erste Version: 7/2012
letzte Bearbeitung: 7/2012

Gefallene Engel: Ahriman

FF157.

Der andere Tiuval

Vorgeschichte: FF157. Kersti: Da er niemanden gehen ließ, ohne ihn zu heilen, schickten wir jeden mal mit einer Botschaft bei C'her'ash vorbei

Ahriman erzählt:
Grundsätzlich war ich mit der Art, wie ich meine Leben lebte, überhaupt nicht zufrieden. Ich inkarnierte mich gewöhnlich in Positionen, wo ich mir ziemlich sicher war, daß niemand mich kastrieren oder verstümmeln würde und nahm mir vor jedem Leben vor, so etwas auch niemandem anders anzutun. Im Leben war ich dann durchaus bei meinen Untergebenen beliebt - hart aber gerecht nannten sie es - aber im Rückblick war ich jedesmal über mich selbst verärgert, wie viele unnötige Grausamkeiten ich begangen hatte.

Ein typisches Leben ist dieses, in dem ich beinahe meine Lieblingsfrau, durch Vergewaltigungen im Ehebett umgebracht hätte. Eine weitere sinnlose Grausamkeit von mir, war daß ich verlangte, daß meinen Haremswächtern Hoden und Zunge entfernt werden, damit sie nicht jedem mein Bettgeflüster weiterzählen könnten und damit ich mir sicher sein konnte, daß meine Kinder wirklich meine Kinder waren. Darauf gekommen war ich, da mein Vater das auch so gemacht hatte und es als völlig normal galt. Erzählt wird die Geschichte von diesem anderen Tiuval, ich bin der Herr, von dem er angesichts meiner Fehler bemerkenswert sachlich und freundlich redet.
FI11. Kersti: Niemand braucht Sklavenjungen
Ich ärgerte mich in dem damaligen Leben regelmäßig über diesen Tiuval, merkte aber bald, daß er ein wirklich wertvoller Untergebener war.

Bei der Geschichte mit meiner Frau, sah ich das damals noch nicht ganz ein - obwohl ich ihn dankbar hätte sein sollen, daß er das Leben meiner Frau rettete, indem er dafür sorgte, daß mein höchster Offizier - eine Michael-Inkarnation - mir sagte, daß die Frau durch den Blutverlust laut unserer Hebamme in Lebensgefahr schwebte und mir ins Gewissen redete, daß man so nicht mit Frauen umgeht. Aber ich fand es so unglaublich unverschämt, daß dieser stumme Eunuch es wagte, sich mir in den Weg zu stellen, als ich zu meiner Frau ins Bett wollte, daß ich ihn dennoch bestrafen ließ. Michael war mit dieser Strafe überhaupt nicht einverstanden, sagte das auch und brach sie mitten während der Durchführung ab, damit der Sklave daran nicht starb. Ich war über diesen Ungehorsam nicht erbaut, griff aber nicht ein um die Autorität meines Offiziers nicht zu untergraben.

Die nächste unglaubliche Unverschämtheit geschah, als er sich gerade weit genug von dieser lebensgefährlichen Strafe erholt hatte, um seinen Dienst wieder anzutreten. Dieser Tiuval wagte es nämlich, direkt vor meiner Nase mit meiner Frau zu turteln. Ich hatte keine Lust auf einen weiteren Streit mit meinem Michael-Offizier, also löste ich das Problem, indem ich ihm sagte, daß es mir völlig egal sei, was er mit meiner Frau machen würde, schließlich wüßte ich, daß er nichts in der Hose hätte. Er warf mir einen mörderischen Blick zu, hörte aber mit der Turtelei auf und mein Michael-Offizier teilte mir mit, daß er ihn danach zurechtgewiesen hätte, riet mir aber, nicht herumzusticheln, denn ich wüßte ja, daß Eifersucht eine starke Kraft sei, die dazu führen könne, daß ein Mann den Verstand verliert. Ich hielt mich an den Rat, denn aus eigener Erfahrung wußte ich, daß das stimmte. Immerhin hatte ich den stummen Haremswächter damit genug zurechtgestutzt, daß es nicht mehr wagte, vor meinen Augen herumzuturteln.

Mehr als ein Leben später nahmen C'her'ash und Thiahnah ihn in ihren Klüngel auf. Danach kam er bei mir vorbei und fragte mich, ob ich wahnsinnig sei. Er hätte mich damals beinahe umgebracht und meine eigenen Leibwächter wären nicht schnell genug gewesen, um mich zu retten. Auf meine Antwort, daß ich mich selbst verteidigen könne, widersprach er mir, daß er wesentlich schneller und ein besserer Kämpfer gewesen sei als ich, da er als Leibwächter täglich acht Stunden übte. Da mein Michael-Offizier mich regelmäßig gegen ihn hatte üben lassen, mußte ich zugeben, daß er damit recht hatte. Jeder hatte damals gewußt, daß dieser andere Tiuval der gefährlichste Kämpfer des Hauses gewesen war.

Als nächstes brachten meine eigenen Kinder mich aus der Fassung. Irgendwann begannen sie nämlich alles mit "Kanto hat aber gesagt, ..." - so war der damalige Name meines Haremswächters - zu begründen. Als ich das von meinem damals zwölfjährigen Erben das erste mal zu hören bekam, fragte ich ihn, ob er den Verstand verloren hatte.
"Kanto kann gar nicht sprechen!" erklärte ich ihm.
"Er kann aber schreiben. Und Kanto hat gesagt ..."
Ich war sprachlos. Ich ließ Michael nachprüfen, wer dem Sklaven das beigebracht hatte. Es war natürlich der Schreiber, aber auf Befehl meiner Lieblingsfrau und sie hatte außerdem dafür gesorgt, daß meine Kinder lesen und schreiben früh genug lernten, um sich von klein auf mit meinem Haremswächter Kanto verständigen zu können. Selbst Michael gab schließlich zu, daß er sich an der Lesen-und-schreiben-Verschwörung beteiligt hatte. Ich war fassungslos, daß sich hier alle gegen mich verschworen hatten, hielt es aber für klüger, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, weil sie sonst allesamt sauer auf mich gewesen wären. Ich bekam also regelmäßig zu hören "Kanto hat aber gesagt, ..." und mußte nach und nach zugeben, daß Kanto kluge Dinge sagte.

Dann stolperte ich über die nächste unglaubliche Unverschämtheit. Kanto hatte ein Buch geschrieben, in dem er hemmungslos über die Fehler der herrschenden Kaste herzog. Als ich das Buch fand, ging ich zu ihm hin, um ihn einen Kopf kürzer zu machen. Er sah mich mit dem Buch, wirkte er für einen Sekundenbruchteil, als wäre er zu Tode erschrocken, gab mir aber dann eine Antwort, die mich so sehr an Michaels mir ins Gewissen reden erinnerte, daß ich mein Vorhaben nicht ausführen konnte. Ich lief also zu Michael, um ihm von dieser unglaublichen Unverschämtheit zu erzählen und er war genauso fassungslos wie ich. Dann aber tat er sein bestes, um mich von meinem ursprünglichen Vorhaben, Kanto umzubringen, abzubringen. Da er so viel redetete, verschob ich es auf den nächsten Tag, weil ich dachte, das sollte ich mir besser genau überlegen, damit ich nichts tue, was ich nachher bereue.

Kanto schien sehr fest daran zu glauben, daß ich ihm nichts tun würde. Er verhielt sich nämlich - laut meinem Michael-Offizier - so, als wäre nichts geschehen. In den nächsten Tagen nahm ich mir die Zeit, das Buch wirklich zu lesen. Und es machte mich nachdenklich. Nach und nach. Und Kanto hatte natürlich recht, daß man mit dem Buch keinen Aufstand planen kann, weil die Leute, die denken wie er, gewöhnlich nicht lesen können. Ich dachte mir irgendwann: "Jetzt fehlt es nur noch, daß ich anfange zu sagen 'Kanto hat aber gesagt'!" So weit ließ ich es aber nicht kommen, das wäre mir zu peinlich gewesen, obwohl ich natürlich durchaus aus seinem Buch lernte, wie Sklaven denken und danach geschickter darin wurde, sie dazu zu bringen, daß sie loyal zu mir sind.

Danach begann ich Kanto nach seiner Meinung zu fragen. Kanto hatte zu allem eine Meinung, er hatte jedes Buch in meiner Bibliothek gelesen und erklärte mir genau, wie ich seiner Meinung nach Politik machen sollte. Kanto wußte auch von den Gesprächen anderer Sklaven, was die Feinde und Stadtbewohner in ihren privaten Kammern erzählt hatten und gab mir wirklich kluge Ratschläge, wie man damit politisch umgeht. Aber er weigerte sich meist, mir zu verraten, wer was gesagt hatte, weil er meinte, alle denken so und ich könnte nicht einfach meine ganzen Untertanen umbringen, weil sie unhöfliche Dinge über mich denken. Ich mußte letztlich zugeben, daß er damit recht hatte. Ich war zunehmend fasziniert von diesem gelehrten Krieger, der als rechtloser Sklave sein Leben begonnen hatte. Und ich fand es schließlich schade, daß er nicht sprechen konnte, sonst hätte ich ihn nämlich als Offizier eingesetzt.

Nach meinem Tod war ich noch faszinierter, denn er hatte es geschafft, mir nach und nach diejenigen Unarten abzugewöhnen, wegen denen ich mich zwischen den Leben regelmäßig über mich selbst ärgerte und meinen Erben - ebenfalls eine Inkarnation eines Ahriman-Kernanteils - so zu erziehen, daß er diese Unarten gar nicht erst entwickelte. Ich spukte eine ganze Weile bei ihm herum, weil ich ihn nach seinem Tod bitten wollte, wieder in meiner Nähe zu inkarnieren, damit er mir wieder so eine Erziehung zukommen lassen würde. Aber nach seinem Tod war er plötzlich verschwunden. Glücklicherweise hatte mein Michael-Offizier mehr Erfolg damit, ihn nachzuverfolgen. Ihm erzählte nämlich ein Thi'ah'nah-Vogel, daß es ein Tiuval-Anteil sei, der zu ihr und C'her'ash gekommen sei.

Zu meiner Großen Freude war dieser Tiuval tatsächlich immer und immer wieder bereit, in meiner Nähe zu inkarnieren umd als Leibwächter oder Hauslehrer für eine vernünftige Erziehung von mir und meinen Freunden zu sorgen.

Hier war ich der König, der sich eine junge Frau geraubt und ihren Leibwächter kastriert hatte. Die Frau zählte zu den Einhörnern. Ich schämte mich nachher dafür, wie ich mit den beiden umgegangen war, war aber sehr angetan von dem positigven Einfluß, den dieser andere Tiuval auf mich gehabt hatte. Und ich glaubte, daß Tiuval nachher bestimmt so böse auf mich sein würde, daß er nie wieder bei mir inkarnieren würde.
FI8: Kersti: "Daß du mein Leibwächter bist, hat dir doch nur Unglück gebracht"
Doch da täuschte ich mich. Auch in den folgenden Leben inkarnierte er sich in eine meinen Familien. Wir grübelten nur ständig nach, was wir anstellen müßten, damit er mich erziehen kann, bevor ich ihm etwas zuleide tun kann. Ich dachte er wäre ein guter Herrscher, was auch stimmte, doch als Herrscher wollte er nicht leben. Das haßte er aber so insbrünstig daß man ihn wirklich nur in Notfällen dazu überreden konnte.

Michael inkarniert sich etwas lieber als Herrscher, aber er zieht Offiziersposten vor, da er dann keine Gelegenheit hat seine krankhafte Sexualität1. rücksichtslos auszuleben und deshalb mit seinem Leben nachher weit zufriedener ist. Ich finde seine Sexualität gar nicht so schlimm, seine jugendlichen Liebhaber mögen ihn nämlich immer und sie scheinen dabei keinen Schaden zu nehmen, weil er ein Auge darauf hat, daß aus ihnen etwas wird.

In folgendem Leben war ich der junge König, der eng mit Tiuval, dem Leibwächter befreundet war. Mein herzkranker Bruder war C'her'ash.
FBI Kersti: Helden leiden länger
Das Leben gefällt mir, weil es uns gelungen ist, Tiuval in eine Position zu bringen, wo er mich erziehen konnte, bevor ich ihm Schaden zufügen konnte. Leider waren die sonstigen Umstände so schlecht, daß er trotzdem sehr verletzt wurde.

Ich wunderte mich lange, warum nicht nur ich begeistert war, daß er bei mir inkarnieren wollte, sondern daß auch er sich freute, wenn er bei mir inkarnieren konnte - bis er mir erzählte, daß andere Leute ständig gemein zu ihm sind, selbst die, die normalerweise anständig zu ihren Untergebenen sind. Ich war entsetzt, daß so ein guter Mann ständig schlecht behandelt wird und verstand nicht, wie das möglich war. Jedenfalls war ich höchst zufrieden, wann immer ich ihn in meiner Nähe hatte.

Kersti

Fortsetzung:
FF158. Kersti: C'her'ash, Thi'ah'na und der andere Tiuval hatten das Glück für sich gepachtet - aber wußten nicht, wie sie das angestellt hatten

Quelle

Erinnerung an ein eigenes früheres Leben aus der Geistigen Welt
EGI. Kersti: Erinnerungen aus diesem Leben, aus früheren Leben und aus feinstofflichen Welten
FFI Kersti: Inhalt: Gefallene Engel
FFI14. Kersti: Inhalt: Ahriman
V12. Kersti: Hauptfehlerquellen bei Erinnerungen an frühere Leben

Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, https://www.kersti.de/, Kersti_@gmx.de
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