erste Version: 2/2019
letzte Bearbeitung: 2/2019
Vorgeschichte:
F1223. Mirko:
Ich verstehe echt nicht, warum Tharos meine Meinung so wichtig nahm
Tharos erzählt:
Ich hatte, als wir wieder zuhause waren, eigentlich vorgehabt, mir von Mirko nur einen kurzen Bericht geben zu lassen, weil ich letztlich alles Wesentliche schon auf dem Treffen erfahren hatte. Abends erzählte er dann doch etwas von einem Japaner, der mir interessant erschien und ich bestellte ihn zum Frühstück wieder zu mir. Als ich zusammen mit ihm und dem kleinen Jungen, den er mitgebracht hatte, frühstückte, irritierte mich das, was er sagte aber zu sehr, um mich damit zufriedengeben zu können.
Das war nicht der Mirko, den ich von vorher kannte. Er sah immer noch genauso aus, seine Sprache war immer noch so schlicht, daß man ihn für dumm halten könnte, aber was er sagte, hatte sich geändert. Seine Worte klangen, als hätte er den Überblick einer Führungspersönlichkeit. Das machte mich neugierig und ich befragte ihn zu den verschiedensten Themen, wie er die Dinge sieht und wie man die Angelegenheiten regeln sollte. Immer gab er mit schlichten Worten Antworten, die Hand und Fuß hatten und belegten, daß er mehr verstanden hatte, als man dem schlichten Gemüt, was er zu haben schien, zutraut.
Khar hatte ihn auch während seines Aufenthaltes dort in Führungspositionen eingesetzt, ohne daß er dabei ernste Fehler gemacht hatte. Ich frage mich echt, was Khar eigentlich mit den Menschen anstellt. Es gibt ja diese Geschichte, daß es einen Nürnberger Trichter geben soll, mit dem man einfach Wissen in einen Kopf füllt - nur im Vergleich mit dem, was Khar da trieb, war ein Nürnberger Trichter - den es meines Wissens nicht gibt - noch ein einfaches Gerät. Khar schien in der Lage zu sein, Menschen die Fähigkeit zu tiefgehenderem Verständnis zu geben.
Und das muß er auch vorher schon mal mit Mirko gemacht haben, denn ich habe mich mit seinem früheren Mentor unterhalten, wie er seinen Schüler einschätzt und bevor er zu den Schwarzen Rittern gekommen ist, muß Mirko tatsächlich dümmer gewesen sein, als ich ihn erlebt habe, als er zu mir kam. Ich hatte ja schon bei der ersten Begegnung mit dem jungen Mann bemerkt, daß er manchmal Gedanken äußert, die den schlichten ersten Eindruck Lügen strafen. Nur war es in diesem Gespräch nach seinem zweiten Aufenthalt bei Khar nicht mehr nur manchmal, sondern das ganze Gespräch hatte aus solchen Gedanken bestanden.
Zu dem, was ich in meiner Ausbildung gelernt hatte, hatte die Behauptung gehört, daß Einweihungen tatsächlich intelligenter machen sollen, weil man mehr Seele in den Körper ruft und deshalb einfach mehr da ist, was denken kann und weil die Verbindung zum größeren Ganzen besser wird und man daher auf Gruppenseelenwissen zugreifen kann. Ich muß aber ehrlich sagen, daß das in meiner bisherigen Erfahrung nicht so auffällig gewesen ist, daß ich meinte, dafür jemals einen überzeugenden Beweis gesehen zu haben, bevor mir Mirko begegnet ist.
Khar hatte seine Schüler durch so viele Einweihungen gejagt, wie sie verkraften konnten. Ich habe Mirko gefragt, wie viele Einweihungen er von Khar bekommen hat und rätsele seither, wie so etwas möglich ist. Ich habe gelernt, daß man eine Einweihung macht und dann drei Tage in einem ruhigen Raum verbringt, weil Einweihungen Nebenwirkungen haben können, die der Körper und die Seele erst einmal verarbeiten muß. Khar hat abends vor Schlafengehen eine Einweihung gemacht, dann offensichtlich etwas länger als üblich geguckt, ob alles funktioniert und ist am nächsten Morgen wiedergekommen, um zu prüfen, ob es Nebenwirkungen gegeben hat. Das Normale war offensichtlich gewesen, daß es keine gegeben hatte - was ich nicht verstehe. Wenn er doch eine kleine Nebenwirkung entdeckt hatte, hat er irgendetwas gemacht und nach der Morgenmeditation war alles wieder gut. Insgesamt gab es mindestens eine Einweihung pro Tag für Mirko, weil er manchmal auch noch mittags eine kleinere dazwischengeschoben hat.
Und jetzt war ein Mirko zu mir zurückgekommen, der als Lehrer wirken und Führungsaufgaben übernehmen konnte. Beides Dinge, zu denen er bei unserer letzten Begegnung noch nicht das Zeug gehabt hätte. Ich frage mich, warum Mirko nicht durch die reine Menge an Einweihungen verrückt geworden ist, weil man so viele neue Erfahrungen nicht verarbeiten kann. Stattdessen schien er nicht einmal zur Kenntnis genommen zu haben, daß er sich überhaupt verändert hatte.
Fortsetzung:
F1221. Tharos:
Mirko hatte offensichtlich keinerlei Verdacht daß ich seinen Sohn in seinem Verhalten auch noch bestärke
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
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Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.
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