erste Version: 12/2017
letzte Bearbeitung: 12/2017

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Seelengeschwister aus der Hölle

F977.

Der Arzt meint allerdings, er müßte einen Suchtrupp organisieren, weil dein Hengst allein zurückgekommen ist

Vorgeschichte: F976. Kersti: D

Geron erzählt:
Der Weg nach Prag war nicht weit. Er wäre auch an einem Tag zu schaffen gewesen, nur war ich dazu zu krank und außerdem wollte ich es genießen, wenn ich unterwegs war. Ich plante also für jede Strecke zwei Tage ein und machte ausgiebig Pausen, in denen der Hengst grasen konnte. Ich kochte mir täglich Kartoffeln zu Mittag, die ich den Rest des Tages kalt aß. Zusammen mit Speck, Butter und Wurst gab das eine ganz ordentliche Malzeit Nachts schlief ich in Heuschobern. In Prag stellte ich den Hengst für den Tag in den Mietstall ein, den mir der Bibliothekar empfohlen hatte und bezahlte das mit dem Taschengeld, das Khar mir gegeben hatte, falls ich mal irgendwofür Geld brauche.

Der Bibliothekar war sehr nett, holte mich mit dem Rollstuhl beim Mietstall ab und wollte mich unbedingt tragen, wann immer da ein paar Stufen waren, damit ich keine Treppen steigen muß. Er gab mir auch die Bücher aus den oberen Regalen, wo ich nicht mal mit der kleinen Stehleiter für die Studenten ran kam und als er sah, wonach ich suchte, nannte er mir weitere Literaturstellen. Kleinere Stellen schrieb ich mir schnell ab, aber die wichtigsten Bücher lieh ich aus und nahm sie mit nach Hause.

Diesmal kam ich nach dem Abendessen nach Hause. Wie ich vermutet hatte, hatte der blöde Arzt den Rollstuhl wieder entführt. Ich öffnete die Box, füllte, indem ich dorthin, wo alles war, hinritt und das Zeug zu Pferde transportierte Wasser und Futter nach, ritt in mein Zimmer und sattelte den Hengst dort ab. Den Sattel hängte ich auf die Stuhllehne und das Zaumzeug auf die Sitzfläche. Das Ganze war etwas kippelig aber funktionierte. Nachdem ich ein wenig mit ihm geschmust hatte ging der Hengst aus dem Zimmer. Ich nahm an, daß er relativ direkt zu seiner Box gehen würde, aber wenn er das nicht täte, sollte sich damit herumschlagen, wer immer den Rollstuhl geklaut hatte. Mich konnten sie jedenfalls nicht hinter einem Pferd herrennen lassen - und auf den Gedanken, daß ich den Hengst einfach rufen müßte, damit er kommt, kam der Arzt bestimmt nicht.

Tatsächlich war er wohl auch nicht auf den Gedanken gekommen, daß ich auch ohne Rollstuhl überleben konnte, denn am nächsten Morgen konnte ich in Ruhe ausschlafen. Dann erst wurde es schwierig, denn der Rollstuhl war weg und sie rechneten ja nicht mit meiner Rückkehr, weil ich etwas von einer Woche geschrieben hatte. Den Teil hatte ich nicht bedacht, denn mein Pferd war ja nicht mehr da, um mich zu tragen. Ich überlegte noch, was ich jetzt tun könnte, da hörte ich jemanden auf dem Gang. Ich rief laut Hallo und die Tür öffente sich. Das war die junge Frau, die sich meist um Mira kümmerte.
"Und wie war die Reise?" fragte sie, nachdem sie mich begrüßt hatte. Sie grinste fast genauso wie Khar nach meinem ersten Ausritt gegrinst hatte. Ich frage mich, was die Leute daran alle so lustig finden!
"Großartig! Ich hatte herrliches Wetter. Und das was ich nachrecherchieren wollte, habe ich auch gefunden. Kannst du mir mal die Satteltasche an der Wand geben und den Tisch mit der Schreibmaschine heranschieben?" fragte ich.
Sie tat mir den Gefallen und reichte mir auch die Papiere. Wie immer würde ich mehrere Durchschläge brauchen. Ich spannte den Stapel mit den Durchschlagpapieren ein, dann fragte sie mich, worum es mir denn ginge. Während ich die verschiedenen Bücher und Notitzen bereitlegte, erklärte ich, wie man früher mit einem Haarstrang Wunden offengehalten hatte. Ich hielt diese Methode für zu unhygienisch, auch wenn sie wohl durchaus ausreichend funktioniert hatte, daß die Leute besser gesund wurden als ohne. Dann zeigte ich ihr einen Abschnitt, in dem ein Arzt beschrieb, wie er für denselben Zweck regelmäßig gewechseltes Verbandsmaterial verwendete und einige weitere Texte, in denen stand mit welchen Salben man verhindert, daß das Verbandsmaterial ins Fleisch einwächst, ohne daß die Bakterien sich dadurch besser vermehren können.

Noch bevor ich meine Papiere zuende sortiert hatte, kam Khar ins Zimmer warf einen Blick auf den Stuhl mit dem Sattel und grinste. Ich fragte ihn, woher er wußte, daß ich da bin.
"Es wurde entdeckt, daß dein Hengst ohne Sattel und Zaumzeug frei auf dem Hof herumläuft. Daher erschien mir der Gedanke naheliegend. Der Arzt meint allerdings, er müßte einen Suchtrupp organisieren, weil dein Hengst allein zurückgekommen ist. Auf den Ratschlag, zuerst in deinem Zimmer zu schauen, wollte er nicht hören."
Ich schüttelte innerlich den Kopf. Ich hatte ihn nämlich jeden Abend frei laufen lassen, damit er in Ruhe grasen kann. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, daß mein Hengst einfach alleine nach Hause gehen und mich hilflos zurücklassen könnte. So etwas würde er doch nie tun! Zumal das Hoftor zu war. Wenn ich Miras Stute bei unserem Hof grasen gesehen hatte, hatte ich immer gedacht, Mira ist da und nicht Mira ist was passiert. Ich wäre im Traum nicht drauf gekommen, daß jemand zuerst auf einen anderen Gedanken kommt. Andererseits hatte Khar ihm gesagt, daß er zuerst in meinem Zimmer gucken sollte, und wenn er nicht drauf gehört hatte, war er selber schuld, wenn er mich suchen mußte.

Ich widmete mich wieder meinem Text und schrieb die ersten beiden Seiten, während Khar und Miras Ärztin Mariam sich um ihre Arbeit kümmerten.

Dann war es Zeit für eine Kontemplation und danach die Mittagspause. Dann wollte Khar mit mir reden, ehe ich weitermache. Er meinte, er hätte ja ein wenig in meinen Text hineingelesen und er wäre doch erstaunt, wie kompetent das wirkt. Er fragte mich, ob ich eine medizinische Ausbildung hatte. Ich erklärte ihm, daß ich, als ich das erste mal verletzt wurde, wissen wollte, warum der Arzt was macht und deshalb die entsprechenden Bücher gelesen hatte. Igor hatte dann darauf bestanden daß ich auch die zugehörigen Prüfungen mache. Danach hatte es dann regelmäßig Gründe gegeben mich weiterzubilden, so daß mir eigentlich nur noch die Abschlußprüfung für meine Ausbildung als Arzt fehlt. Als er mich fragte, wie ich das so schnell geschafft hatte, sagte ich:
"Weißt du, ich war in so vielen leben Arzt oder Heiler. Ich mußte doch nur mein Wissen auf den neuesten Stand bringen."
Ich erklärte ihm auch, was ich aus der Speisekammer mitgenommen hatte, daß ich in Heuschobern übernachtet hatte, daß ich Bücher bestellt hatte und daß eine Rechnung wegen den Büchern und der Geschichte mit dem Rollstuhl kommen würde. Dann sagte ich, daß ich hoffe, daß das nicht als eine übertrieben hohe Spesenrechnung gelten würde. Khar beruhigte mich, daß das schon in Ordnung wäre, daß ich mir aber auf Dauer angewöhnen müßte, meine Reisen vorher anzumelden, damit nicht alle Ritter am Ende an Herzschlägen sterben.
"Ich werde mich bemühen - aber - bisher hat mir immer wieder jemand einen Strich durch die Rechnung gemacht." antwortete ich.
Khar schüttelte den Kopf und begann aus völlig unverständlichen Gründen zu grinsen. Eigentich war ich doch ungezogen gewesen.

Kersti

Fortsetzung:
F978. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI17. Kersti: Inhalt: Erzengel Michaels Geheimdienst

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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