Er fragte mich dann, wie ich verschiedene außerirdische Kulturen einschätze und bei den Gestaltwandlern reagierte er komisch
Vorgeschichte:
F2080. Elrons Mitarbeiter:
Der Mann mußte echt ein Meister der Verhörkunst sein, daß er das so hinbekam.
Jack erzählt:
Elrons ganzes Verhalten zeigte, daß er längst entschieden hatte, daß er uns als Verbündete wollte. Also achtete ich darauf, mich zu verhalten, als hätten wir uns bereits darauf geeinigt, denn erstens brauchte ich tatsächlich jede Unterstützung die ich kriegen konnte und zweitens war das die Methode, mit der man solche Verhandlungen am Besten auf dem Erfolgspfad hält. So ganz brachte er wohl nicht die Sicherheit auf, mir einfach zu vertrauen, denn er wollte den Lügendetektor weiterhin verwenden. Ich wüßte nicht, was mir daran schaden sollte, also ließ ich ihn gewähren.
Er fragte mich dann, wie ich verschiedene außerirdische Kulturen einschätze und bei den Gestaltwandlern reagierte er komisch. Sein Mitarbeiter gab ihm bei dem Thema ein Zeichen und er behauptete, da müsse es ein Problem geben, über das ich noch nicht geredet hatte. Als ich ihm erklärte, daß mir aber nichts dergleichen bewußt sei, fragte er so differenziert nach, daß mir klar wurde, daß ich da in der Tat komisch reagierte und erklärte mir, daß er glaubte, daß ich da etwas verdränge und daß er germe mit mir eine therapeutische Sitzung zum Thema machen wollte. Ich ließ mir die Methode erklären und stellte fest, daß sie für ihre Verhöre genau dieselbe Methodik verwendeten wie in der Ausbildung ihrer Mitarbeiter und für Therapiesitzungen. Ich war neugierig genug, um es auszuprobieren, wobei ich mir allerdings nicht sicher war, ob er sich nicht genug Sorgen gemacht hätte, um mich zu einer solchen Sitzung zu zwingen, hätte ich mich weigern wollen.
Wie auch immer. Wir gingen das Thema an, Elron setzte sich selbst an den Lügendetektor und bewies mir, daß auch er in der Lage war, mir hundert mal dieselbe Frage zu stellen, nur war ich diesmal sehr bereit, selber nach den Antworten zu bohren. Ich bekam auch etwas ins Bewußtsein, doch es wirkte auf mich eher wie ein Horrortrip aus den LSD-Sitzungen1., über die ich gelesen hatte, als wie eine wirkliche Erinnerungen und das änderte sich nicht, ehe wir die Sitzung beendeten, weil wir alle müde waren, um noch weitermachen zu können. Elron war der Ansicht, daß man noch einige derartige Sitzungen machen müßte, um das so weit aufzuarbeiten, daß man versteht, welche konkreten Erfahrungen dahinterstehen.
Wir gingen also zum abendlichen Buffet und überlegten dort, wie wir weiter vorgehen wollten. Ich war durchaus motiviert, auf diese Weise herauszufinden, was es mit den Gestaltwandlern auf sich hatte, hielt es aber wirklich für wichtig, vorher unsere irdischen Angelegenheiten zu klären und sagte das auch so. Ich erklärte ihm auch, daß ich mir Sorgen machte, weil die Kinder in jedem Raum Abhörgeräte vermuten und deshalb nicht offen mit mir reden.
"Nun, es sind ja auch in jedem Raum Abhörgeräte." gab Elron zu.
"Ja aber sie nehmen mir einfach nicht ab, daß alles in Ordnung ist." sagte ich.
"Ist es ja auch nicht. Daß wir anfangen, unsere potentiellen Verbündeten zu entführen und mit dem Lügendetektor zu überprüfen, ob sie irgendwelche Dinge verdrängen, die für uns gefährlich werden können oder ob sie uns belügen, liegt nun einmal daran, daß wir fast in Panik sind, weil wir so verfolgt werden, daß wir überhaupt nicht mehr wissen, wie wir unsere Probleme noch lösen sollen." antwortete er.
Damit hatte er aber auch recht. Genau deshalb hatte ich ihm seine Vorgehensweise ja nicht übel genommen. Und ich mußte wirklich wissen, was es mit den Gestaltwandlern auf sich hatte.
"Und wenn man ihnen den Überwachungsraum zeigt, damit sie sich selbst überzeugen können?" fragte ich.
Elron lachte und meinte, daß das aber sehr unkonventionell wäre.
Abends im Bett fragte ich mich, wie es eigentlich möglich war, daß ich so extreme Verdrängungen hatte. Ich konnte mich bis in die frühe Kindheit zurückerinnern und hatte immer gedacht, daß da keine erkennbaren Gedächtnislücke habe. Das konnte doch gar nicht in mein Leben passen!

Fortsetzung:
F2082. Die Mitarbeiterin des Kinderhortes:
Elron meinte, er hätte gehört, daß die Kinder sich Sorgen wegen Überwachungskameras machen und daß wir ihnen deshalb den Überwachungsraum zeigen sollten