erste Version: 10/2016
letzte Bearbeitung: 11/2016
Vorgeschichte:
F236.
"Du bist unzuverlässig, Herr, deshalb gehorche ich dir nicht."
Karl erzählt:
Der Professor hatte mir geraten, ihm nach einem Monat ein Probekapitel zu lesen zu geben, damit ich bei grundsätzlichen Änderungen nicht alles noch einmal abschreiben muß. Ich ging also zu ihm hin. Als ich diesmal die Tür öffnete, dachte er in einem völlig mitleidigen Tonfall:
"Was haben sie mit meinem Jungen gemacht?"
Zuerst kam ich nicht auf den Grund. Dann fiel mir ein, daß ich meine letzten Folterverletzungen nur notdürftig geheilt hatte, weil sie ja doch bei der nächsten Gelegenheit mit der nächsten Folter ankommen würden. Und dann hatte ich das völlig vergessen, weil ich die Schmerzen abgeschaltet hatte. Ich beschloß, nicht darauf einzugehen, weil ich keine Lust hatte, wenn ich bei dem netten Professor war, über Schmerzen und Foltern zu reden. Also sagte ich ihm einfach normal guten Tag und redete über meine Doktorarbeit.
"Ach du meine Güte, das versteht ja kein Mensch!" dachte er bei einem Blick auf meine Arbeit. Ich verstand nicht warum. Er dachte darüber nach, mir zu sagen, daß er es nicht verstanden hatte, fand dann aber, daß er gegenüber einem Kind seine Autorität wahren mußte. Mich amusierte das, denn ich hatte schon als kleiner Junge erwachsenen Professoren manchmal Dinge erzählt, die sie noch nicht wußten. Warum er meinte, so tun zu müssen, als sei er da eine Ausnahme, weiß ich nicht. Ich bemühte mich jedenfalls so höflich zu sein, so zu tun, als hätte ich seine Gedanken nicht gehört. Er fragte dann auch bei jeder Formel, was ich mir dabei gedacht hatte, ausgerechnet diese Formel da hinzuschreiben und was sie denn mit der Überschrift zu tun hatte. Ich merkte mir jede Frage, die er mir stellte und welche Erklärungen er verstand, denn wenn nicht einmal ein Professor versteht, was ich meine, dann habe ich ein echtes Problem!
Er erklärte mir, daß ich das aber viel besser erklären müsse, damit normale Physiker das auch verstehen können und sagte mir zu einer ganzen Reihe Stellen, warum sie so schwer zu verstehen sind. Er meinte auch, immer wenn ich etwas in einer Formel ausdrücke, sollte ich mich bemühen, dasselbe noch einmal in Worten zu sagen, weil viele Leute Formeln nicht automatisch verstehen. Als ich mich beschwerte, daß ich dann ja drei mal so viel schreiben muß, meinte er das gehörte nun man zu den Dingen, die man für ein Summa cum Laude machen müsse und ich bin mir sicher, er dachte schon wieder, daß ich noch ein richtiges Kind bin. Dabei schreiben Kinder normalerweise keine Doktorarbeiten!
Sobald er alles Wichtige besprochen hatte, sagte er mir, daß er Freunde hatte, die gerne von mir ein paar Antworten auf ihre Fragen bekommen würden. Ob ich bereit sei mit ihnen zu sprechen. Als ich zustimmte, öffnete er die andere Tür seines Zimmers und rief drei Männer herein.
Fortsetzung:
F769.
Es waren Physiker, aber sie wollten nicht von Physik reden, sondern wissen, wie es ist, ein Übermensch zu sein
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
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Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.
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