erste Version: 3/2019
letzte Bearbeitung: 3/2019

Chronik des Aufstiegs: Die Pforten der Hölle - Die Beschützer der Menschheit vor den Geistern der Verzweiflung

F1251.

Michaela hatte bei dem letzten Angriff etwas integriert, was sie wesentlich dunkler und gefährlicher erscheinen ließ

Vorgeschichte: F1250. Khar: Mit den täglich vier Stunden Wache waren natürlich noch nicht alle meine Pflichten genannt

Khar erzählt:
Ich frühstückte immer mit Tharon und aß mit Rios zu Abend, weil ich regelmäßig Ordensangelegenheiten mit ihnen besprechen mußte, daher war das Mittagessen bei Darion die einzige Gelegenheit, mich um meine Geschwister zu kümmern. Khiris kümmerte sich um Miriam, weil sie jetzt so weit ganz brauchbar arbeiten konnte und meinte von allen, die genug Zeit hatten, um mit ihr zu arbeiten, wäre ihr Khiris am liebsten. Khiris hatte, so lange ich ihn kannte auch immer eine der magischen Wachen übernommen, denn er war einer der Leute, die dazu mächtig genug waren.

Rios konnte keine magische Wache mehr halten, weil der Riß, den er beim letzten Angriff abbekommen hatte eine gefährliche Schwachstelle in jedem Schutz schuf, den er aufbauen konnte. Er übernahm aber mehrere Schichten bei Darion. Tharon wurde nicht zu Wachen eingeteilt, weil er einfach zu krank dazu war. Wie Rios oder Tharon ging es den meisten von Tharons Generation, die bei diesem letzten Angriff an der Verteidigung beteiligt gewesen waren und die mächtig genug gewesen waren, um wirklich eine Schicht auf der Wachklanzel zu übernehmen. Daher kamen fast alle jetzigen Wächter aus meiner Generation.

Michaela war nicht tot, aber ihre hellen Anteile waren schwer verletzt. Sie hatte bei dem letzten Angriff etwas integriert, was sie wesentlich dunkler und gefährlicher erscheinen ließ und wohl der Grund war, warum es ihr überhaupt gelungen war, uns zu schützen. Ihre Macht hatte nämlich bisher nicht für eine Wache gereicht, deshalb hätte es nicht möglich sein dürfen, daß sie uns erfolgreich gegen diesen Blitz verteidigt. So weit ich das verstanden hatte, war das ein dunkler Anteil von ihr, der es gut fand, daß sie bei den schwarzen Rittern war, vorher aber ziemlich kaputt gewesen war, weil ihn jeder gehaßt hatte, weil er einmal Teil dieses Richter-Michaels gewesen war, der Michaela gewesen war, bevor sie zu uns gekommen war. Michaela brachte das in eine Krise, wo sie alles inklusive sich Selbst für böse hielt und sich nur mit Mühe an die Spur Vernunft klammern konnte, die ihr sagte, daß die Welt heilen die Lösung war und die Welt zerstören alles nur noch schlimmer machen würde. Den Schwarzen Rittern billigte sie immerhin zu, daß sie sich Mühe gaben und das Richtige taten. Ich nahm mir also Zeit, um mit ihr täglich zu reden, damit das nicht zum bösen umkippte und teilte Khiris ebenfalls eine Schicht bei ihr zu, weil er von allen am erfolgreichsten war, sie immer wieder auf die richtige Spur zu bringen. Nach Khiris Aufarbeitungssitzung mit Michaela wurde sie zur Wache eingeteilt, weil sie durch den neu integrierten Anteil jetzt mächtig genug war, um eine magische Wache zu übernehmen und nach Khiris Schicht normalerweise stabil genug war, um zwei Stunden lang nicht auf dumme Gedanken zu kommen. Ich sorgte auch dafür, daß sie den Rest des Tages, so lange sie wach war, nie alleine war, damit wir es auf alle Fälle bemerken, wenn sie auf wirklich gefährliche Gedanken kommt. Irgendwann integrierte sie dann einen kaputten dunklen Anteil, der noch viel größer war und versank endgültig so weit ins Chaos, daß wir sie nur in einen der Kerker bringen konnten und sie auch eine durchgehende Wache brauchte, die ihr half alles das zu zur Vernunft zu bringen und zu heilen, was sie so an kaputten Anteilen integriert hatte.

Ich stellte fest, daß ich selbst gefährlich wütend auf einige der kaputten Anteile von Michaela reagierte - dadurch daß ich ständig aus den Höllen verletzte Anteile integrierte, war ich eben selbst an manchen Stellen nicht geheilt genug. Ich glaube, daß ich das ausreichend im Griff hatte, um Michaela keinen Schaden zuzufügen, aber schon, was ich bei mir erlebte, war erschreckend. Noch schwieriger war es aber, genug Helfer für Michaelas verletzte Anteile zu finden, die es mindestens so gut hinbekamen wie ich.

Genau wie meine verletzten Anteile waren Michaelas verletzte Anteile bei weitem nicht so friedlich wie unsere weitgehend gesunden Anteile - aber wie soll man auch friedlich sein, wenn man ständig Schmerzen hat! Abgesehen davon hatten sie sich entschieden, uns zu verteidigen, als wir Hilfe dringend nötig hatten und sie waren dabei sehr schwer verletzt worden. Daß wir unser Bestes taten, um sie zu heilen, war das Mindeste, was wir tun konnten.

Kersti

Fortsetzung:
F1252. Khar: Der nächste Angriff kam, als Gerta Wache hatte