erste Version: 8/2017
letzte Bearbeitung: 9/2017

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Angriff der khasarischen Loge

F933.

Ich wunderte mich aber, warum Khar immer nur dann medizinisch behandelt wurde, wenn ich dabei war

Vorgeschichte: F932. Dirk: Khar hat sehr sehr viele Wesen integriert, die sich noch nie als Mensch inkarniert haben

Dirk erzählt:
Khar war ein Jahr lang zu lang zu krank, um aufzustehen. Über ein halbes Jahr lang war der Arzt der Ansicht, daß es wahrscheinlicher sei, daß er stirbt, als daß er überleben könnte. Daran daß er stillhielt, wenn der Arzt ihn behandelte und dabei leise wimmerte, änderte sich nichts. Ich wunderte mich aber, warum er immer nur dann medizinisch behandelt wurde, wenn ich dabei war. Die Wunden heilten nicht gut und er hatte immer wieder lebensbedrohliche Krisen, die nur schwer in den Griff zu kriegen waren. Nach sieben Monaten war endlich die Bauchwunde verschlossen, so daß man ihn aus dem Lazarett hinaus verlegen konnte.

Ich weiß nicht, warum sie ausgerechnet mir sagten, daß ich ihn an die Hand nehmen und in diesen Kerkerraum führen sollte, der nur durch ein Gitter von einem langen über zwei Meter breiten Gang abgetrennt war. Der Raum hatte auch ein Fenster auf der Seite mit dem Gang, das deckenhoch und doppelt verglast war. Durch das Fenster konnte man einen grünen Innenhof sehen. Davor war noch einmal ein Gitter. Der Kerker selbst hatte ein Trenngitter in der Mitte mit einer von außen verschließbare Tür, damit man einen Raum sauber machen konnte, während der Besessene sich in der anderen Hälfte aufhielt.

Kanush hatte mir erklärt, daß Khar zwar keine wirklichen Probleme machte, aber manchmal könnten Besessene gefährlich werden und dann wäre es sehr wichtig, sich um ihre Räume kümmern zu können, ohne mit ihnen im selben Raum sein zu müssen.

Khar folgte mir durch die Gänge, legte sich auf das Bett in der Ecke und rollte sich zusammen, wie ein Hund der schlafen will, ich merkte aber wie er mich durch halbgeschlossene Augen aufmerksam beobachtete. Ich fragte mich, was ich machen sollte, denn reden wollte er offensichtlich nicht mit mir. Überhaupt hatte er auf mich die ganze Zeit eher wie ein Tier als wie ein Mensch gewirkt. Immerhin schien er darauf zu vertrauen, daß das, was ich tat, in Ordnung war, denn er hatte nicht versucht, vor mir zu fliehen.

Warum er mir wie selbstverständlich in diesen Kerker gefolgt war, war mir unklar, denn es wirkte nicht, als hätte er wirklich verstanden, was ich zu ihm gesagt habe. Die anderen hatten gesagt, daß er mir wahrscheinlich am besten folgen würde, ich verstand nur nicht wie sie darauf kamen.

In den zwei Stunden, die ich bei Khar täglich Wache hielt, passierte meist nicht viel.

Anfangs schlief er die meiste Zeit und wurde vom Arzt auch gefüttert. Als er dann mehr wach wurde, schien er krabbeln für eine natürlichere Gangart zu halten als gehen, stand aber später dann öfter auf. Er machte zunächst fast nur tierartige Geräusche. Wenn er Hunger hatte, aß er wie ein Tier. Es stand nur Blechgeschirr bereit und ich merkte ziemlich bald, daß das auch sehr weise war, denn irgendwann fiel ihm auf, daß man die Blechteller durch die Luft segeln lassen konnte und daß sie dann scheppernd gegen die Wand klirrten. Er ließ sie auch gerne auf meiner Seite des Gitters durch den langen Flur segeln und ich sollte sie dann wiederholen, wie er durch Gesten zu verstehen gab. Da ich sowieso nichts besseres zu tun hatte, tat ich das auch. Und dann fing er irgendwann an, meine Haare zu streicheln. Ich ließ ihn machen, gab ihm aber kräftig eins auf die Finger, als er daran dann zog. Er sah mich mit einem schockierte Gesichtsausdruck an und ich verbot es ihm noch einmal mit einem lauten Nein.

Manche Sachen waren aber auch faszinierend oder richtig unheimlich, je nach Standpunkt. Einmal hat Khar nämlich einfach einen halben Meter über dem Boden geschwebt, ohne ersichtlichen Grund. Oder er hat Geräusche von sich gegeben, die ein menschlicher Körper eigentlich gar nicht machen kann. Ich hatte aber nicht den Eindruck, daß irgendetwas davon böse gemeint oder gefährlich war.

Wenn ich dann nachher mit Kanush darüber redete, erklärte er mir immer wieder geduldig, daß Khar wiederkommen würde. Wenn man so viele Dämonen integriert hat, ist man so damit beschäftigt, allen alles zu erklären und sich um alle Probleme zu kümmern, die sie haben, daß man nicht mehr dazu kommt, sich um das Außen zu kümmern. Er versicherte mir immer wieder, daß ich mir keine Sorgen machen müßte. Aber um ehrlich zu sein, ich machte mir doch Sorgen. Ich fragte mich auch, ob Kanush sich so sicher war, wie er immer wieder behauptete, schließlich war Khar auch sein Freund und das Ganze konnte ihm nicht gleichgültig sein. Und vielleicht versuchte er auch nur alle anderen zu beruhigen, damit wir unerfahrenen Kinder selbst ruhig genug waren, um das Richtige zu machen. Andererseits wirkte er aber auch so ruhig und gelassen, daß ich geneigt war zu glauben, daß er wirklich darauf vertraute, daß Khar wieder zu sich finden würde.

Von diesen zwei Stunden Wache war ich jedesmal so müde, als hätte ich zehn Stunden gearbeitet. Ich verstand das nicht, auch nicht, als Kanush mir erklärte, daß das daran liegt, daß ich Khar dabei helfe, seine Dämonen zu heilen und zu integrieren. Er sagte mir aber, daß das normal war und daß ich das sehr gut machte. Wenn ich mich danach nach ausruhen fühlte, sollte ich das einfach tun. Ich kam auch immer wieder auf sehr komische Ideen, die mir sonst völlig fremd waren, beispielsweise, daß ich sterben wollte, nur stellte ich mir vor, daß sterben ginge, indem man einfach zu Staub zerfällt, was doch definitiv Unsinn ist. Außerdem hatte ich gar keinen Grund, sterben zu wollen. Kanush erklärte mir, daß ich mir keine Sorgen machen sollte. Khar hätte mir Anteile aus der Hölle mitgebracht, die ich integrieren würde. Ich sollte rausgehen und ihnen zeigen wie schön es draußen ist und daß es gar keinen Grund gibt, sterben zu wollen. Das schien jedes mal ganz gut zu funktionieren, aber es kamen auch immer wieder solche seltsamen Gedanken.

Kanush fragte mich immer wieder, ob ich mehr Pausen brauchte. Ich sagte immer nein, auch wenn es wirklich anstrengend war. Aber die anderen Jugendlichen, die auch bei den schwarzen Rittern lernten, übernahmen weniger Wachen als ich. Manche nur eine in der Woche. Kanush erklärte mir, daß Menschen sehr unterschiedlich viel bewältigen können und darauf muß man Rücksicht nehmen. Das sah ich prinzipiell ein. Nur verstand ich nicht, warum ich das so viel besser konnte als die anderen.

Kersti

Fortsetzung:
F934. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI17. Kersti: Inhalt: Erzengel Michaels Geheimdienst

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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