erste Version: 9/2022
letzte Bearbeitung: 9/2022

Frühe Aufstiegsversuche auf der Erde: Die tote Stadt

F2382.

Es gab einige Jahre mit zu wenig Regen, daher leitete ich unsere Leute zusammen mit Geton an, die alten Bewässerungssysteme zu reparieren

Vorgeschichte: F2381. Kersti: D

Iskar erzählt:
Es gab einige Jahre mit zu wenig Regen, daher leitete ich unsere Leute zusammen mit Geton an, die alten Bewässerungssysteme zu reparieren, damit wir genug Getreide prozuzieren konnten, um die gesamte Stadtbevölkerung zu ernähren.

Im ersten Jahr zeigten sich die Auswirkungen der Trockenheit noch nicht so deutlich. Im zweiten Jahr gab es die ersten Unruhen, weil zu viele Menschen außerhalb der Stadt zu sehr hungerten. Wir reparierten in dieser Zeit auch die außenliegenden Stadtbefestigungen, um sie bemannen zu können, sobald die Ernte nahe genug rückte, daß wir unsere Felder bewachen mußten, damit sie niemand anders aberntet. Im dritten zu trockenen Jahr wuchsen sich die einzelnen Unruhen zu ausgewachsenen Kriegen aus, weil jetzt den Herrschern der anderen größeren Städte klar geworden war, daß selbst sie hungern würden, wenn sie ihre Vorräte nicht über große Raubzüge aufstocken würden.

Die Stadtwache hatte jedenfalls keine Freizeit mehr, denn wir konnten zwar genug für unsere Bevölkerung anbauen, weil unsere Bewässerungssystem gut genug waren, wenn wir unser Land und unser Vieh aber nicht Tag und Nacht bewacht hätten, wäre uns alles geraubt worden. Nicht daß ich die Leute nicht verstehe, aber verhungern will ich deshalb trotzdem nicht und es werden Leute verhungern, ganz egal was wir tun, um das zu verhindern. Also kümmern wir uns zuerst um die Bevölkerung unserer Stadt und dann um die tributpflichtigen Ländereien im Außenbereich. Noch mehr Leuten zu helfen, ist uns eben nicht möglich.

Das nächste Jahr war noch schlimmer. Selbst bei den uns direkt tributpflichtigen Menschen herrschte schon Hunger, wenn sie auch nicht gleich verhungerten, da wir darauf achteten, daß alles Getreide eingelagert und über das gesamte Jahr hinweg rationiert ausgegeben wurde.

Außerhalb der äußeren Befestigungen, die unsere Felder schützten, waren die Verhältnisse jedenfalls grauenhaft und man konnte das Vieh nur mit schärfster Bewachung auf die Weiden bringen. Jeden der versuchte, unser Vieh anzugreifen oder der sein Vieh auf unseren Weiden weiden wollte, verfolgten wir aufs schärfste und holten uns aus ihren Beständen zurück, was sie uns geraubt hatten. Natürlich war jedes Tier, was wir uns so als Ersatz holten, magerer als unsere Tiere, da sich nur mit unseren gut bewaffneten Truppen anlegte, wer sehr verzweifelt war. Das änderte halt nichts daran, daß wir es uns nicht leisten konnten, uns Vieh rauben zu lassen. In jedem dieser Jahre hatte die Stadtwache viele Tote, so daß wir die nächsten Jahrgänge etwas früher weihten und vereidigten und aus den Jungen der besiegten Feinde, die zwischen drei und sieben Jahren alt waren, zusätzliche Kindergruppen zusammenstellten. Da meine alte Kindergruppe jetzt alt genug war um zu kämpfen, wurde ich gefragt, ob ich eine der jüngeren Gruppen übernehmen konnte. Die seien aber schwieriger, als die Sklavenkinder, die immer als Tribut geliefert werden, wurde mir gesagt.

In dem Jahr, als ich meine Kindergruppe übernahm, regnete es zum ersten mal wieder ausreichend. Danach verbesserten sich die Verhältnisse jedes Jahr wieder stetig, so daß Frieden einkehrte. Wir bauten unsere Bewässerungs- und Regenrückhaltesysteme trotzdem weiter aus, um auf lange Sicht besser gegen Verschlechterungen des Wetters abgesichtert zu sein und dafür zu sorgen, daß das Grundwasser in unserer Gegend wieder auf den alten Stand angehoben wurde.

Kersti

Fortsetzung:
F2383. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben