Der Anführer des Heeres rief die Kinder heraus und bat sie
höflich, sich in einer Reihe aufzustellen. Sie begriffen nicht, was
geschehen würde und taten gehorsam, wie ihnen gesagt wurde.Ich aber
griff nach meinem Schwert. Der Anführer der Garde sah mich an und
legte die Hand ebenfalls auf die Waffe.
"Du wirst nichts tun." sagte er leise und sehr entschieden.
Die gesamte Wache bezog mit den Händen an den Waffen um uns herum
Stellung. Auch die anderen Kriegerkinder griffen nach ihren Waffen und
starrten die Garde an. Sie waren mehr als wir. Das einzige, was wir
hätten erreichen können, wäre, daß wir auch noch
ermordet würden. Zögernd nahm ich die Hand vom Schwert und trat
einen Schritt zurück. Der Gardehauptman nickte unmerklich und sagte
ganz leise:
"Tut mir leid. Aber ich kann auch nichts tun."
Ich schwieg. Immerhin war er unser Gefangenenwärter und in dieser
Aufgabe sehr gewissenhaft.
Mit steinernem Gesicht sah ich zu, wie die anderen Kinder erschlagen wurden. Und nach ihnen wurden noch einige Gruppen unschuldiger Kinder erschlagen und ich konnte nichts dagegen unternehmen.
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, Internetseite: https://www.kersti.de/ E-Mail an Kersti
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