erste Version: 12/2017
letzte Bearbeitung: 12/2017

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Seelengeschwister aus der Hölle

F966.

Von dessen früheren Verletzungen wußte ich, wie unmöglich Khar war, wenn er so schwach war, daß er kaum einen ganzen Satz zusammenbekam

Vorgeschichte: F965. Kersti: D

Ehon erzählt:
Als der Arzt mir meldete, daß Khar wieder ansprechbar war, meldeten sich die nächsten Sorgen zu Wort. Von dessen früheren Verletzungen wußte ich, wie unmöglich Khar war, wenn er so schwach war, daß er kaum einen ganzen Satz zusammenbekam. In diesem Zustand war ihm nämlich nicht zu vermitteln, daß seine Kräfte Grenzen kannten. Er wollte sofort über alles informiert werden und würde am liebsten da mit seiner Arbeit weitermachen, wo er vor seiner Verletzung aufgehört hatte. Auf seine Fragen ausweichend zu antworten, war aber ein grober Fehler, weil er dann dazu neigte aufzustehen und selber nachzuschauen, was los war.

Nachdem ich ihn drei mal so erlebt hatte, wußte ich inzwischen grob, wie man am Klügsten damit umgeht. Zunächst einmal beantwortet man seine Fragen sofort und so direkt wie möglich, macht aber keine Andeutung zu irgendetwas, was darüber hinausgeht. Dadurch bekommt er nicht den Eindruck, ihm würde Wissen vorenthalten, er wird aber trotzdem nicht mit mehr Sorgen belastet, als unvermeidbar. Khar hatte mir nach seiner ersten Verletzung erklärt, daß er die Antworten brauchte, weil ihm sonst seine Fantasie einen Streich spielte und ihm jede noch so unwahrscheinliche Möglichkeit präsentierte, was alles für Katastrophen passiert sein könnten. Das Dumme war, man durfte nicht einmal an das falsche denken, sonst bekam es Khar mit und machte sich Sorgen. Also hielt ich die Regel 'Meditiere bevor du ins Krankenzimmer gehst' strikt ein, damit kein Problem in meinem Kopf herumgeisterte, das ich ihm nicht verraten wollte.

Das nächste Problem war, daß ich ihm auf keinen Fall den Eindruck vermitteln durfte, ich fühle mich meiner Aufgabe nicht gewachsen. Glücklicherweise war mir inzwischen klar geworden, daß ich mich zwar ständig auf dem falschen Fuß erwischt fühlte, tatsächlich aber für alles Notwendige eine tragfähige Lösung gefunden hatte. Ich konnte Khar also, wann immer er nach etwas fragte, eine Zusammenfassung eines tragfähigen Plans präsentieren, so daß ich ihm vermitteln konnte, daß er nicht sofort aufstehen und zur Arbeit zurückkehren muß, da Verbesserungsvorschläge zwar willkommen aber nicht absolut notwendig sind und daß sie vor allem Zeit haben.

Dem Thema, für das ich keine Lösung wußte, wich ich geflissentlich aus, denn Mira ging es gar nicht gut. Als ich das erste mal nach Mira gesehen hatte, war mir sofort klar gewesen, daß Mira eigentlich ebenso ein Ritual brauchte, wie wir für Geron durchgeführt hatten. Ursprünglich hatte unser Kreis für jede der zwölf Positionen im Kreis vier Ritter gehabt, die diesen Posten besetzen konnten. Zwei Drittel dieser Gefährten leben heute nicht mehr, wir sind aber durchaus immer noch mehr als zwölf Leute. Dummerweise ist es nicht beliebig auf welchen Posten man welchen Ritter setzt, denn es mußte immer von jeder der großen Dämonengruppenseelen einer an den großen Ritualen teilnehmen, weil wir für jede Gruppenseele einen Ansprechpartner brauchten. Mit Thorin war der letzte von der Gruppenseele gestorben zu der zufälligerweise Geron gehört, während Khar der letzte seiner Gruppenseele war. Kanush war ebenfalls verletzt und der letzte Vertreter seiner Gruppenseele, den wir hatten. Kurz gesagt: wir konntes das Ritual nicht durchführen, dazu fehlten uns die notwendigen Leute.

Doch das war nicht das einzige Problem. Miras Wunden hatten sich entzündet und selbst wenn die Ritter trotz ihrer Verletzungen an einem Ritual teilnehmen wollten, stünde dem entgegen, daß keiner der Verletzten das Krankenzimmer betreten darf. Wenn ich Mira und einen der anderen Verletzten besuchen wollte, hatte ich strengste Anweisung, zuerst den anderen zu besuchen, damit ich keine Keime von Mira zu einem der anderen verschleppe. Mira hatte eine eigene Krankenschwester, die sich um keinen der anderen kümmerte und im Rest der Zeit Büroarbeit tat. Wenn jemand zu allen Kranken gehen mußte, war Mira immer als letzte dran.

Ich war der Ansicht, daß wir das Beste taten, was wir im Augenblick für Mira tun konnten, daß wir aber eigentlich etwas anderes tun hätten müssen, für das uns gerade die Möglichkeiten fehlten.

Kersti

Fortsetzung:
F959. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI17. Kersti: Inhalt: Erzengel Michaels Geheimdienst

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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