erste Version: 3/2004
letzte Bearbeitung: 2/2012
Sie führte ihn zu der Stelle, wo ich gerade getötet wurde und befahl ihm, zuzuschauen und zu warten. Kavesch zuckte zusammen als er meine dunkle, geduckte, vielfach verletzte und falsch wieder zusammengewachsene Aura sah. Er hatte schlimme Gerüchte gehört - aber das sah noch schlimmer aus, als er sich in seinen schlimmsten Alpträumen hätte vorstellen können. Armes Geschöpf.
Dann sah ich, der gefallene Engel auf und lächelte. Kavesch erspürte meine große Kraft und erschauerte vor Ehrfurcht vor dem was er in mir spürte.
Tiuval erzählt:
Als ich nach dem Tod den Körper verließ, wartete nicht der
junge Schutzengel sondern seine Vorgesetzte auf mich. Ich
grüßte sie und fragte:
"Wo ist mein Schutzengel?"
"Ich habe ihm eine andere Aufgabe übertragen, die ihn nicht so
überfordert."
"Gut. Aber es geht ihm gut?"
"Ja."
"Und er wird auch nicht bestraft?"
"Nein. Natürlich nicht. Für so einen jungen unerfahrenen
Schutzengel hat er seine Sache sehr gut gemacht."
Ich fragte mich, ob sie seine Unerfahrenheit
bewußt ausgenutzt hatten, um mich durch
meine Rücksichtnahme besser unterdrücken zu
können.
Eine andere Person näherte sich.
"Das ist dein neuer Schutzengel." teilte mir Arahya mit und
verschwand.
Ich wandte mich ihm zu und sah ihn prüfend an. Er war stiller und
deutlich älter als mein erster Schutzengel. Er wirkte, als
fühle er sich nicht wohl in seiner Haut. Ich wartete, daß er
das Wort ergriff. Als er das nicht tat, nur unbehaglich meinen Blick
erwiderte, meinte ich lächelnd:
"Ich nehme an, du hast einen ganz fürchterlich grausamen
Lebensplan dabei, den du mir aufzwingen sollst?"
"Ja. Es tut mir leid."
Tatsächlich sah er aus, als wäre er am liebsten vor Scham im
Boden versunken. Ich lächelte ihm zu:
"Dann gib mir das Dingen mal her."
Er reichte mir den Gedankenkristall.
"Bist Du bereit mir einen Gefallen zu tun?"
"Ich weiß nicht..." antwortete er.
"Eigentlich zwei. Einmal will ich wissen, wie es meinem vorherigen
Schutzengel geht. Außerdem möchte ich dich bitten, daß
du herausfindest wieviel Spielraum dir deine Vorgesetzten bei der
Lebensplanung für mich zugestehen. Ich gebe dir mein Wort,
daß ich mich während deiner Abwesenheit an den Plan
halte." erklärte ich.
"Gut das kann ich tun."
Ich lebte ein weiteres dieser unerfreulichen Leben voller Grausamkeiten und Mißhandlungen.
Kavesch ließ seinen Schützling allein und besuchte zuerst seinen Vorgänger als mein Schutzengel. Er war erschrocken und erstaunt, wie jung der war. Nachdem Kavesch sich eine Weile mit dem Kleinen unterhalten hatte, beschwor er ihn, um Himmels Willen nicht überall herumzurennen und zu erzählen, wie ungerecht ich behandelt wurde "...oder willst du, daß dir dasselbe passiert, wie deinem Schützling. Das könnte dir nämlich passieren."
Als ich nach meinem Tod nachschaute wartete mein neuer Schutzengel auf
mich. Ich begrüßte ihn und fragte, was bei seinen
Nachforschungen herausgekommen sei.
"Möchtest du ihn besuchen?"
"Ja." antwortete ich.
Auch ich sprach bei meinem Besuch kurz mit meine früheren sehr
jungen Schutzengel und beschwor ihn, sich nicht für mich in
Gefahr zu bringen.
Dann kehrte ich zurück und besprach mein nächstes Leben mit meinem Schutzengel, das genauso schlimm war wie die vorhergehenden. Er erzählte mir, daß einer derjenigen die mit mir zusammen dort Sklave sein würden ein Mönch gewesen sei, der bestimmt ein guter Gesprächspartner sei, wenn man etwas über das Göttliche, seelische Heilungen und die Liebe lernen wolle.
Ich merkte mir diese scheinbar zusammenhanglose Bemerkung meines Schutzengels sehr gut und sprach den entsprechenden Sklaven im folgenden Leben an.
Quelle: Erinnerung an ein eigenes früheres Leben
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615,
Internetseite: https://www.kersti.de/,
Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.
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