F2390.

Und ich konnte es nicht einmal bedauern, dem König eine Ohrfeige gegeben zu haben!

Vorgeschichte: F239. Kersti: D

Autor: Hans Hermann von Katte erzählt:
Der König hatte mit mir sprechen wollen. Keine Ahnung was er von mir wollte, aber wir gingen alleine einen der Gänge im Palast entlang und er sagte wirklich nur Nichtigkeiten. Und dann spürte ich plötzlich seine Finger zwischen meinen Beinen. Alles gefror und ehe ich denken konnte, hatte ich ihm eine gepfefferte Ohrfeige gegeben. Der Leibwächter, die einzige andere Person in Sichtweite reagierte fast genauso schnell und ich hatte ein Schwert an der Kehle. Ich erwiderte seinen Blick und war immerhin geistesgegenwärtig genug, diesmal nichts zu tun.

Dann sah ich sekundenlang dem Mann in die Augen, der den König beschützen sollte und mein Gehirn begann wieder zu arbeiten. In eine großartige Lage hatte ich mich da gebracht! Und ich konnte es nicht einmal bedauern, dem König eine Ohrfeige gegeben zu haben, denn verdient hatte er sich das!
"Ich habe mich nur verteidigt." sagte ich, "Er hat mir zwischen die Beine gefaßt. So etwas macht man einfach nicht!"
Der Leibwächter entspannte sich etwas, senkte die Waffe aber nicht. Ich entspannte mich auch etwas. Jetzt waren wir nicht mehr wirklich bei den Waffen sondern beim reden und damit war die akute Gefahr vorbei. Er würde mich jetzt jedenfalls nicht umbringen, auch wenn das Problem noch längst nicht ausgestanden war.

Der König rief die Wache und ich ließ es zu, daß sie mich gefangennahmen und abführten. Sie brachten mich in meinen eigenen schlicht eingerichteten Raum mit einem Bett einem Tisch und zwei Stühlen und schlossen von außen ab. Ich legte mich auf das Bett und dachte nach. Leider kamen mir nur unerfreuliche Gedanken. So Geschichten über Dienstmädchen, die von Adeligen vergewaltigt worden waren und dann wegen Ehebruchs hingerichtet wurden.

Dann schlief ich ein und hatte wirre Träume.

Kersti

Fortsetzung:
F2391. Kersti: D

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben