erste Version: 1/2019
letzte Bearbeitung: 1/2019

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Mirko und Die Beschützer der Menschheit vor den Geistern der Verzweiflung

F1184.

"Dann stehen trotzdem nur frustrierend unklare Andeutungen im Brief, weil sich genau das, was man gerne wissen würde, selbstverständlich nicht im Code ausdrücken läßt. Am liebsten würde ich einfach hingehen und nachschauen." fuhr ich fort.

Vorgeschichte: F1089. Mirko: Als ich das nächste mal erwachte, war Gerd da und organisierte feinstoffliche Hilfe für die weinenden Engel
F1206. Khar: Außer von Igor kamen noch diverse andere Anfragen vom Orden selbst und von befreundeten Organisationen, die ich auf angemessene Weise beantworten mußte

Mirko erzählt:
Tharos rief mich ins Büro, zeigte mir einen Brief und fragte mich, ob ich den Khar kenne, der ihn geschrieben hatte.
"Ja, der wurde mir bei den Schwarzen Rittern als Assistent zugeteilt. Er dürfte jetzt bald sechzehn werden." überlegte ich.
"Dann müssen sie aber verzweifelt sein. Er hat nämlich hier als Führer der Ordensstandortes geschrieben."
"Nicht unbedingt. Daß Khar der Nachfolger von Tharon werden würde, stand schon fest, als ich vor zwei Jahren dort war. Sie haben ihn schon damals immer da eingesetzt, wo die Fähigkeiten der meisten Erwachsenen nicht ausreichen, um eine Aufgabe zu erfüllen und das haben sie angefangen, als er elf war. Ich habe damals immer zusammen mit Tharon und ihm gefrühstückt. Dann hat Tharon ihm mit zwei hingeworfenen Sätzen irgendein Problem genannt, um das er sich er vor Beginn seiner Arbeit mit mir mal eben so kümmern sollte und wir sind da mal vorbeigegangen. Khar hatte immer eine Lösung parat, die Tharon ihm nicht genannt hatte und auf die ich jedenfalls nicht gekommen wäre und gestandene Männer von bestimmt 40 Jahren, haben getan, was er ihnen zu ihrem studierten Fachgebiet gesagt hat. Ich habe regelmäßig meinen Augen nicht getraut, als ich ihn so gesehen habe. Ich habe ihn irgendwann mal gefragt, ob er denn von allem Ahnung hat, was es im Orden so an Arbeit zu tun gibt. Ich glaube, er hat meine Frage nicht verstanden, denn er meinte dann, daß man, wenn man an einem Ort lebt, doch alles, was da läuft, ein bißchen mitbekommt. Jedenfalls schien er der Ansicht zu sein, daß das doch bestimmt jeder könnte." erklärte ich.
"Was waren das denn für Probleme?" fragte er mit einem Gesichtsausdruck, der wirkte, als würde er mich nicht für den Hellsten halten. Damit hatte er natürlich recht.
"Um ehrlich zu sein, habe ich in dem meisten Fällen nicht verstanden, worum es ging. Khar hat so viel Fachchinesisch zu so vielen verschiedenen Fachgebieten gesprochen, daß ich regelmäßig nur Bahnhof verstanden habe. Ich habe nicht mehr als grob das Thema mitbekommen, aber es ist halt schon erstaunlich, wenn er mal einem Arzt einen Vorschlag zur Behandlung eines schwierigen medizinischen Problems macht, ..."
Ich gab eine Reihe an Beispielen, zu was er alles Lösungsvorschläge gemacht hatte, die auch noch angenommen wurden und sagte, daß er den Leuten nicht etwa Befehle geben konnte, sondern sie überzeugen mußte. Die Vorschläge wurden nicht unbedingt unverändert angenommen, aber ich hatte immer sehen können, daß sie bei einer Lösung angekommen waren.
"In der Nähe eines solchen Jungen müssen sie sich ja richtig dumm vorgekommen sein." meinte Tharos.
"Ja. Nach dem ersten Vormittag mit ihm, kam ich mir vor wie ein einfach zu dummer Schüler, der sicher weiß, daß er die Abschlußprüfung nie bestehen wird. Khar hat behauptet, das läge alles nur daran, daß er schlecht erklären kann. Damit hatte er so natürlich nicht recht, denn ich war nie der Hellste. Außerdem hat er beim Erklären zwar ziemlich rumprobiert, bis ich es dann schließlich doch verstanden habe, aber irgendwie hat er es fertigekriegt, daß ich Akten, die ich auswerten soll, jetzt ganz anders verstehe als früher. Als hätten sie mehrere völlig neue Bedeutungsebenen gewonnen. So schlecht können seine Erklärungen also gar nicht gewesen sein."
"Ja. Das ist mir aufgefallen. Um ehrlich zu sein, wirken sie wie ein gar nicht besonders heller Typ, der sich ständig verplappert und eigentlich nichts wirklich gut beherrscht. Und plötzlich kommt dann eine Bemerkung, die einen aufhorchen läßt und die ich ihnen jedenfalls beim ersten Gespräch nie zugetraut hätte. Und wenn man dann aufmerksam geworden ist, stellt man fest, daß da regelmäßig etwas Kluges kommt, das diesem negativen ersten Eindruck Lügen straft."
Ich war überrascht. So etwas hatte noch nie jemand zu mir gesagt.

"Khar hat in dem Brief übrigens nach dir gefragt."
Ich fragte ob ich mir den Brief mal ansehen darf und stellte beim Lesen fest, daß die wesentlichen Informationen nur mit Codewörtern ausgedrückt waren, einige davon waren speziell an mich gerichtet. Wahrscheinlich hatte er angenommen, daß ich den Brief zu sehen bekommen würde. Ich überlegte, ob irgendetwas von dem, was er schrieb, zu geheim war, um es zu sagen und nutzte daher wieder die Codewörter, um zu prüfen wie offen ich sein darf. Schließlich erklärte ich ihm alles, was er mir verschlüsselt mitgeteilt hatte, abgesehen von einer Anspielung auf eine Situation im Archiv, die mir dazu zu privat war.
"Ich sehe der Brief hat tatsächlich mir völlig unbekannte Bedeutungsebenen." meinte Tharos.
"Was hätten sie erwartet, wenn alles was irgendwie wichtig sein könnte, zu geheim ist um darüber etwas in einem Brief zu schreiben?" gab ich zurück.
"Genau das. Allerdings hätte ich angenommen daß man sich weniger auf sie verläßt, als das offensichtlich der Fall ist. Ein unwichtiger Mensch kennt gewöhnlich weniger Schlüsselwörter als sie. Khar hat ja einen ganzen Code mit ihnen ausgearbeitet." antwortete er.
"Ja. Und von Khar zu lernen wie man Geheimcodes benutzt, ist eine Übung in Frustration. Wenn man ein Komma falsch versteht, findet man sein Frühstück nicht und solche Sachen! Wenn der Bote dahinterkommt, daß die Notitz, die er überbringt, ein Codewort enthält, bekommt man etwas anderes als man braucht. Lauter so ein Kram!"
Tharon hörte das und begann einfach zu lachen.
"Und was das Allerschlimmste ist - wenn man es dann gelernt hat und wirklich braucht, stehen trotzdem nur frustrierend unklare Andeutungen im Brief, weil sich genau das, was man gerne wissen würde, selbstverständlich nicht im Code ausdrücken läßt. Am liebsten würde ich einfach hingehen und nachschauen." fuhr ich fort.
"Gut. Genau das wollte ich gerade vorschlagen." antwortete er.

Bis ich wirklich losfahren durfte, vergingen drei Tage, danach gab es eine dreitägige Kutschfahrt zu dem jetzigen Aufenthaltsort von Khar. Offiziell sollte ich einige Bücher ausliefern, die sie vor geraumer Zeit dort bestellt hatten. Nicht Khar natürlich sondern die anderen Ritter dort, die zum selben Orden gehörten, aber laut Tharos nicht wirklich in unsere Geheimnisse eingeweiht waren.

Kersti

Fortsetzung:
F1185. Mirko: Danach ging es in unserem Gespräch um die Zustände in den Höllen, die einfach furchtbar sind

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI21. Kersti: Inhalt: Seelengeschwister aus der Hölle

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von Lesern immer bekomme.
Werbung - auch in Form spiritueller Newsletter - ist nicht erwünscht und ich bin nicht damit einverstanden, daß diese Adresse für Werbezwecke gespeichert wird.