erste Version: 2/2019
letzte Bearbeitung: 2/2019

Ägyptische Priesterleben: Ägyptische Priesterleben - Das Recht auf eigene Gefühle

F903.

*Du kannst gerne ausprobieren, ob das klappt.* dachte er mir zu und ich spürte, daß er überzeugt war, daß mein Sklave das nicht lernen würde, weil er ja nur ein Sklave war

Vorgeschichte: F902. Kersti: Sobald ich leer war, sollte ich einen Lichtkristall nehmen, schauen, was für Gedanken in dem Lichtkristall sind und die lesen

Ern erzählt:
Ich ging also zu meinem Sklaven und erklärte ihm was er tun sollte. Zu meinem Erstaunen schrieb er den Kristall mit allem möglichen voll, ohne auch nur zu bemerken, daß er schreibt. Nachdem ich einige Stunden versucht hatte, ihn so weit zu bringen, daß er wenigstens begreift, was er theoretisch hätte tun müssen, fing ich an genervt zu sein und er bekam Angst, daß ich ihn bestrafen könnte. Ich entschuldigte mich, sagte ihm daß ich einfach zu müde wäre und deshalb so genervt bin. Ich hätte schon gemerkt, daß er sich Mühe gibt und nicht absichtlich Fehler macht, daher würde ich ihn selbstverständlich nicht bestrafen. Da er jetzt sicherlich auch müde wäre, sollten wir besser damit aufhören.

Ich ging also zu meinem Lehrer und erzählte ihm, wie frustrierend alles gewesen war.
*Siehst du, es ist nicht so einfach, wie du denkst. Man kann das nicht einfach jedem beibringen.* behauptete er.
*Na ja. Aber eigentlich war das doch mein Fehler. Ich habe von ihm die Fortgeschrittenenübungen verlangt, bevor ich mit ihm die Anfängerübungen ausreichend geübt hatte.* überlegte ich.
*Du kannst gerne ausprobieren, ob das klappt.* dachte er mir zu und ich spürte, daß er überzeugt war, daß mein Sklave das nicht lernen würde, weil er ja nur ein Sklave war.
Genau dieser Zweifel machte mich rebellisch. Das war mal wieder dieses Sklaven nichts zutrauen und dieser unsinnige Glaube, wir könnten alles schlechter als die Herren.
*Wenn ich ihm das beibringe, bekommt er dann auch die Rechte eines Priesters?*
*Wenn es ihm gelingt, einen Lichtkristall zu halten, ohne ihn zu beschreiben, bekommt er die Privilegien eines Priesters.*
Mit dem Versprechen hatte ich, was ich brauchte. Ich fragte ihn, wie lange es denn bei ihm gedauert hatte, bis er gelernt hatte, einen Lichtkristall nicht zu beschreiben, wenn er das nicht will.
*Von dem Zeitpunkt ab, wo es mir gelungen war, Gedanken zu lesen, drei Jahre.* antwortete er mir.
Ich starrte ihn verblüfft an. Ich war erst ein halbes Jahr bei ihm in Ausbildung und das mit dem Kristalle nicht beschreiben, hatte ich nach ein paar Tagen gelernt gehabt. Ich fragte mich, ob ich das wirklich richtig verstanden hatte. Er reagierte sehr amusiert auf meine Verblüffung.
*Ich sagte dir doch, daß du bemerkenswert bist.* dachte er mir zu.
Dann mußte ich natürlich davon ausgehen, daß mein Sklave auch Jahre brauchen würde, schon um ihn nicht zu frustrieren, indem ich von ihm Dinge verlange, die nur ich so kann.
Ich fragte meinen Lehrer neugierig, wie lange er denn gebraucht hatte, um Gedanken lesen zu lernen und er nannte einen Zeitrahmen, der für Sklaven völlig normal ist. Also konnte ich vermutlich davon ausgehen, daß mein Sklave das auch in drei Jahren lernen kann. Dann erkundigte ich mich noch, wie lange er gebraucht hatte um Kristalle gezielt beschreiben und korrigieren zu lernen, so daß am Ende zumindest ungefähr das drinsteht, was er sagen wollte.
*Den ersten einigermaßen verständlichen Kristall, wo das drinstand, was ich hatte sagen wollen, habe ich nach dreißig Jahren geschrieben.* antwortete er.
Ich war fassungslos! Mein Lehrer hatte dreißig Jahre gebraucht, um das zu lernen was ich mal eben so in einem halben Jahr gelernt hatte!
Er war freundlich amusiert und dachte mir zu, ich solle es ruhig ausprobieren.

Es gab nämlich Probleme mit meinem Sklaven. Das lag aber nicht an ihm. Ganz am Anfang hatte er mal gedacht, er könnte mir einfach auf der Nase rumtanzen und ich habe ihm gezeigt, daß ich ihn durchaus auch bestrafen kann, wenn ich will. Seither tat er, was ich ihm sagte, weil er begriffen hatte, daß ich ihn normalerweise nicht bestrafe, weil ich das nicht will, daß er sich aber schon Mühe geben muß, damit ich zufrieden bin.

Viel problematischer war, wie die Adeligen sich alle ihm gegenüber verhielten. Es gab einfach keine Tageszeit, wo man sich sicher sein konnte, daß man ihn in die Küche schicken kann, ohne daß er irgendeinem bescheuerten Adeligen über den Weg läuft, dem seine Nase nicht gefällt und der deshalb meint, ihn unbedingt bestrafen zu müssen. Und danach muß ich dann heilen, was dieser Idiot angerichtet hat, wenn ich will, daß mein Sklave sich wieder in meiner Gegenwart entspannen kann und daß ich nicht ständig seine Schmerzen mitfühlen muß. Und dann kann ich dagegen auch gar nichts machen, weil sie alle über mich denken, ich wäre ja nur ein Sklave, der ganz unangemessene Privilegien bekommen hat.

Ich war mit der Zeit auch besser darin geworden, im Vorhinein zu spüren, ob der Weg, auf dem ich gehen wollte, frei war und mich zu verstecken, wenn ein Adeliger kommt, so daß es mir inzwischen gelang Strafen wegen nichts und wieder nichts weitgehend auszuweichen. Mein Sklave konnte das noch nicht und es war gar nicht so einfach, ihm das beizubringen, auch wenn ich das täglich ein wenig mit ihm übte. Letzlich waren wir bis jetzt nur so weit gekommen, daß ich für ihn erspürte, wann der Weg frei war - und für den Hinweg klappte das meist, aber wenn er zurück wollte, konnte natürlich inzwischen jemand gekommen sein, der vorher noch brav in seinem eigenen Zimmer oder wo ganz anders gewesen war. Es war frustrierend und ich kam mir so machtlos vor.

Ich erzählte meinem Sklaven also, daß er sich wegen der letzten mißglückten Übung keine Gedanken machen müßte. Mein Lehrer hätte mir nämlich befohlen das mit ihm zu versuchen, weil ich ihm nicht hatte glauben wollen, daß ich ungewöhnlich schnell lerne. Ich hatte nach der Übung nachgefragt, welches Lerntempo normal ist. Mein Lehrer hätte tatsächlich dreißig Jahre gebraucht, das zu lernen was ich ihm gestern mal eben so hatte zeigen wollen. Ich erzählte ihm, wie lange mein Lehrer allein gebraucht hatte, um Gedankenlesen zu lernen.
*Dann war ich ja schneller!* dachte mein Sklave.
Ich fragte ihn, ob er glaubte, daß wenn Adelige zum Gedankenlesen lernen genauso lange brauchen wie Sklaven, daß wir dann schlechter darin sind, den Rest zu lernen. Er dachte darüber nach und ich merkte, daß ihn der Gedanke, er könnte möglicherweise Priestertätigkeiten besser beherrschen als einer der höchsten Priester des Tempels, gefiel. Ich fragte ihn, ob er nicht Lust hätte, das zu üben und erklärte ihm, daß er als Priester anerkannt würde, wenn er gelernt hatte, den Kristall nicht zu beschreiben. Ihm gefiel der Gedanke. Dann bekam er es plötzlich mit der Angst und er fragte sich, ob er bestraft würde, wenn er etwas besser konnte als ein Adeliger. Ich beruhigte ihn, daß ich ja auch nicht bestraft worden sei. Aber wenn er wolle, würde ich das als unser Geheimnis behandeln. Damit war er einverstanden.

Kersti

Fortsetzung:
F904. Kersti: Wenn die Menschen sich mit Sex beschäftigten, statt sich für Götter zu interessieren, die nur Gemeinheiten im Kopf hatten, kastrierten die Götter die Menschen

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI20. Kersti: Inhalt: Das Recht auf eigene Gefühle

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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