erste Version: 2/2016
letzte Bearbeitung: 2/2016

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Seelengeschwister aus der Hölle

F730.

Ich war mir sicher, daß der Ritter bestimmt wegen irgendeinem Streich mit mir reden wollte

Vorgeschichte: F995. Kersti: Ich schlief schnell wieder ein und träumte dann von lauter zerfetzten Männern, die zu mir kamen und in mich reinkrochen

Geron erzählt:
Ich war im Winter lange krank gewesen. Meine Mutter hatte den Arzt geholt, obwohl wir uns das eigentlich leisten konnten und ich hatte Medikamente bekommen, die wir uns ebenfalls eigentlich nicht leisten konnten. Als ich danach fragte, sagte sie mir, daß einer der Ritter ihr das Geld dafür gegeben hatte, zu denen wir immer Gemüse auf die Burg brachten.

Als ich dann wieder so gesund war, daß ich den Weg schaffen würde, bat mich meine Mutter eines Tages, das Gemüse an die Ritter zu liefern. Wenn ich oben war, so erklärte sie mir, müßte ich mich bei Igor dem Ritter melden, der das Geld für die Medikamente gegeben hatte, der hatte nämlich, als ich krank geworden war, mit mir reden wollen.

Ich nahm also den Handwagen mit dem Gemüse und zog los. Ich war mir sicher, daß der Ritter bestimmt wegen irgendeinem Streich mit mir reden wollte und machte mir Sorgen, daß sie dann kein Gemüse mehr von uns wollen. Der Lehrer in der Dorfschule wollte auch immer nur wegen meinen Streichen mit mir reden und wenn jemand wegen mir zu meiner Mutter kam, beschwerte er sich auch immer nur wegen meinen Streichen. Das wäre schlimm gewesen, denn sie waren unsere besten Kunden, die auch mehr Geld für das gelieferte Gemüse zahlen als andere. Ich mußte wirklich mein Bestes tun, um den Ritter zu besänftigen.

Als ich nachdachte, welcher Streich das gewesen sein könnte, fiel mir keiner ein, für den ich nicht viel früher bestraft worden wäre. Dort oben war es nämlich so interessant und es gab so viele Jugendliche, die mir seltsame Dinge zeigten, daß ich gar nicht dazu kam, mir irgendwelche Streiche auszudenken. Eigentlich hatte ich da oben nie irgendwelche Streiche gespielt. Das war immer nur unten in der Schule gewesen.

Nachdem ich das Gemüse zur Küche gebracht und das Geld eingesteckt hatte, das ich dafür bekommen hatte, ging ich also zu dem Gebäude, wo der Ritter wohnte. Ich sollte ein Tablett mit Essen mitnehmen und durfte dabei helfen, das Leckerste auszusuchen. Es roch so lecker, daß ich am liebsten alles sofort aufgegessen hätte. Andererseits konnte ich das nun wirklich nicht machen, sonst bekäme ich bestimmt richtig Ärger.

Der Ritter redete überhaupt nicht über Streiche sondern er ließ mich an einen Tisch setzen mit weichen niedrigen Stühlen, die, so erklärte mir der Ritter, baut, indem man zuerst ein Holzgerüst macht und dann Polster daran festmacht, die aus einem Lederbezug und einer Wollfüllung bestehen. Solche Polsterstühle nennt man Sessel und eine Polsterbank Sofa. Der Tisch war auch interessant, denn er hatte eine Platte aus fast schwarzem Holz, wo aus verschiedenfarbigen Holz ein Bild darauf geleimt haben, das verschiedene Pflanzen und Tiere darstellte.

Er fragte mich ob ich gerne lese und ich erzählte ihm, daß ich schon alle Bücher durchgelesen habe, die wir in der Schule hatten, der Lehrer hatte mir alle Bücher mitgebracht die er zuhause hatte, damit ich sie lesen konnte und auch die Bibel zuhause hatte ich ganz durch. Deshalb hatte mich meine Mutter ja zu der Schule der Ritter gebracht, wo es einen Bibliothek mit ganz vielen Büchern gab. Er forderte mich auf, doch zu essen, was ich natürlich gerne tat. Er fragte, welches Buch mir denn am besten gefallen hatte. Das war das Lexikon, weil es aus drei Bänden bestand und weil darin die ganze Welt beschrieben war. Aber das neue Testament hatte mir auch gefallen, weil Jesus so nett war. Ich fand nur doof daß die Leute immer so gemein zu Jesus waren. Wenn er mal in Ruhe die Nacht genießen wollte, haben sie ihn nie allein gelassen und wenn er Pause machen wollte, haben sie ihn immer gestört und zum Schluß haben sie ihn einfach an ein Kreuz festgenagelt und ihn da sterben lassen.

Die Leute hatten auf die Frage, wie man denn so etwas gemeines tun kann, immer ganz komische Antworten gegeben, wie daß das ganz heilig wäre, weil Jesus die Sünden der Welt auf sich genommen hatte.

Ich stellte dem Ritter dieselbe Frage und er sagte, daß das wirklich sehr gemein von den Leuten war und daß sie sich schämen sollten, jemanden der immer Kranke geheilt hatte und gut zu allen war, einfach zu kreuzigen.
"Du mußt aber wissen, daß einige Leute wirklich so gemein sind. Deshalb gibt es die Polizei, die aufpaßt, daß so etwas nicht passiert und die Täter bestraft, wenn sie es doch gemacht haben. Aber wenn jemand der so großartiges wie Jesus ist da ist, dann ist die Polizei oft nicht mächtig genug. Es war ja der römische Statthalter Pontius Pilatus der Jesus hat hinrichten lassen und dem muß die Polizei gehorchen. Ritter wie ich haben die Aufgabe aufzupassen, daß mächtige Leute so etwas nicht tun." erklärte er mir.
Ich nickte und dachte mir sofort, daß ich auch Ritter werden wollte, wenn ich groß bin.

Erschrocken stellte ich fest, daß ich alles aufgegessen hatte, was auf dem Tablett gewesen war. Jetzt würde der Ritter bestimmt schimpfen, weil ich zu gierig war und die anderen doch auch etwas zu essen haben mußten. Doch er lächelte nur, stellte eine große Schale mit Keksen auf den Tisch und forderte mich auf, die auch noch zu essen. Ich war erleichtert. Als ich fragte, ob ich dann denn nicht zu gierig bin, erklärte er mir daß es völlig normal ist, daß Jungen wie ich immer Hunger haben und oben auf der Burg hätten sie genug zu essen, deshalb dürfte ich so viel essen, wie ich will. Ich aß also auch noch die Kekse alle auf.

Er erklärte mir, daß er wollte, daß ich nicht mehr in die Dorfschule gehe sondern nur noch zu den Rittern und fragte mich, ob mir das Spaß machen würde. Ich hörte mir an, wie viel Zeit ich in dieser Schule verbringen sollte und daß ich dann einmal die Woche abends auch noch zu ihm kommen sollte, weil er mir noch mehr beibringen sollte, erklärte ich ihm daß ich doch zuhause auf den Feldern helfen mußte, damit wir genug zu essen haben.
"Da mußt du dir keine Sorgen machen."
Er erklärte mir, daß sie meiner Mutter genug Geld bezahlen würden, daß sie jemanden bezahlen können, der meine Arbeit macht. Da ich wußte, wie knapp wir dran waren, fragte ich sehr genau nach. Ich war erstaunt, wie hoch der Betrag war, den er mir nannte. So viel bekam ein erwachsener Kecht! Ich wußte natürlich, daß meine Mutter keinen Knecht anstellen würde, sondern erst die vielen Sachen kauft, die wir unbedingt brauchen und uns nicht leisten können. Aber wenn ich für das zur Schule gehen bezahlt wurde, als würde ich ein erwachsener Knecht irgendwo arbeiten, konnte ich natürlich wirklich in Schule gehen und wenn ich dann zuhause weniger helfen konnte, lohnte es sich trotzdem. Außerdem sollte ich in der Schule auch Frühstück, Mittagessen und Kuchen bekommen und zwar so viel ich wollte.

Ich fragte, warum sie denn so viel Geld dafür bezahlen, daß ich zur Schule gehe. Er fragte mich, ob ich denn viele Kinder kenne, die in der Schule alle Bücher durchgelesen haben.
"Nein, da bin ich der einzige. Die anderen sagen, die Bücher sind langweilig." antwortete ich.
Er sagte, daß meine Mutter erzählt hätte, daß ich viele Streiche spiele, warum ich das denn mache.
"Naja ich habe dann eine Idee und dann muß ich einfach ausprobieren, ob es funktioniert."
"Kennst du viele Leute die solche Ideen haben?" fragte er.
"Nein, eigentlich bin ich der einzige."
"Und warum spielst du hier oben keine Streiche - zumindest habe ich noch von keinem gehört."
"Hier gibt es so viele Leute, die so interessante Sachen erzählen, da habe ich keine Zeit dafür." antwortete ich.
"Würden die anderen Kinder, die du kennst, sich denn für diese ganzen interessanten Sachen, die sie dir hier erzählen interessieren?"
"Nein, wenn ich denen das erzähle, finden die mich blöd." antwortete ich.
"Siehst du, du hast viel mehr Ideen als andere und du weißt viel mehr und interessierst dich für viel mehr als die anderen. Das zeigt, daß du klug bist. Solche Leute werden in der Welt gebraucht, weil nur sie genug wissen und können, um die Welt in Ordnung zu bringen und deshalb ist es wichtig, daß sie eine Schule besuchen können und das lernen, was sie dazu brauchen." erklärte er mir.

Danach ging er in ein Zimmer mit ganz vielen Büchern, das er seine Bibliothek nannte. Er fragte mich, ob es da ein Buch gab, das mich interessiert. Ich fing an mir die Titel anzusehen und fand daß da sehr viele interessante Bücher standen. Er sagte mir, daß ich mir ein Buch aussuchen und es hier lesen durfte, aber ich durfte es nicht mit nach Hause nehmen. Er zeigte mir einen Schrankfach und erklärte mir, daß ich da Sachen reintun durfte, die mir gehören, wenn ich sie hier oben auf der Burg aufbewahren wollte. Ich bekam auch einen Schlüssel, damit ich das Fach abschließen konnte.

Von da ab freute ich mich auf die wöchentlichen Besuche bei Igor, wie der Ritter hieß, weil er so interessante Sachen erzählte und weil er so viele Bücher hatte.

Kersti

Fortsetzung:
F735. Kersti: Ich entdeckte einen Jungen dort, den ich nicht aus der Schule und auch nicht aus dem Dorf kannte und von den Beerensträuchern naschte

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI21. Kersti: Inhalt: Seelengeschwister aus der Hölle

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
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