erste Version: 8/2016
letzte Bearbeitung: 8/2016

Industrialisierung, Weimarer Republik und Drittes Reich: Thakars faszinierendes Abenteuer

F783.

War denn nie jemand freundlich zu ihm?

Vorgeschichte: F782. Kersti: D

Thakar erzählt:
Der, den sie für Krishna hielten, erklärte mir, daß er jetzt seinen religiösen Pflichten nachkommen müßte. Ob ich dabei zusehen wolle. Ich überlegte. Ja, das wäre interessant. Außerdem würde es mich von meinen Schmerzen ablenken, wenn ich ihn beobachten könnte.
"Gut. Wie du willst." antwortete er.
Ich war überrascht, daß er auf meine Gedanken antwortete. Oder hatte er das an meiner Miene abgelesen?

Ihn zu beobachten war faszinierend. Er ging sehr liebevoll auf jeden einzelnen ein, sobald er dran war und heilte verschiedene Verletzungen und Krankheiten. Dabei staunte ich, was er alles heilen konnte. Ein Kind trugen sie herein, weil es seine Beine nicht bewegen konnte und er brauchte fünf Minuten, um das zu heilen. Manchmal wirkte er faszinierende kleine Wunder, einfach nur um jemanden aufzuheitern. Um das kleine Kind nach der schmerzhaften Heilung wieder aufzuheitern, erschuf er aus der leeren Luft einige Schmetterlinge. Ich war fasziniert und dachte mir, daß ich das auch können wollte. Alles. Ich wollte das lernen.

Seine Anhänger, so dachte ich mir, während ich alles beobachtete, hatten ihn nicht verdient. Sie waren unhöflich, unfreundlich, unverschämt und sie gönnten ihm nicht einmal die Mittagspause. Sie fanden, er solle sich gefälligst rund um die Uhr um sie kümmern, ohne die geringste Bereitschaft, zu akzeptieren, daß er vielleicht auch einmal ein menschliches Bedürfnis haben könnte. Ich fragte mich, inwieweit das daran lag, daß meine Leibwächter aufpaßten, daß mir so etwas nicht passierte, oder ob ich eher deshalb menschlicher behandelt wurde, weil ich als heiliger Mann und nicht gleich als Gott galt. Keine Ahnung, aber daß sie ihn nicht einmal in Ruhe essen ließen, fand ich unmöglich!

Seine Wache, er hatte ja auch eine, hielt es jedenfalls für völlig unnötig, ihn zu bewachen oder seine Mittagsruhe zu schützen. Sie spielten lieber Würfelspiele. Unfaßlich, diese Pflichtvergessenheit!

Nervig fand ich es auch, daß sich ständig jemand fand, der meinte, mir mitteilen zu müssen, ich würde ganz unangemessen viel Zeit ihres Gottes in Anspruch nehmen und daher sollte ich gefälligst verschwinden. Wahrscheinlich dachten sie, wenn sie das nur oft genug sagen, löse ich mich einfach in Luft auf.

Ich merkte, daß er in den kurzen Zeiten zwischen zwei Heilungen immer für einen Atemzug sehr erschöpft aussah. Dann konzentrierte er sich auf den Nächsten und dieser Ausdruck von Erschöpfung war wie weggewischt. Schließlich wurde es dunkel und er beendete die Audieuz, was von einigen seiner Jünger sehr empört aufgenommen wurde, weil sie nicht dran gekommen waren. Ich fand das unmöglich, denn er hatte den ganzen Tag gearbeitet und brauchte seine Pausen, fand ich.

Kaum waren wir allein, begann er zu weinen. Es war ein Weinen völliger Erschöpfung und Verzweiflung, ohne jeden Trost. Ich versuchte ihn geistig zu berühren, um ihn etwas zu trösten, was dazu führte, daß er noch mehr weinte, doch jetzt war das vorherrschende Gefühl eine Einsamkeit, wie ich sie mir noch nie hatte vorstellen können. Es fiel mir schwer, so weit entspannt und offen zu bleiben, daß ich ihm helfen konnte, seine Gefühle zu tragen. Ich fühlte mich selber überfordert. Außerdem sah er mich so verblüfft an, als gäbe es so etwas wie Mitgefühl gar nicht und als wäre mein freundlicher Blick das größte Wunder des Tages.

War denn nie jemand freundlich zu ihm?

Kersti

Fortsetzung:
F784. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI23. Kersti: Inhalt: Thakars faszinierendes Abenteuer

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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