erste Version: 9/04
letzte Bearbeitung: 7/2012

Gefallene Engel: Der Dunkle Fürst oder Tiuval

FF33.

Furchterregende Streichelmagie

Vorgeschichte C'hers: FF32. Kersti: Grundlose Freude

C'her erzählt:
Dies weckte einen Anteil von mir, der sehr lange geschlafen hatte, weil er Erfahrungen gemacht hatte, die er nicht verkraftet hatte:
FF51. Kersti: Der Schwarze Kristall

Das weitere ist aus Sicht dieses Anteils erzählt, der sich seit seinem Erwachen C'her'lu nach Luzifer nennt:
Ich erwachte, weil ein anderer Anteil ein Lächeln sah und weil das große Sehnsucht in mir weckte. Meine eigenen Erinnerungen mochte ich mir nicht anschauen, da war zu großer Schmerz. Also erschuf ich die Zentaurengestalt, die Luzifer, dem Fürst des Lichts schon bekannt war, aus dem Boden eines Raumes und ging zu dem Sklaven hin. Er sah mich und lächelte mir zu. Verwirrt blieb ich stehen.

Manchmal, lächeln auch Anteile von uns. Einmal im Jahr vielleicht. Meist war es Nezal, dem es gelungen war, wieder einmal etwas zu finden, mit dem er uns eine richtige Freude machen konnte. Deshalb gefällt Nezal uns ja so. Aber ich war für meinen Gefangenen doch ganz bestimmt kein Grund zur Freude! Ich hatte nie etwas Gutes für ihn getan! Glücklichweise konnte er sich auch nicht daran erinnern, wie grausam ich zu ihm gewesen war. Aber warum freute er sich, mich zu sehen? Jeder sonst hätte Angst gehabt!

Er kam zu mir herüber und strich mir bewundernd über mein Fell.

Vor Verblüffung erstarrte ich und ließ ihn gewähren. Er hatte doch gar keine Erinnerungen! Woher kannte er die Mysterien der körperlichen Liebe, mit denen man die mächtigste bekannte Magie betreiben konnte? Aber irgendwie war es ganz anders, als diese magische Liebe. Es löste ein seltsames warmes Gefühl aus. Angenehm irgendwie, aber vollkommen fremdartig. Und er machte auch keinen Versuch meine Geschlechtsorgane zu stimulieren. Komisch. Ich blieb stehen und beobachtete aufmerksam sein widersinniges Verhalten.

Er streichelte mich lange und ausgiebig und weckte damit in mir seltsame Gefühle, für die ich keinen Namen wußte, die mir aber gefielen. Also blieb ich stehen. Nach einer Weile dachte ich, daß das mit einem Striegel noch angenehmer sein könnte, erschuf einen und zeigte ihm, wie man ihn verwendet. Er nahm das Gerät in die Hand und striegelte mich, als hätte er nie was anderes gemacht. Es die seltsamen Gefühle wurden noch stärker. Ich hielt still und beobachtete ihn verwundert. Woher kannte er solch merkwürdige Geheimnisse - er hatte doch keine Erinnerungen! Das wußte ich genau - schließlich habe ich ihm höchstpersönlich alle abgenommen. Es war, als wäre er an eine geheime Quelle der Weisheit angeschlossen, die ihm solche Dinge beibrachte. Ich durchsuchte seine Erinnerungen und konnte keinen Hinweis auf eine solche Quelle entdecken ... außer daß er auch da manchmal Dinge tat, die er vorher nicht kannte und die kompliziert und mächtig waren.

Er gab seltsame Geräusche von sich, Geräusche die schön und angenehm waren, während er mich striegelte. Laut seinen Erinnerungen war das singen ... auch so eine Art Magie. Ich fühlte mich wirklich sehr seltsam.

Ich überlegte, ob ich wieder mal im Begriff stand, mich durch eine Neugier in Gefahr zu bringen, indem ich ihn gewähren ließ. Das war mir schon öfter passiert, daß ich über meiner Neugier alles andere vergessen hatte. Aber ... ich wollte das einfach nicht beenden! Natürlich währte diese seltsame neue Erfahrung trotzdem nicht ewig. Zwar ließ er sich zwei mal drängen, weiterzumachen, obwohl er eigentlich schon aufhören wollte, aber dann war er so müde, daß man ihn nicht mehr dazu zwingen konnte.

Ich war traurig und enttäuscht, daß es schon aufhörte. Mir war, als wäre das genau die Erfahrung, nach der ich ich, so lange ich ich erinnern konnte, unbewußt gesehnt hatte.

Woher kannte dieser Sklave so wunderbare Geheimnisse?

Ich zog mich zurück und erschuf aus einem Stück meiner Mauer einen Vogel, der ihn beobachten konnte, während er schlief. Und mit den Wänden würde ich ihn natürlich auch beobachten, denn ich wollte ihn schließlich verstehen.

Kaum war ich weggegangen sehnte ich mich so sehr danach, gestreichelt zu werden, daß ich das Gefühl hatte, nicht mehr ohne sein Streicheln leben zu können.

Ich erschrak - war streicheln vielleicht ein Zauber, um mich von ihm abhängig zu machen, damit er mich darüber beherrschen konnte?

Ich sah seine Erinnerungen an ... da kam viel gegenseitiges Streicheln vor, aber von abhängigmachen war da nicht die Rede. Bei den Hellen schien einander streicheln normal zu sein.

Überhaupt ... so lange ich ihn in den Händen hatte, wäre es auch sehr dumm von ihm, wenn er versuchen würde, mich von sich abhängig zu machen - denn ich mußte ihn ja um nichts bitten, ich konnte ihn ja zwingen! - Und es hätte zur Folge, daß ich ihn nie wieder freilassen würde.

Aber ich wollte trotzdem noch weiter gestreichelt werden ... oder wenigstens berührt ... ich konnte ja einen Hund erschaffen, und mich in dieser Hundegestalt neben ihn legen.

Ich erschuf also einen Hund, ging in dieser Gestalt in seine Hütte und legte mich still ganz dicht neben ihn ... dafür gab es in seinem Gedächtnis sogar ein Wort: ankuscheln. Er bewegte sich ein wenig im Schlaf und schlief weiter. Komisch. Aber es fühlte sich gut an sich anzukuscheln.

Natürlich wollte ich diese Streichelmagie auch erlernen ... und ich hatte ja ein Pferd im Stall stehen, das immer die Arbeit tun mußte, die mir zu langweilig oder anstrengend war. Ich nahm also die Gestalt eines Pferdeflegers an, erschuf einen Striegel und übte, wie man das mit dem Streicheln macht.

Das Pferd war zuerst erstaunt, daß ich so sanft mit ihm umging, dann streckte es sich aber genießerisch und wollte immer weiter gestreichelt werden. Lustig. Und wenn ich aufhörte, hat es sich beschwert. Es ist eigentlich ganz einfach und funktioniert sogar bei mir.

Aber schließlich hörte ich auf, weil mein Gefangener wieder aufgewacht war und ich wollte wieder gestreichelt werden und mich ganz darauf konzentrieren können.

Ich brachte ihm etwas zu essen und eine schöne weiche Decke als Geschenk, und dann sollte er mich wieder streicheln. Leider mußte ich ihn an diesem Tag viel öfter drängen, damit er mich auch wirklich den ganzen Tag streichelte. Er meinte ich soll ihn auch streicheln und das habe ich auch getan und er fand es gut.

Hmmm... ich sollte das vielleicht mal mit Nezal ausprobieren.

Kersti

Fortsetzung:
FF34. Kersti: Nezals Belohnung

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben aus der Geistigen Welt
EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
FFI Kersti: Inhalt: Gefallene Engel
FFI9. Kersti: Inhalt: Tiuval
FFI3. Kersti: Inhalt: Der Dunkle Fürst
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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