erste Version: 9/2022
letzte Bearbeitung: 9/2022

Frühe Aufstiegsversuche auf der Erde: Die tote Stadt

F2384.

Meinen Kindern die Last der Vergangenheit aufzubürden und ihnen die Macht in die Hände zu geben, daß die Fehler der alten Götter zu wiederholen, hielt ich für keine gute Idee

Vorgeschichte: F2383. Kersti: D

Geton erzählt:
Ich zeigte Iskar eine historische Dokumentation des Untergangs von Atlantis und wie wir uns danach in den Untergrund zurückgezogen hatten, um zu überleben. Bei weitem nicht alle Gebiete der Erde waren damals radioaktiv verseucht worden, aber unsere Heimat schon. Hätten die unterirdischen Bunker nur einen Ausgang gehabt, wären sie uns letztlich zu tödlichen Falle geworden, den unsere alten Städte liegen jetzt auf dem Grund des Mittelmeeres. Glücklicherweise gab es aber auch Ausgänge zu den Hochebenen, die damals Wüste gewesen waren1., durch die wir die Bunker wieder verlassen konnten, als wir glaubten die Katastrophe wäre vorbei. Wahrscheinlich hatten wir ein paar tausend Jahre länger gewartet als nötig, denn wir kamen in eine Welt, in der bereits seit so langer Zeit Menschen lebten, daß die Erinnerungen an unsere frühere Kultur längst in Vergessenheit geraten waren.

In den darauffolgenden Wochen zeigte ich ihm nach und nach die Dokumentationen, wie sich unsere Kultur danach weiterentwickelt hatte.

Ich war ein Kind gewesen, als ich diese Aufzeichungen zuerst gesehen hatte und die letzte der Reihe war danach entstanden, als die älteren noch auf ein lebensfähiges Kind von Arhana und mir hofften. Meinen halbblütigen Kindern hatte ich sie nie gezeigt. Ursprünglich wahren Halbgötter von einer solchen Ausbildung ausgeschlossen gewesen, weil man sie für viel zu tierisch hielt. So dachte ich nicht. Ich dachte nur, daß meine Kinder viel glücklicher waren, als ich es je gewesen war, weil sie einfach als Halbgötter und Halbgöttern galten. Ihnen die Last der Vergangenheit aufzubürden und ihnen die Macht in die Hände zu geben, daß sie die Fehler der alten Götter wiederholen könnten, hielt ich für keine gute Idee. Ich glaubte, es war besser, wenn dieses Wissen mit Arhana und mir starb. Bei Iskar sah ich das anders, denn ich hatte ihm bereits einiges von dieser Last aufgebürdet, indem ich ihm die Antialterungsbehandlung gegeben hatte und wenn er wissen wollte, sollte er dann auch wissen.

Damals als ich die Entscheidung getroffen hatte, dachte ich noch, ich täte ihm damit etwas Gutes. Jetzt stelle ich fest, daß ich mir damit etwas Gutes getan habe. Ich bin inzwischen sehr einsam geworden, weil es mir viel schwerer fällt, Freunde zu finden, als früher, als ich noch nicht wesentlich älter war als die ganzen Menschen. Und Iskar geht es inzwischen genauso. Nein, das hatte ich ihm nicht gewünscht. Trotzdem war ich froh, daß er ging, als ich ihm sagte, daß es Zeit für die nächste Antialterungsbehandlung war.

Kersti

Fortsetzung:
F2385. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben
  1. Zur damaligen Zeit war die Sahara noch wesentich grüner als heute, siehe:
    VA205. Kersti: Ist nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen denkbar daß Atlantis und Mu (Lemuria) existiert haben?