erste Version: 10/2020
letzte Bearbeitung: 10/2020

Chronik des Aufstiegs - Mittelalter und frühe Neuzeit: Der versperrte Weg zur Gewaltenteilung

F1845.

Statt zu warten, bis ich mich aufgerappelt hatte, trat sie mir zwei mal die Beine unter dem Körper weg und ich entschied, dann eben nicht aufzustehen

Vorgeschichte: F1844. Kersti: D

Honorius erzählt:
Ich hatte viel Zeit darüber zu meditieren, denn obwohl das Essen für meine Begrffe mindestens für zwei Tage hätte reichen müssen und ich darauf geachtet hatte nicht aus Langeweile zu essen, waren Wasser und Brot alle und ich hatte das Gefühl, tagelang gehungert zu haben, als sie wiederkamen. Ich hatte mich schon gefragt, ob sie mich verhungern lassen wollten und mir gesagt, daß ich gar nichts dagegen tun konnte, wenn sie das vorhatten.

Es war diesmal jemand anders, wieder eine Echse und sie befahl mir mitzukommen. Essen hatte sie keins dabei. Sie führte mich durch diverse nur schwach beleuchtete Räume und legte dabei ein Tempo vor, das mitzuhalten mir Schwierigkeiten bereitete, weil ich mich bestimmt eine Woche lang nicht hatte bewegen können. Irgendwann stolpete ich und fiel. Sie trat mich in den Bauch und befahl mir, wieder aufzustehen. Statt zu warten, bis ich mich aufgerappelt hatte, trat sie mir zwei mal die Beine unter dem Körper weg und ich entschied, dann eben nicht aufzustehen. Die Echse schien verärgert. Dann hatte ich unerklärlich Schmerzen die mich heftig und rhythmisch zusammenzucken ließen und deren Herkunft ich mir nicht erklären konnte. Wieder befahl er mir aufzustehen. Ich versuchte ob er mich diesmal ließ, aber meine Beine gehorchten mir nicht. Dann wieder diese seltsamen Schmerzen. Ich fand mich damit ab, daß es egal war, was ich machte und machte keinen weiteren Versuch, bis ich die Besinnung verlor.

Dann war ich wieder an diesem dunklen Ort. Aus rätselhaften Gründen war ich diesmal nicht gefesselt. Aufstehen konnte ich trotzdem nicht, denn mein Körper wurde immer noch von regelmäßigen Schmerzschauern geschüttelt.

Ich weiß nicht, wie lange es dauerte, bis der Hunger stärker war als die Schmerzen. Aber irgendwann war es so weit. Ich versuchte mich aufzurichten, merkte dabei aber daß ich wirklich sehr schwach war. Trotzdem wollte ich mal wieder stehen, kroch aber zur Wand, um mich daran abzustützen. Es gelang mir, auf die Beine zu kommen und ich tastete den Raum ab, so weit ich kam. Er war vielleicht drei mal dreieinhalb Meter groß und mit den Händen konnte ich die Decke erreichen, die wie die Wände glatt war wie polierter Marmor. Ich war mir sicher, daß ich diesmal in einem anderen größeren Raum war, denn der erste war nur in der Tür hoch genug zum stehen gewesen und hatte kaum drei Quadratmeter gehabt.

Es gab etwas, was vermutlich die Tür war, aber es wirkte wie ein Stein, der in den anderen Stein eingelassen war. An einer Stelle an der Wand fing Wasser an zu laufen, als ich eine Erhebung daneben berührte. Es gelang mir aber nicht, damit mehr als die Hände wirklich sauber zu kriegen. Diesmal hatte ich nichts zu essen gefunden.

Ich setze mich auf die Bettkante und zog die Beine an. Das Bett war einigermaßen weich und aus einem unbekannten Material, es gab aber keine Decke und ich fand es immer noch sehr kühl. Wie bei den ganzen anderen Unannnehmlichkeiten, wußte ich nciht was ich dagegen tun könnte.

Ich dachte über die Geschichte mit den Foltern noch einmal nach und kam zu dem Schluß, daß es völlig egal gewesen wäre, was ich getan hätte. Ich kannte solche Menschen und die wollten einfach nur grausam sein. Bei Echsen war da offensichtlich nichts anders als bei unseren Paradebeispielen für schlechte Menschen.

Irgendwann kam wieder die erste Echse, brachte Putzzeug mit und befahl mir, den Raum zu putzen und mich zu waschen. Darum war ich sehr froh, denn als ich wegen der Foltern so handlungsunfähig gewesen war, hatte ich mir in die Hose gemacht und obwohl der Raum fließend Wasser hatte, war es mir nicht gelungen, mich wieder richtig ssauber zu machen. Zu essen, so sagte sie mir, gibt es nichts, denn die andere Echse sei nicht mit mir zufrieden gewesen.
"Die konnte man aber auch nicht zufriedenstellen." antwortete ich.
"Das mag sein aber wenn du deine Herren nicht zufriedenstellst, gibt es nichts."
Dazu sagte ich nichts weiter. Offensichtlich herrschte hier Willkür.

Kersti

Fortsetzung:
F1846. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben