Ich kam also auf das Schiff und sollte LZB-Zuchtsklaven-Kinder beaufsichtigen, die als fertig ausgebildete Hilfstechniker mit Implantaten galten
Vorgeschichte:
F2603. Silas aus dem Tal:
Geron hatte mich vorgewarnt, daß der Dozent ein Zuchtmensch war und erst noch lernen mußte, sich verständlich auszudrücken
Silas aus dem Tal erzählt:
Zu meinem Stipendium gehörte die Verpflichtung, mindestens zehn Jahre als Offizier bei der Flotte zu dienen. Als ich in den Nachrichten hörte, daß die Echsen einen unserer Planeten erobert hatten, kam ich nicht von selbst drauf, was das für mich heißt. Dafür erfuhr ich das dann in der nächsten Vorlesung. Wir würden sofort unsere Abschlußprüfungen schreiben und entsprechend diesen eingestuft werden. Dann sollten wir auf die neu gebauten und notdürftig einsatzfähig gemachten Schiffe der zur Befreiung des Planeten aufgestellten Entsatzstreitmacht gehen und helfen den Planeten zu befreien.
Ich war also ein halbes Jahr früher als geplant mit dem Studium fertig und wurde dem größten Schiff zugeteilt, das neu von der Zuchtstation kam und dessen Befehlshaber der Prinz Talis vom hohen Licht war. Ich war dem Prinzen im Studium begegnet und hatte auch ein, zwei mal mit ihm geredet, daher wußte ich, daß er genauso Fachchinesisch reden konnte wie unser Zuchtmenschendozent. Wenn man genau nachfragte, konnte er einem aber auch die Dinge erklären, die man nicht verstanden hat, daher wußte ich, daß er so schnell fertig war, weil er wirklich so intelligent war. Ich glaube aber trotzdem, daß in Wirklichkeit der Zuchtkrieger, der im Studium immer neben ihm gesessen hat den Befehl führte, weil er eben viel erfahrener war und daß der Prinz einfach gebraucht wurde, damit das in den Augen der adeligen Idioten alles so seine Richtigkeit hatte. Ich kann mich jedenfalls noch sehr genau erinnern, wie kindlich mir der Prinz immer vorgekommen war und wie sehr er zu Astar XZB12-233-77 aufgeschaut hat.
Mit Adelige Idioten meine ich Adelige, die eigentlich Kriminelle Adelige hatten werden wollen und die nur deshalb nicht kriminell geworden sind, weil ihnen zu viele XZB12s in der Uni begegnet sind und sie eingeschüchtert haben. Sie würden wahrscheinlich immer noch kriminell werden, wenn man sie ließe, aber wir wissen, wer sie sind und lassen ihnen das nicht durchgehen.
Ich kam also auf das Schiff und sollte LZB-Zuchtsklaven-Kinder beaufsichtigen, die als fertig ausgebildete Hilfstechniker mit Implantaten galten. Ich muß sagen, sie wußten weit mehr als ich und erklärten das damit, daß sie ja gezüchtet waren. Ich achtete also darauf, daß sie arbeiteten und ließ mir von ihnen erklären, was sie da eigentlich taten, denn irgendwie mußte ich ja möglichst schnell das halbe Jahr Studium aufholen, was mir fehlte. Bei der Gelegenheit merkte ich, mir fehlte da mehr als ein halbes Jahr. Ich kam mir ihnen gegenüber wie ein blutiger Anfänger vor. Sie erklärten das damit, daß sie ja schon im Kindergarten begonnen hatten, ihren Beruf zu lernen. Ich merkte daß die XZB12-Krieger und die großen Techniker auf dem Schiff auch ein Auge auf die Kinder hatten und mir mal sagen, ich solle ihnen mehr Pausen gönnen, weil sie noch Kinder sind und nicht so lange durchhalten und mal eingreifen, wenn jemand unfreundlich zu ihnen ist. Ich war ganz froh darum, denn ich mir war klar, daß ich die Kinder nicht wirklich gut einschätzen konnte und während ihre Hilfe gebraucht wurde, wollte ich ihnen mit dem, was ich tat, nun wirklich nicht schaden. Sie waren freundliche und verspielte Kinder und aus ihnen sollten gesunde Erwachsene werden und keine seelischen Krüppel. Ich gaube, daß mir das auch gelungen ist, denn sie bezogen mich in ihre Spiele, die sie immer noch neben der Arbeit irgendwie unterbrachten, mit ein und erzählten mir so einige interessante Dinge, die sie nicht unbedingt erzählen mußten. Trotzdem bewältigeten sie eine erstaunliche Menge Arbeit.
Dann besiegten wir die Echsen und befreiten den Planeten und der Spaß war vorbei.
Fortsetzung:
F2605. Silas aus dem Tal:
Ich kam mir erfolglos vor, weil meine Patienten sich erstaunliche Tricks ausdachten, um bloß keine Entscheidung treffen zu müssen