erste Version: 9/2022
letzte Bearbeitung: 9/2022

Frühe Aufstiegsversuche auf der Erde: Die tote Stadt

Während ich so über Götter und ihre seltsamen Maschinen las, rätselte ich, was diese Götter eigentlich von uns Menschen unterschied

Vorgeschichte: F2371. D

Iskar erzählt:
In unserer Bibliothek gab es gedruckte Bücher, die mit Göttergeräten hergestellt worden waren und es gab handgeschriebene Bücher. Auf alle Fälle gab es aber zu wenig Bücher, denn ich hatte sie alle durchgelesen. Das sagte ich unserem Lehrer auch.
"Dann geh in die benachbarten Abschnitte der Stadtmauer. Die anderen Wachabteilungen haben auch ihre Bibliotheken und wenn du nett fragst, lassen sie dich auch Bücher ausleihen." antwortete unser Lehrer, als ich mich darüber beschwerte.
Ich ging also in die benachbarten Wachabteilungen und lieh mir dort auch Bücher aus. Während es in unserer Bibliothek ausreichte, wenn ich meinen Namen in die Ausleihkarte schrieb, mußte ich dort auch dazuschreiben, zu welcher Wachabteilung ich gehöre.

Ich fand die Bücher interessant, weil da zu lesen war, wie es früher gewesen war, lange bevor ich zur Welt gekommen bin. Früher hatte es nämlich viel mehr Götter gegeben als heute und sie hatten selber hier gewohnt und geschlafen und Wache gehalten. Sie hatten auch andere Waffen benutzt als wir heute, die viel gefährlicher waren, weil man damit viel weiter schießen kann als mit Pfeil und Bogen. Manche von den Waffen konnten auch sehr viel Zerstörung anrichten, beispielsweise ein ganzes Haus auf einmal kaputtschießen. Die letzten dieser Waffen waren vor mehr als hundert Jahren kaputtgegangen und ich glaube, das ist auch ganz gut, denn ich möchte nicht, daß in einem Krieg mal eben ganze Häuser oder Städte zerstört werden, wie das in alten Büchern beschrieben ist. Es hatte auch Geräte gegeben, mit denen man fliegen kann wie ein Vogel und sich alles von oben ansehen. Fliegen stelle ich mir schön vor, aber die letzten dieser Geräte sind vor 500 Jahren kaputtgegangen. Außerdem durften nur die Götter damit fliegen.

Während ich so über Götter und ihre seltsamen Maschinen las, rätselte ich, was diese Götter eigentlich von uns Menschen unterschied. Klar, sie hatten damals Geräte zur Verfügung, die es heute nicht mehr gibt und sie hatten wohl damals noch viel mehr Bücher als wir heute. Aber sonst hatte ich den Eindruck, sie waren einfach ganz normale Menschen mit seltsamen Geräten in den Händen. Sie dachten eigentlich nicht anders als wir, hatten ebenfalls zwei Beine und zwei Arme und einen Kopf und wenn ein Gott mit einem Menschen ins Bett geht, gibt es genauso Kinder, wie es Kinder gibt, wenn zwei Menschen ins Bett gehen. Die Götter behaupten zwar, daß Menschen halbe Tiere wären, aber wenn ein Mensch mit einem Hund, einem Ochsen oder einem Schaf Kinder bekommen könnte, hätten wir das bemerkt. Manche der Kinder, die hier zu der Wache gehörten, hatten ein wenig göttliches Blut. Der einzige Unterschied, der mir auffiel, war daß ein paar von ihnen hellere Haut hatten als ich und ehrlich gesagt kann ich mir nichts Unwesentlicheres vorstellen.

Fortsetzung:
F2373. D

Quelle