erste Version: 2/2011
letzte Bearbeitung: 2/2011
"Und die Überwachungsgeräte der Dunklen?" fragte ich.
"Je genauer sie wissen was wir tun, desto geringer ist die Gefahr, daß sie uns angreifen." erklärte C'her'ash.
Aus den Aufzeichnungen der Chronik hatte ich schon entnommen, daß wir den Wald zwar nicht besonders gut verstanden, daß er uns aber offensichtlich, wann immer er unsere Wünsche begriff, so gut es ihm möglich war, unterstützte. Daß der Wald Feinden genau die Informationen zukommen ließ, die wir ihm zukommen lassen wollten und das Ganze dann wie eine Störung aussah, für die niemand, der sich im Wald aufhielt, etwas konnte, war natürlich praktisch.
"Ja. wir bedanken uns jeden Tag für die Hilfe des Waldes und wann immer der Wald uns gegenüber Wünsche äußert, tun wir unser Bestes um ihn zu helfen." meinte C'her'ash.
Ich fragte C'her'ash, warum er Fliegen benutzte, um seine Umgebung abzutasten, statt wie ich einzelne Atome zu verwenden. Es gibt bessere und schlechtere Methoden feinstoffliche Blindheit zu kompensieren!
"Etwas, das kleiner als eine Fliege ist, kann ich über das innere Licht nicht sicher ansteuern. Ich wage es nicht, kleinere Aussendungen zu benutzen, da ich die sonst verlieren könnte." erklärte er.
"Dann werde ich mal die Liste der kleineren Anteile durchgehen und alles zurückholen, was ich wiederfinden kann." antwortete ich.
Unsere kleinen Anteile haben schließlich genauso ein Recht auf den Schutz der Gruppenseele wie die großen.
Es folgte eine lange Strategiesitzung.
Mir war durch die Recherchen in der Akasha-Chronik klar geworden, daß meine eigene Gruppenseele offensichtlich längst die größte zusammenhängend agierende Macht in der geistigen Welt war. Wir hatten sämtliche Kulturen der Geistigen Welt infiltriert und dort Freundschaften geschlossen, die auch schwerem Druck standhalten würden. Nur wenn sich zu viele gegen uns verbünden, könnte das noch gefährlich für unsere Pläne werden. Und das verhindern wir, indem wir uns weitaus machtloser geben, als wir sind und jedem Informationen und Unterstützung anbieten, der einigermaßen anständig ist.
Außerdem war ich erstaunt gewesen, wie sehr C'her'ash meine frühere Arbeit bei den Hellen bewunderte. Offensichtlich hatte er bei jedem Problem, nachgeschaut, was ich bei einem vergleichbaren Problemen gemacht hatte und davon dann seine Strategie abgeleitet, wie er seine Probleme löst. Natürlich hatte er recht, daß meine Taktik bei den Hellen auch in der Situation der völligen Machtlosigkeit, die wir hatten, als C'her'ash die Führung der Gruppenseele übernommen hatte, sehr wirkungsvoll war. Aber es war schon komisch, daß ich heute für Taktiken bewundert wurde, die früher immer der Grund gewesen waren, warum alle in der Gruppenseele mich etwas komisch fanden.
Unsere Lebensplanungen unauffällig in die der Engel einzuschmuggeln, war kein Problem, da die Chronik der Hellen auch aus Anteilen meiner Gruppenseele bestand und über unseren Zugang mit Informationen bestückt werden konnte. Den Engeln war nicht so recht bekannt, wie bewußt sich die Chronik ihrer selbst war. Sie dachten, das wäre einfach so eine Art Bücherei und nicht ein bewußtes Wesen, das Informationen verwaltet und auf Wunsch weitergibt.
Viel mehr Zeit verbrachten wir damit, zu überlegen, wie Michael die Situation seinen Vorgesetzten verkaufen konnte. Offiziell hatte er nämlich die Aufgabe, unser Vertrauen zu gewinnen, damit wir uns nicht mit Satan verbünden.
Zwischendurch tauchte Ahriman bei uns auf und brachte einige zerzauste Engel mit, die er in den Höllen gefunden und so weit geheilt hatte, wie er konnte. Die meisten von ihnen wollten nicht hier bleiben, sondern in den Himmel zurück. Michael war offiziell auf Seelenrettungstour in der Hölle gewesen, nicht etwa bei uns im Wald. Aus der Hölle gerettete Engel zu überzeugen, daß wir ihre Freunde sind und nicht ihre Engel-Vorgesetzten, ist ganz einfach. Man läßt sie sich mal eine Stunde ungestört darüber unterhalten, wie sie in der Hölle gelandet sind, danach wissen sie, daß die Hälfte von ihnen klare Beweise hat, daß ihre eigenen Vorgesetzten sie absichtlich in eine Falle hat laufen lassen. Und danach können wir uns darauf verlassen, daß sie über die Details ihrer Rettung schweigen, wenn wir darum bitten.
Daß in solchen Fällen immer ein paar Engel bei uns bleiben und ein paar in den Himmel zurückkehren ist gut für unsere Pläne. Damit haben die im Himmel zwei Gründe, jeden Plan verhindern zu wollen, der sich gegen uns richtet. Einmal ihre Freunde, die hier unter unserem Schutz stehen und zum zweiten, daß wir ihnen einmal geholfen haben. Im Vergleich zu einer Geiselnahme ist dieses Verfahren tausendfach besser, weil ganz klar ist, daß in jedem Fall die Engel-Vorgesetzten die Bösen sind. Engel, die hier bleiben, tun das nicht unter Zwang, sondern weil sie sich vor ihren Vorgesetzten fürchten. Wenn sie bei einem Angriff auf dem Wald zu Schaden kommen, dann nicht, weil wir ihnen etwas getan hätten, sondern weil die Angreifer sie mit verletzt haben, als sie uns treffen wollten.
Und für Michael stellte es natürlich genauso einen Schutz dar, daß er offiziell ständig Seelen rettet, wie es ihn schützte, daß die Engel, die in den Höllen gewesen waren, guten Grund hatten das Arrangement, so wie es war, aufrechterhalten zu wollen.
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
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Internetseite: https://www.kersti.de/,
Kersti_@gmx.de
Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
Lesern immer bekomme.
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