erste Version zwischen dem 11.5.2002 und dem 15.10.02

Das Drachenreich: Ich bin ein Zentaur

FE3.

Der passende Partner

Vorgeschichte: FE2. Kersti: Wie man Zentauren kontrolliert

Jorian, der Zentaur:
Als Karima 13 war, begann sie, sich schön herzurichten und wirkte noch viel erregender als vorher. Ich sagte ihr oft, wie schön ich sie fand, machte aber nie weitergehende Vorschläge. Es war offensichtlich, daß wir schon rein körperlich nicht zusammenpaßten. Wer jemals den Penis eines ausgewachsenen Großpferdes gesehen hat, der ja exakt so groß ist wie meiner, weiß daß er beim besten Willen nicht in eine menschliche Frau passen würde. Das zu probieren wäre Folter. Und dennoch: in meinen Träumen waren wir Mann und Frau. Daß ich Karima, die Tochter des Gutsherrn, liebte, blieb lange mein Geheimnis. Selbst ihr habe ich es nicht erzählt. Am Anfang, als ich fünf war und begann, auf solche Gedanken zu kommen, war sie zu jung um zu verstehen, wie ernst mir das war. Aber der Versuchung, wenigstens zu spielen, daß wir verheiratet wären, konnte ich nicht widerstehen.

Eines Tages kam Karima zu mir. Ich sah sofort, daß sie sehr glücklich war und freute mich zuerst darüber. Dann jedoch sagte sie:
"Stell dir vor ich bin heute mit Turis verabredet."
Ich starrte sie einen Augenblick schockiert an - dann rannte ich weg, versteckte mich in den Büschen und brach in Tränen aus. Sie hatte einen anderen. Bestimmt eine Stunde weinte ich nur.

Als ich begann, darüber nachzudenken schalt ich mich einen Dummkopf, einen Idioten. Ich hatte herausgefunden, wie man die Passwörter des hofeigenen Computernetzes knackt und alles gelesen, was in irgendeiner Form mich und meine Sicherheit betraf.

In den verschlüsselten Unterlagen des Hofes über mich gab es ein psychologisches Gutachten, das genau von diesem Thema handelte. Dort stand, daß Karima sich mit ziemlicher Sicherheit niemals in mich verlieben würde, da wir wie Geschwister aufgewachsen waren und Menschen genetisch dazu programmiert sind, nur nicht verwandte Angehörige der eigenen gesellschaftlichen Schicht zu heiraten. Eigentlich hätte ich es also wissen müssen. Ich dagegen würde mich in sie verlieben, weil sie buchstäblich das einzige weibliche Wesen im richtigen Alter und in erreichbarer Nähe war, das überhaupt menschliches Interesse an mir zeigte. Diesem Schluß muß ich wohl zustimmen. Sollte ich jemals sexuelles Interesse an Karima zeigen - wurde dort empfohlen - solle man mich zwingen Pferdestuten zu beschälen und dabei jedesmal, wenn ich eine sexuelle Reaktion zeigte, eine halbe Stunde foltern. Dieser Vorgang sei solange zu wiederholen, bis ich keine sexuellen Gefühle mehr empfinden könne. Danach solle man die Nerven meines Penis so vom Zentralnervensystem isolieren, daß ich seine Erregung nicht mehr spüren könne, man ihn aber mechanisch reizen könne, um ein Samenerguß für die künstliche Befruchtung von Zentaurenstuten zu erhalten. Karima wäre dann sicherlich froh, wenn ich sie nicht mehr sexuell bedrängen würde. Hier haben sie sowohl mein Verhalten - ich hätte Karima nie in irgendeiner Form bedrängt - als auch Karimas Reaktion falsch eingeschätzt. Doch würde es mir nichts mehr helfen, wenn sie nachher ihren Fehler endeckten. So verkrüppelt zu werden, war um ein paar tausend Prozent schlimmer, als die üblichen schmerzhaften Versuchsreihen, mit denen ich mich täglich abfinden mußte, denn mit Schmerzen kann ich umgehen.

Karima hätte mich nicht absichtlich in eine solche Gefahr gebracht. Aber sie traute ihrem Vater so etwas nicht zu. Es mochte sein, daß sie mit ihrem Kummer zu ihm gerannt war. Und dann war offensichtlich, daß ich in sie verliebt war. Ich hätte es mir nie anmerken lassen dürfen, selbst wenn es mir innerlich so weh tat.

Ich ging zu Geria der Reitlehrerin, um mir Rat zu holen. Sie erzählte mir, daß Karima zu ihr gekommen wäre und erzählt hatte, daß ich weggerannt wäre, als sie von ihrem Liebsten erzählt hätte.
"Ich habe ihr erklärt, daß du vermutlich in sie verliebt bist. Sie meinte ,Aber er ist doch wie ein Bruder für mich, wie könnte ich mich in ihn verlieben.' Ich habe ihr gesagt, daß sie niemandem davon erzählen darf, weil du sonst bestraft wirst."
Mir fiel ein Stein vom Herzen.
"Und du, Jorian darfst so etwas nicht mal denken. Wenn der Herr das herausbekommt, bringt dich das in Teufels Küche."
Ich brach in Tränen aus. Verzweifelt versuchte ich es zu unterdrücken, weil ich mit der üblichen Strafe rechnete - nicht daß sie mich jemals bestraft hätte, aber sie hatte den Befehl dazu. Doch sie umarmte, streichelte mich und sagte dann:
"Du mußt doch einsehen daß du sie nicht heiraten kannst..."
"Ich weiß, daß das nicht geht. Ich kann sie nicht besteigen, wie ein Hengst eine Stute besteigt und wir können nicht miteinander schlafen wie ein Menschenmann mit einer Frau schläft. Und außerdem geht sie wenn sie 18 ist an die Uni und muß dort studieren und wenn sie nach 50 Jahren Studium wiederkommt, bin ich längst tot." antwortete ich, dann fuhr ich bitter fort "Jedes Sklavenkind, jedes Tier hat eine Mutter von der eigenen Art, die ihn liebt und ihm zeigt, wie es sein Leben bewältigen kann. Jeder Mensch und jedes Tier hat andere von seiner Art, mit denen es spielen kann. Alle haben sie jemanden wie sie, den sie heiraten können. Und jeder hat eine richtige Arbeit und muß nicht täglich zu irgendwelchen Versuchsreihen und alle dürfen sie nach der Arbeit tun was sie wollen und sind nicht in einer Box eingesperrt..."
Sie sagte, daß viele Tiere nur aufgezogen werden, um geschlachtet zu werden. Ich widersprach heftig:
"Ja - aber die werden nur einmal geschlachtet und ich muß seit ich geboren bin täglich zu den Versuchen. Und wenn ich weine, werde ich auch noch bestraft...."
Wieder weinte ich.

"Ich dachte, es wäre mir gelungen, dir eine Ersatzmutter zu sein."
"Ja - aber da war ich schon sieben - und vorher hatte ich nur ein Pferd!"
"Ach Kind..."

Ich erinnerte mich an eine andere Stelle aus den Unterlagen des Gutes:
Normalerweise hätte ich ihnen empfohlen, den Zentauren so lange zu foltern, bis er seinen Widerstand aufgibt. Da ihre Tochter den Zentauren jedoch so liebt, würde sie euch das vermutlich nicht verzeihen. Deshalb empfehle ich, statt dessen eine Person einzustellen, die dem Zentauren als Pflegemutter dienen kann.
Die Unterlagen enthielten noch einige solche Stellen. Karima wußte nicht, wie sehr ihre Liebe zu mir mich geschützt hatte. Ich habe es ihr erklärt, doch sie hat es nicht geglaubt. Deshalb wird sie, wenn sie nur Augen für ihren Geliebten hat, nicht die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um mich weiterhin zu schützen. Ich muß einfach eng genug mit ihr Kontakt halten, daß ich mich im Notfall an sie wenden kann. Und wenn das hieß, daß ich ihr dabei helfen mußte, ihre Beziehung zu ihm zu pflegen, dann würde ich selbst das tun.

Kersti

Fortsetzung:
FE4. Kersti: Der Sadist

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben.
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben