erste Version: 10/2015
letzte Bearbeitung: 3/2020

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Seelengeschwister aus der Hölle

F942.

Er sagte, ich müsse mir keine Sorgen machen, von seinen Foltern würden keine Dauerfolgen zurückbleiben. Er hätte alles an sich selbst erprobt und er wäre völlig gesund

Vorgeschichte: F941. Geron: Wie war ich nur auf den Gedanken gekommen, daß die Dämonen keinen zusätzlichen Schaden anrichten können? Sie können sehr wohl. Fantasievoll und neugierig genug sind sie dazu!

Geron erzählt:
Unter denen, die mich gefoltert hatten, war Thar, ein Arzt, an dem einiges seltsam war. Zunächst einmal bemerkte ich, daß er bei der ersten Begegnung, vor Haß beinahe platzte. Das ließ er sich irdisch nicht anmerken, da er nichts gegen mich hatte sondern den, der ihm die Anweisung gab, mich zu foltern, am liebsten ermordet hätte.

Die Foltern, die dieser Arzt durchführte, waren was das Ausmaß an Schmerzen anging, einsame Spitze. Er hatte mich ziemlich schnell in einem Zustand, in dem ich außer Schmerzen gar nichts mehr wahrnahm. Tatsächlich drängte sich Tiuvalin dieser Masochistenteufel vor, um mich zu entlasten, weil er ja wußte, daß ich keine Schmerzen mag und etwas für mich tun wollte. Es dauerte jeweils einige Tage bis die Schmerzen einer solchen Folter wieder genug nachließen, daß ich mehr als vage Eindrücke von Alltag im Kerker wahrnahm.

Die Dämonen, die ich integriert hatte, griffen den Folterarzt nicht an, hatten aber beispielsweise den, der mein Auge zerstört hatte, getötet. Sie waren aus einem Grund, den ich nicht ganz verstand, der Ansicht, er wäre ein Verbündeter.

Etwas später kam wieder der Arzt. Er entschuldigte sich, weil er mir wehtun würde, aber er müssen meine Verletzungen desinfizieren, damit sie sich nicht entzünden. Ich meinte:
"Na ob das so ganz in meinem Interesse ist."
"Es ist Teil meiner Arbeit." antwortete er.
Ich fragte mich, warum er nach den vielen Foltern mit einer Entschuldigung wegen einer solchen Kleinigkeit kam.

Er sagte mir, ich müsse mir keine Sorgen machen, von den Foltern, die er durchgeführt hatte, würden keine Dauerfolgen zurückbleiben. Er hätte alle Methoden die er anwendet, an sich selbst erprobt und wie ich sehen könnte, wäre er völlig gesund. Dann erklärte er mir, daß seine Foltern die Nervenbahnen reizen würden, so daß ich Schmerzen haben würde, ohne daß der Körper wirklich verletzt würde. Irgendeine Dämonenstimme kommentierte befriedigt:
"Endlich mal jemand, der weiß was er tut!"
Ich fragte mich was diese Bemerkung an dieser Stelle zu suchen hatte, denn im Kontext von diesen Foltern gab es nicht wirklich Sinn, wenn der Arzt versuchte, mir Hoffnung zu machen. Sie hatten ja offensichtlich die Absicht, mich möglichst grausam zu Tode zu foltern und zusätzlich sicherzustellen, daß meine Seele dabei so sehr wie irgend möglich Schaden nahm. Auch diese Überlegung beruhte offensichtlich auf einer Fehleinschätzung, denn sie schienen nicht zu bemerkten, daß ich jedes mal, wenn sie mich in die Höllen warfen, Höllen mit Anteilen von mir entdeckte, von deren Existenz ich bisher nicht gewußt hatte, die dort lebenden Wesen heilte und deshalb immer mehr magische Macht gewann und nicht etwa geschwächt wurde. So scheußlich sich das alles anfühlte und so sehr es mich seelisch überforderte diese ganzen verletzten Anteile zu integrieren, war die seelische Gesamtbilanz positiv.

Komisch fand ich auch, daß dieser Folterarzt mich ausführlich befragte, ob ich wirklich der Geron war der ich nun mal war. Ich bestätigte ihm das, denn seine Vorgesetzten hatten mir längst ins Gesicht gesagt, daß sie die Geschichte, daß ich angeblich gestorben war, durchschaut hatten und wußten wer ich bin.

Dann begann er über seine Heimat und seine Kindheit bei einer Stammeskultur in Sibirien zu reden. Sie hatten dort Lehrer, die den Grundschulstoff vermittelten und schickten besonders begabte Kinder zur Fortbildung auf Internate und ausländische Universitäten. Auf diese Weise war er dazu gekommen ein Medizinstudium zu machen und danach zu seinem Stamm zurückgekehrt, um ihm als Arzt zu dienen.

Ich gab nichtssagende Antworten und fragte mich, warum er mir das erzählte.

Er erzählte mir von dem Ehrenkodex seines Stammes, was es dort bedeutete ein Krieger zu sein. Ich registrierte die Ähnlichkeiten und Unterschiede zu den Ehrvorstellungen unseres Ordens. Sie legten beispielsweise großen Wert auf Tapferkeit, etwas was in unserem Orden als irrelevant gilt. Natürlich legen wir großen Wert darauf, daß unsere Leute mit Schmerzen umgehen können, es geht dabei aber darum, trotz der Schmerzen noch klar zu denken und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Schreien oder weinen statt mit den Informationen rauszurücken, die das Gegenüber haben will, kann eben auch eine Taktik sein, die funktionieren kann. Nur funktioniert das nur sehr begrenzt, weil jemand, der gut mit Schmerzen umgehen kann nur vergleichsweise selten das Bedürfnis hat zu weinen oder zu schreien und wenn man es schauspielert, wirkt es nicht sehr überzeugend. Er erklärte mir, daß ihn meine Tapferkeit gestern beeindruckt hätte und daß er großen Respekt vor tapferen Kriegern wie mir hätte.

Warum sagte er mir das?

Schließlich erklärte er mir, daß er jetzt gehen müsse und wenn mich jemand fragen würde, was er getan hätte: er hätte mich gefoltert. Ich war perplex. Andererseits war ganz klar, daß ich kein Interesse daran hatte, solche Gespräche durch echte Foltern zu ersetzen, daher antwortete ich, daß ich das Gespräch als Folter verbuchen würde.

Ich beschäftigte mich den Rest des Tages damit, über dieses Gespräch nachzudenken. Falls es Tag war jedenfalls. Die Zelle hatte kein Fenster. Die Art, wie der Arzt mir das erzählte war ganz klar auf irgendein Ziel ausgerichtet. Aber welches? Was wollte er von mir?

Kersti

Fortsetzung:
F643. Geron: Ich fand, daß der Arzt bei den Foltern ganz unerfreulich kompetent war

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI21. Kersti: Inhalt: Seelengeschwister aus der Hölle

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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