Ebenfalls gut war, daß der Zeitungsmensch uns regelmäßig besuchen kam. Er schrieb Artikel, die vielen Menschen vor Augen führten, wie es uns in der Klinik ergangen war und ich bekam deshalb manchmal Briefe von mir fremden Menschen, die ich gewissenhaft beantwortete, denn dieses Mitgefühl Fremder würde mir vielleicht irgendwann die Macht geben, unseren Freunden in der Klinik zu helfen.
Manchmal besuchten wir den Zeitungsmensch und ich lernte dabei, mich in der Welt draußen zurechtzufinden. Während ich nach und nach die vielen unbekannten Dinge dort richtig einzuordnen lernte, stellte ich fest, daß es nicht so chaotisch war, wie es mir am Anfang erschienen war. Es war nur meine Unerfahrenheit mit der Welt gewesen, die mir diesen Eindruck vermittelt hatte.
Ich weiß nicht, wie es ist, in der Wildnis von der Jagd zu leben. Aber ich glaube ich ziehe mein freies Leben in der komplexen menschlichen Kultur vor.
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615, Internetseite: https://www.kersti.de/ E-Mail an Kersti
Ich freue mich über jede Art von Rückmeldung, Kritik, Hinweise auf interessante Internetseiten und beantworte Briefe, soweit es meine Zeit erlaubt.