erste Version: 4/2021
letzte Bearbeitung: 4/2021

Das Sternenreich der Zuchtmenschen: Ein primitiver Planet

F2043.

Mir wurde klar, daß ich keine Ahnung von Geschichte hatte, sondern das was ich auf der Zuchtstation erlebt hatte, mit der ganzen Welt verwechselt hatte

Vorgeschichte: F2042. Xeros LZB201-75-150: Jender war wirklich sehr alt. Er hatte ursprünglich noch die alten Implantate bekommen und damals tagelang außer Schmerzen nichts anderes wahrgenommen

Xeros LZB201-75-150 erzählt:
Als ich versuchte die Arbeit umzuplanen, merkte ich, warum sie mir so chaotisch erschienen war. Es waren nämlich zu wenige Ersatzteile da und Jender hatte geplant, von dem, was schnell gemacht werden sollte, die Arbeiten zuerst zu machen, für die wir die nötigen Ersatzteile hatten. Mir fielen mit meiner neueren Ausbildung schon drei vier Kleinigkeiten ein, die wir mit meiem Wissen schneller erledigen konnten, aber es waren eben nur Kleinigkeiten. Wesentliches konnte ich an dem Plan nicht ändern, denn man kann die Ersatzteile nicht einbauen, bevor sie geliefert werden.

Was mir noch nicht so klar gewesen war: Jender war dabei, die Erde zu modernisieren. Er hatte den Adeligen erklärt, warum Freigeborene von der Erde viel mehr leisten können, wenn sie mehr Bildung haben und warum es sich lohnt, ihnen dann ein wenig mehr Wohlstand zuzugestehen, damit sie finden, ihre Arbeit lohnt sich. Die Freigeborenen der Erde waren von dem Konzept allerdings viel schneller zu überzeugen als die Adeligen und sie hatten dann bei der Gelegenheit auf der Erde gleich die Sklaverei abgeschafft, was unserem Adel so gar nicht gefiel, weil sie dann nicht mehr einfach auf einen Sklavenmarkt gehen und Sklaven kaufen können. Die Adeligen hatten daraufhin, die ehemaligen Sklavenhalter aufgestachelt, damit sie die Sklaverei wieder einführen, aber damit hatten sie keinen Erfolg gehabt. Stattdessen wurde in immer mehr Ländern die Sklaverei verboten.

Mich amusierte die ganze Geschichte, aber sie machte mich auch nachdenklich, schließlich war ich auch ein Sklave und war mein ganzes Leben lang nie auf den Gedanken gekommen, daß das ein Problem sein könnte. Ich fragte Jender, ob es ihm damit auch so gegangen war.
"Ach Xeros, als ich ein Kind war war alles noch völlig anders!" antwortete er und erzählte mir lauter gruselige Geschichten aus seiner Kindheit. Meine Kindergartenmutter hatte mir schon erzählt, daß es früher auf der Zuchtstation ganz anders gwesen war, aber ich hatte mir so furchtbare Sachen, wie Jender mir erzählte, nie vorstellen können. Jender erklärte mir, daß ich nicht wirklich ein Sklave war sondern nur theoretisch. Also die alte Rechtslage, daß ich theoretisch jemandem gehöre, existiert noch, aber die Leute, die bestimmen, wie wir unser Leben verändern, sind wir selbst. Deshalb herrschst auf der Zuchtstation in Wirklichkeit Demokratie und nicht Sklaverei. Je weiter man von der Zuchtstation weg ist, desto deutlicher merkt man noch, daß unser ganzes Sternenreich einmal auf Sklaverei beruht hat und es ist die Aufgabe jedes Zuchtmenschen, die Demokratie, die wir zuhause für uns eingeführt haben, bis in die hintersten Winkel des Sternenreiches zu tragen, damit es allen gut geht.

Natürlich habe ich viel mehr über diese Dinge nachgedacht und gelesen, als ich hier so geschrieben habe, aber mir wurde nach und nach klar, daß ich keine Ahnung von unserer Geschichte gehabt hatte, sondern das winzige Fenster Gegenwart, das ich als Kind zuhause auf der Zuchtstation erlebt hatte, mit der ganzen Welt verwechselt hatte. Na ja, nicht ganz. Es hatte ja schon Briefe von älteren Geschwistern gegeben, die anderswo lebten, aber mir fehlte eine ausreichende geschichtliche Bildung, um das alles in den richtigen Kontext zu setzen. Ich bemühte mich also, diese Bildungslücke aufzufüllen, indem ich nach und nach die geschichtlichen Aufzeichnungen in der Datenbank durchlas.

Jender war zwar dümmer als ich und das merkte ich auch immer wieder, aber er hatte sich schon einen viel ausgewogeneren Überblick über die Welt verschafft, als ich besessen hatte und es war deshalb sinnvoll, seinen Hinweisen, womit ich mich befassen mußte, um die Welt besser zu verstehen, nachzugehen.

Kersti

Fortsetzung:
F1499. Jender LZB99-950-41: Jedes mal, wenn ich wieder einen deutlich jüngeren Techniker kennenlerne, als den jüngsten, den ich bis dahin kenne, bin ich geradezu schockiert, wie intelligent Menschen sein können

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
V231. Kersti: Frühere Leben von mir
FI13. Kersti: Inhalt: Dämonenkind

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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