F1839.

Da Diro der geheime Helfer hinter der Gründung der Versicherug war, konnte er seinen früheren Kapitän benutzen, um geeignete Händler als Spione anzuheuern

Vorgeschichte: F1796. Diro von Karst: "Das kenne ich. Wenn ich an die Schlacht denke, habe ich auch immer die ganzen Explosionen vor Augen, in denen meine Brüder gestorben ist." antwortete Saman

Saman XZB12-123-77 erzählt:
Ich beobachtete wie meine jüngeren Brüder mit den Kindern spielten, pickte mir den heraus, der sich den kleinen Talis am häufigsten als Kind zum spielen aussuchte, dann erklärte ich ihm, wann Talis beginnen sollte zu studieren - zumindest, wenn nichts dazwischen kommt und daß wir bis dahin geklärt haben müssen, wie wir sicher stellten daß Talis nichts passiert. Er solle ein Semester lang einen Grund finden, regelmäßig Kurse an der Uni zu besuchen, um die Angelegenheiten dort zu beobachten und mir danach ein Konzept vorlegen. Ihm gefiel die Idee und er hat letztlich mit einem der Professoren ausgemacht, die ihm von Geron vorgeschlagen worden waren, daß er ihm ein bißchen hilft, ihm den Stuhl hinstellt und so. Dadurch konnte er sich die Universität ansehen, ohne daß die Studenten ihm besondere Aufmerksamkeit schenken.

Ich hatte nicht viel Zeit, um ich darum zu kümmern, denn mir war auch aufgefallen, daß Diro sich nicht um die Hochzeit kümmert, also sprach ich ihn darauf an. Schließlich würde er uns durchaus sehr fehlen, wenn auf der Hochzeit wieder etwas so schief geht, wie es damals schief gegangen war bevor der König zu uns auf die Zuchtstation gekommen war, damit wir ihn retten. Diro wollte am liebsten wegrennen und als ich ihn fragte, woran das liegt, stellte ich fest, daß er einfach mit niemandem darüber gesprochen hat, was alles bei der Hochzeit schief gelaufen ist und sich deshalb immer noch so fühlte, wie man sich kurz nach einer Schlacht fühlt. Ich kümmerte mich deshalb ein bißchen um ihn und erfuhr dabei Dinge über sein Leben, die er wahrscheinlich noch niemandem erzählt hat.

Ich hatte schon länger festgestellt, daß Diro, dem man wegen seiner doch etwas schwierigen Persönlichkeit so etwas überhaupt nicht zutraut, sich ein erstaunlich erfolgreiches Spionagenetz aufgebaut hatte. Noch erstaunlicher fand ich, daß er Geron so weit gebracht hatte, daß er mir gar nichts über dieses Netz erzählen wollte. Ich hatte das dann genau so an das Zuchtmenschennetz weitergemeldet und Tharr geschrieben, daß er bitte darauf achten soll, daß nichts auf der Straße erzählt wird, das peinlich werden könnte, wenn Diro es erfährt. Allerdings war ich damit zu spät gekommen und Tharr hatte das Problem gelöst indem er Diro klar gemacht hatte, daß jetzt eigentlich die Zuchtmenschen die Macht im Reich haben.

Ich hatte mich aber immer gewundert, wie Diro es dann doch schaffte, Menschen so rumzukriegen, daß sie wirklich zu ihm halten. Er hatte das mit dem Prinzen ja schon damals geschafft, als Diro noch ein richtiger Krimineller gewesen war. Jetzt wirkt Diro immer noch wie ein Krimineller und trotzdem schafft er es, Leute, die sich normalerweise nie mit Kriminellen abgeben würden, dazu zu kriegen, daß sie ihn mögen. Ich hörte ihm also sehr interessiert zu, als er mir davon erzählte und begann das nach und nach zu verstehen, denn Diro hatte da etwas wirklich Gutes gemacht.

Dadurch daß wir als Sklaven aufgewachsen sind und leben und auch keine eigenen Kinder bekommen können, kennen wir viele der Sorgen, die Freigeborene haben so nicht und denken von uns aus auch nicht daran, daß man diese Probleme ja auch lösen muß. Diros Geheimdienst hatte etwas mit einem dieser Probleme zu tun, an die wir zu wenig denken, weil wir sie selber nicht kennen. Diro war in einer Undercoveraktion auf den Planeten seine Vaters geflogen, um den zu ermorden. Der Händler, an dessen Schiff er für diesen Flug angeheuert hatte, hat heute noch mit Diro Kontakt und hatte mit diesem darüber geredet, daß man doch etwas tun müsse, damit Händler nicht durch pures Pech um ihren Lebenunterhalt gebracht werden. Diro hatte daraufhin über das Thema nachgedacht und mit diesem etwas gegründet, was er Versicherung nannte. Am Anfang hatte Diro bei größeren Problemen etwas zugeschossen, aber jetzt finanzierte sich die Versicherung selbst, indem jeder Versicherte einen kleinen Betrag für jedes Jahr und Schiff einzahlte und bei Problemen Beträge ausgezahlt bekam. Dadurch kam es nicht mehr vor, daß Schiffe weil sie sonst keine Ladung bezahlen konnten, halb voll flogen und Ähnliches und unsere Schiffahrt war dadurch insgesamt deutlich erfolgreicher geworden. Da Diro aber der geheime Helfer hinter der Gründung der Versicherug gewesen war, führte das dazu, daß er seinen früheren Kapitän benutzen konnte, um geeignete Händler als Spione anzuheuern. Er hatte damit einerseits erreicht, daß es den Händlern besser ging, andererseits, daß er sich ein Spionagenetz aufbauen konnte. Nach diesem Vorbild sind inzwischen noch weitere Versicherungen gegründet worden.

Dieses andere Netz hatte natürlich für uns Zuchtmenschen den Nachteil, daß wir mehr aufpassen mußten, damit Diro sich durch uns nicht bedroht fühlt. Aber es hatte auch den Vorteil, daß darüber die Händler ihre Sorgen in die Politik einbringen konnten und daß ihre andere Sichtweise dazu führt, daß unsere Politik insgesamt besser wird und es allen besser geht. Ich sagte Diro also, daß er da eine wirklich gute Idee gehabt hatte.

Kersti

Fortsetzung:
F1851. Kersti: Ich war etwas erstaunt, daß Diro uns dann einfach machen ließ, wie wir wollten und fragte ihn, warum das so war

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben