erste Version: 4/2019
letzte Bearbeitung: 4/2019

Chronik des Aufstiegs: Weimarer Republik und Drittes Reich - Dämonenkind

F1045.

Vorgeschichte: F1044. Kersti: W

Karl erzählt:

 
Inhalt

Der Mörder

Ich besuchte Karin häufig, freundete mich mit ihr an, nahm sie zu den Wandervögeln mit, wo sie auch einige Fahrten mitmachte.

Schon am ersten Tag hatte ich ein paar Worte mit ihm gewechselt und Karin sagte mir, daß er der Leiter des Isais-Kreises sei. Ihm erzählte sie die Episode mit Jesus, die ich ihr erzählt hatte.

Über Isais erfuhr ich nur Gerüchte - die meisten erwiesen sich später als Märchen und sind dieselben Geschichten, die auch heute noch über Isais umgehen. Verbunden war das mit Übungen, um die geistigen Sinne zu schulen, die mir einige sehr interessante Erfahrungen einbrachten.

Mehrfach wurde ich gefragt, ob ich bereit wäre, für den Frieden der Erde und Isais Pflicht zu sterben. Diese Frage wurde im Gegensatz zu den anderen Geschichten in einem sehr ernsten Ton gestellt. Irgendetwas sagte mir, daß Isais Pflicht meine Aufgabe in diesem Leben sei und ich beantwortete die Frage jedesmal mit "Ja."

Eines Tages nahm Karins Vater mich zur Seite, richtete eine Pistole auf mich und sagte:
"Jetzt erschieße ich Dich."

Ich sah ihn überrascht an.
"Was soll dieser Schwachsinn. Es macht überhaupt keinen Sinn mich zu erschießen. Also steck das blöde Ding gefälligst wieder weg, wo es hingehört." wies ich ihn zurecht.

Er tat, was ich ihm gesagt hatte.

Ich hatte keine Gefahr gespürt - das ganze hatte eher wie ein Schauspiel gewirkt - aber Karins Angst um mich überzeugte mich, daß er so etwas tatsächlich hätte tun können.

Später, als ich die Familie und ihre Bediensteten besser kannte, erfuhr ich von den Gerüchten daß Karins Vater schon mehrere Menschen umgebracht hätte und ihren Tod hätte vertuschen lassen. Ich ließ mich davon aber nicht in meiner Freundschaft zu Karin beirren.

Einige Monate später ließ er mich in sein Arbeitszimmer rufen - und als ich hereintrat, fuhr er wie von der Tarantel gestochen herum und zog seine Pistole. Ich duckte mich und ein Schuss fiel.
"Bist Du völlig verrückt geworden?" fuhr ich ihn wütend an "Tu gefälligst die Pistole zur Seite und benimm dich wie ein normaler Mensch!"

Er lachte und richtete die Pistole erneut auf mich. Ich starrte ihn zornig an. Dann fing ich mich, richtete meine Aufmerksamkeit auf mein Herz und fand - Liebe. Ich lächelte.
"Hast Du denn keine Angst?" fragte er überrascht über diese Reaktion.
"Nein. Aber warum schießt Du auf mich?" fragte ich.

Ich spürte wieder keine Gefahr. Merkwürdig.
"Du hast es verdient." behauptete er.
"Du spinnst." sagte ich, drehte ihm den Rücken zu und ging.

Am nächsten Tag kam ich wieder, um Karin zu einer Fahrt abzuholen. Doch der Pförtner ließ mich nicht ein, befahl mir nur, zu gehen, ich hätte in diesem Haus nichts zu suchen.
"Was ist plötzlich los? - Du kennst mich doch!" fragte ich.
"Karin ist verschwunden und wir vermuten - na du weißt schon..."

In dem Augenblick war ich einfach nur wütend.

Tatsächlich ist es ja nicht so, daß man herrschaftliche Grundstücke nur durch das Haupttor betreten kann. Karin und ich waren oft durch ein Loch zu heimlichen Verabredungen mit Freunden gegangen, das sie hinter einem Busch unter dem Zaun durch gegraben und sorgfältig getarnt hatte. Ich nahm also diesen Eingang und begann zuerst den Garten, dann das Gartenhaus und schließlich das Haupthaus vom Keller angefangen zu durchsuchen.

Im zweiten Kellerraum hörte ich, wie sich Schritte von hinten näherten. Ich fuhr herum, sah Karins Vater mit einer Pistole in der Hand, dann peitschten drei Schüsse kurz hintereinander.

*Das wars.* dachte ich und sah ihn an.

Ich war ganz ruhig. Dann ging mir auf, daß er mich gar nicht getroffen hatte. Er nahm ein Gefäß mit Blut und kippte es auf den Kellerfußboden.
"So. Jetzt bist du so gut wie tot."

Ich sah ihn einfach nur sprachlos an. Dann kamen fünf Männer hinter ihm hervor und nahmen mich in die Mitte. Ich ging schweigend mit und war zuerst einmal ziemlich verwirrt.

In ein paar Wochen holen wir die Leiche

Sie führten mich in einen anderen Kellerraum, dessen Tür in der Hinterwand eines Schrankes verborgen war. Der Kellerraum war außerhalb des eigentlichen Hauses gelegen, enthielt einen Tressor, ein paar Gemälde mit langhaarigen Frauen, darunter Karin und ein wertvoller Teppich lag auf dem Boden, darauf stand ein Tisch mit einer kostbaren Einlegearbeit die das Isaissiegel darstellte. Der Raum wirkte ziemlich alt.

Die Männer schoben den Tisch zur Seite, rollten den Teppich ein, öffneten eine darunterliegende Falltür und befahlen mir, eine von dort herunterhängende Strickleiter hinabzusteigen. Ich sah sie zuerst fragend an, sie erwiderten nur ungerührt meinen Blick und schwiegen. Schließlich stieg ich hinab. Einer der Männer folgte mir und fesselte mich.
"In ein paar Wochen kommen wir dann wieder und holen die Leiche." sagte Karins Vater.

Dann stieg der Mann wieder hoch, die Falltür wurde geschlossen und ich hörte, wie auch der Tisch wieder daraufgestellt wurde.

Ich dachte nicht daran, dort liegen zu bleiben und friedlich auf den Tod zu warten, sondern testete aus, wieviel Bewegungsfreiheit mir die Fesseln ließen. Es gelang mir nicht, die Knoten zu erreichen deshalb knibbelte ich mit einem Fingernagel an der Stelle des Seils herum, die ich erreichen konne. Faser für Faser riß ich entzwei. Danach dasselbe mit dem nächsten Seil, bis ich eine Hand frei hatte und beginnen konnte, die Knoten mit der freien Hand aufzuknoten. Nach ein paar Minuten war ich schließlich frei.

Ich rieb mir die Arme und Beine, um wieder Gefühl hineinzubringen, dann stand ich auf und sah mich um. Es war völlig dunkel. Von Zeit zu Zeit trat ich in etwas klebriges, was sich beim Probieren als Blut herausstellte. Die Wand war zu glatt um daran hochzuklettern. Ein Abklopfen der Wände ergab eine hohle Stelle hinter einer der mit Brettern verkleideten Wände. Ich probierte daran herum, bis ich die unsichtbare Tür aufbekam. Nebenan war ein Flur an dessen Ende ein blutbespritzter Stein stand - er sah irgendwie nach Richtblock aus. In dem Blut fand ich einige Haare kleben. Dann entdeckte ich eine Kerze und Streichhölzer dahinter. Ich zündete sie an und schaute mir die Haare an. Karins Haare, der Farbe und Länge nach zu urteilen. Zumindest sah es nach ihrem Haar aus.

Eine weitere Tür fand ich nicht. Ich schaute mich mit der Kerze noch einmal im ersten Raum um - neben der Falltür war ein Haken in die Decke eingelassen, an dem die zusammengerollte Strickleiter befestigt war.

Ich machte die Kerze aus, setzte mich auf den Fußboden und dachte nach. Das Ganze ergab keinen Sinn.

Karins Vater versuchte einfach zu demonstrativ mir klarzumachen, daß er mich ermorden würde. Er hatte in die Luft geschossen und Blut auf den Fußboden des Kellers gekippt, um anderen weiszumachen, daß ich tot sei. Ich aber lebte noch. Und das mit dem Richtblock und den Haaren war auch so eine theatralische Inszenierung. Ich hatte aber keinen Beweis, daß sie wirklich tot war.

Das war nicht das Verhalten von einem Menschen, der Leute ermordet und das zu vertuschen versucht, sondern das Verhalten von jemanden, der den Eindruck erwecken will, er würde morden - aber in Wirklichkeit etwas Anderes tut, was so geheim ist, daß selbst ein Mord als gute Tarnung erscheint... Er ist reich und soll einige Leute bestochen haben, damit sie ihn nicht für die Morde anzeigen. Außerdem sollen die Hinterbliebenen alle anonym Renten erhalten, die ausreichen, um sicherzustellen, daß es der Familie nicht schlechter geht als zuvor. Wenn aber die "Toten" gar nicht tot waren, was war dann mit ihnen? Außerdem hatte er irgendwelche politischen Beziehungen....

Nach einer Weile fiel mir nichts Neues dazu ein und ich wandte mich wieder dem konkreten Problemen zu. Da war also ein Haken an der Decke, aber außerhalb meiner Reichweite. Dann gab es noch einen Richtblock und die Schnur, mit der ich gefesselt gewesen war.

Ich ging in den Flur und versuchte den Richtblock umzuwerfen. Im Liegen würde er leichter zu bewegen sein als stehend, denn er war rund. Er war überraschend leicht für einen so großen Stein, was teilweise daran lag, daß es ein relativ leichter, weißer Stein aus dem er bestand, teilweise lag es auch daran, daß er hohl war. Ich rollte ihn zu Tür und dann rüber in die Mitte des Raumes. Dort stellte ich ihn wieder auf und zündete die Kerze an. Ich schob ihn ein wenig hin und her, bis er genau unter dem Haken stand. Dann holte ich das Seil, knotete es auseinander, stieg auf den blutigen Richtblock, machte an einem Ende eine Schlinge und versuchte damit nach dem Haken zu werfen, um die letzten paar Zentimeter zwischen Decke und mir zu überbrücken. Beim dritten Versuch traf ich. Dann machte ich drei weitere Schlaufen ins Seil, stieg daran hoch und rollte die Strickleiter aus.

Auf der Strickleiter ließ es sich gemütlicher hochklettern, ich schaute oben nach einem Riegel - den, gab es und er ließ sich von innen öffnen. Dann kletterte ich noch einige Stufen höher und drückte mit dem Rücken gegen die Tür, die sich lansam nach oben öffnete während der daraufstehende Teppich mit Tisch sich so verschoben, daß die Tür sich öffnen konnte. Schließlich kroch ich unter dem Teppich hervor in den oberen Raum. Eine Untersuchung zeigte mir einen Lichtschalter. Ich machte Licht und durchsuchte den Raum. Die Tür in den normalen Keller fand ich zwar aber sie war so gründlich verriegelt, daß ich sie nicht öffnen konnte. Ich fand einen Eimer mit Wasser. Ich probierte, es schmeckte sauber. Also würde ich eben warten müssen, bis sie wiederkamen. Selbst wenn es tatsächlich ein paar Wochen dauern sollte, würde ich nicht Hungers sterben. Das dauert Monate.

Nach einer einigen Minuten, in denen ich nichts zu tun hatte, fiel mir ein, daß ich die Bilder noch nicht von den Wänden abgehängt hatte. Ich tat es, legte sie in einem Stapel auf den Tisch und stellte fest, daß dahinter Schränke verborgen war. In einem fand ich Decken. In einem anderen merkwürdige Geräte, die magisch stark aufgeladen waren, wie ich spürte. Ich legte sie zurück. Die Ausstrahlung war positiv - aber ich wußte nicht wie sie funktionieren und leichtsinniger Umgang mit magischem Gerät kann durchaus zu gefährlichem Unfällen führen.

Eine zweite Tür war nicht zu finden. Nahrungsmittel auch nicht.

Da mir nichts mehr einfiel, was ich noch tun könnte, hängte ich die Bilder wieder auf, machte das Licht aus, stellte den Tisch zur Seite, setzte mich auf den weichen Teppich, wickelte mich in die Decke ein und entspannte mich hin, um in meinem Geist die innere Ruhe wieder herzustellen, die ich von mir gewöhnt war.

 
Inhalt

Einweihung

Nach und nach fiel mir auf, daß in diesem Raum eine ungewöhnlich friedliche Stimmung herrschte. Ein tieferer Frieden, als ich es je erlebt hatte.

Stundenlang genoß ich diese wunderbare Stimmung und die starke reinigende Energie dort, dann schließlich legte ich mich an genau dem Punkt schlafen, wo die stärkste Energie durchfloß - mitten auf der Falltür.

Irgendwann öffente ich die Augen. Licht fiel durch eine Tür herein. Eine Langhaarige Frau sah mich an, winkte mir schweigend. Ich stand auf und folgte ihr durch einen Gang. Dann trat sie zur Seite und winkte mir, vor einem Steinblock niederzuknien, der aussah wie der unten, nur daß kein Blut daran klebte. Ich gehorchte, kniete nieder legte meinen Kopf auf den kalten Stein und sah sie schweigend und voll inneren Friedens an. Sie nahm ein Schwert aus einer Halterung, holte aus, schlug mit voller Wucht zu und fing den Hieb wenige Zentimeter vor meinem Hals ab. So verharrte sie. Ich schaute ihr in die Augen, sie erwiderte ruhig und offen meinen Blick. Minuten vergingen. Ihre Arme mit dem Schwert begannen vor Müdigkeit zu zittern. Ich sah sie schweigend und von Frieden erfüllt an.

Dann änderte sich etwas, die Spannung flaute ab, das Schwert wurde zur Seite gestellt, aufrecht in eine Halterung hinter dem Stein und ich durfte aufstehen. Sie gab mir einen Wink mich auf einen Kreis mit einem Kreuz in der Mitte zu stellen, dort mußte ich warten, spürte eine Energie fließen. Dann mußte ich niederknien, sie brachte meine Hände in eine Haltung, ähnlich der Gebetshaltung, doch die aneinandergelegten Finger sternförmig vom Handteller abgespreizt. Dann schloß ich die Augen. Ich spürte, wie sie um mich herumging, mich an verschiedenen Stellen berührte, seltsame Gesten machte. Dann spürte ich einen Strom von Kraft durch mich fließen, immer stärker werden, bis es fast wehtat.

Ich öffnete mich der Energie, denn mich verschließen wäre gefährlich gewesen, hätte mich inwendig verbrennen können.

Wieder wartete ich Stunden in der Haltung. Dann war sie plötzlich verschwunden. Es war still und Dunkel. Ich stand auf und kehrte in das Zimmer zurück, die Tür schloß sich und ich schlief ein.

Kersti

Fortsetzung:
F1046. Kersti: W

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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