zu meinem Zimmer. Ich sagte ihm noch einmal, daß ich müde war und Ruhe brauchte und daß ich jetzt nicht in der Lage war, mit etwas Schwierigen umzugehen. Er ließ sich nicht aufhalten und erzählte mir, daß mein Bruder noch in der Nacht, wo ich mit der Meldung zur Burg gekommen war verschwunden war. Sie hatten ihn mit allen verfügbaren Mitteln gesucht und im Laufe des zweiten Tages dann tot aufgefunden. Es lagen bereits die ersten Untersuchungsergebnisse vor, nach denen mein Bruder einfach zu viel gesoffen und dann an Alkoholvergiftung gestorben sein sollte. Während er das in einem unpassend harten Ton erzählte, begann ich zu weinen, was er zuerst nicht bemerkte, sondern einfach weiterredete. Es fühlte sich an, als hätte jemand mir ein Messer ins Herz gestochen und ich konnte es einfach nicht mehr aushalten. Mir tat innerlich alles weh. Dann merkte er, daß ich weinte und begann auch noch über meinen Bruder zu schimpfen und mir das Weinen zu verbieten, weil mein Bruder das doch gar nicht wert sei. Ich sagte, daß ich müde bin und gar nicht aufhören kann zu weinen und daß er bitte rausgehen soll, weil ich mich ausruhen muß. Er beschimpfte mich, ich solle mit dem weinen aufhören und regte sich immer mehr auf, während ich immer verzweifelter weinte.

Irgendein Teil von mir beobachtete diesen Gefühlsausbruch ruhig und war sich bewußt, daß ich ihn irgendwie aus dem Zimmer hinausbekommen mußte. Ich konnte das Weinen nicht unterdrücken, dazu war ich zu erschöpft zu sehr am Ende meiner Kräfte. Auf Bitten hörte er nicht. Als ich versuchte, ihn an der Hand zu packen und zur Tür zu ziehen, drehte er mir den Arm auf den Rücken und sagte ich solle vernünftig werden und aufhören zu weinen. Natürlich hatte das die gegenteilige Wirkung, schließlich kam damit auch noch körperlicher Schmerz dazu, besonders weil er viel zu fest zupackte, so daß mir selbst, als er wieder los ließ noch, der Arm weh tat. Da tickte er erst richtig aus, warf mich auf mein Bett, schüttelte mich und wiederholte immer wieder, daß ich aufhören sollte zu weinen. Der ruhige Beobachteranteil von mir war ratlos, weil ich registrierte, daß sein Verhalten völlig irrational panisch war, ich aber nicht genug Gewalt über meinen Körper und meine körperlichen Gefühle hatte, um das einzige zu machen, was ihn so weit hätte beruhigen können, das er ansprechbar war, nähmlich meine Tränen unterdrücken und in einem ruhigen und gefaßten Tonfall erst einmal ihn trösten. Stattdessen begann mein Körper jetzt auch noch haltlos zu zittern, was natürlich kontraproduktiv war. Daß das Haus so massiv gebaut war und die Wände so dick waren, war durchaus von Nachteil. In meinem Elternhaus hätte man so ein Theater im ganzen Haus gehört, hier hatte man Glück, wenn es noch im Nebenraum bemerkt wurde.

Jetzt schüttelte er mich und befahl mir, mit dem zittern aufzuhören, was natürlich noch weniger ging, weil es noch weniger dem bewußten Willen gehorcht als ein Weinen aus Erschöpfung. Ich wand mich aus seinem Griff heraus und versuchte aus dem Zimmer zu fliehen, doch er war schneller uns stellte sich mir in den Weg. Er versuchte mich wieder in die Finger zu kriegen und ich floh von einer Ecke des Zimmers in die andere. Dann fing er an, alles was nicht Niet- und Nagelfest war, nach mir zu werfen. Ich bekam es mit der Angst zu tun, denn er war ausgeruhter, größer, stärker und in den Kampfkünsten besser ausgebildet als ich und daß er nicht bei Sinnen war, hieß eben nicht, daß er diese Fähigkeiten nicht nutzen konnte. Einigen Gegenständen wich ich aus, dann nahm er ein kleines aber sehr massives Beistelltischchen und schlug es mit voller Wucht gegen meinen Kopf.

An dieser Stelle bricht die Erinnerung ab.

Kersti

Fortsetzung:
F677. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI21. Kersti: Inhalt: Seelengeschwister aus der Hölle

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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