Reinkarnationserinnerung - Mein Leben zu Jesu Zeit

K19.

Der Plan hat einen Fehler: Er funktioniert nicht

Nach dem Test, auf dem weiteren Weg nach Hause, fragte ich Johannes, was er von den Plänen der Führung hielte, daß sie einen Krieg gegen die Römer führen wollten, um sie aus dem Land zu jagen.
*Der Plan hat einen Fehler. Er funktioniert nicht.* antwortete Johannes.

Ich starrte Johannes fassungslos erstaunt an. So eine krasse Kritik an diesem grundlegenden Plan der Führung hatte in meiner Gegenwart noch niemand geäußert. Selbst ich hatte es nie ausgesprochen, obwohl mir die Pläne unsinnig erschienen, gerade weil die Engel so darauf drängten. Ich konnte nicht den Finger auf die Stelle legen, wo es nicht stimmte, es ergab nur in meinen Augen alles keinen Sinn. Arid, der Vater des jungen Johannes und Johannes deren politische Ansichten mich interessiert hätten, hatten mit mir nie über die aktuelle Politik geredet. - Das heißt, sie hörten sich meine Meinung an, und ließen mich Bücher über Geschichte lesen, aber ihre Meinungen teilten sie mir nicht mit.

Zu Erklärung nannte mir der Johannes die Zahl der in Israel ständig ansässigen römischen Legionen. Das waren mehr als die waffenfähige Bevölkerung Israels. Die Essenerkrieger waren nur ein zehntel so viele. Dann nannte er die geschätzte Zahl der Zeloten - der anderen Freiheitskämpfer.
"Die Römer sind gut ausgebildete Kämpfer, aber schlechter als Essener. Die Zeloten sind sehr schlecht bis gar nicht ausgebildet. Alles in allem reicht auch unser Können nicht, um einen zehn-zu-eins-Nachteil auszugleichen. Wenn wir einen Krieg beginnen, werden die Römer siegen. Und dann vernichten sie uns endgültig." erklärte er.
Damit hatte er mein gefühlsmäßiges Urteil mit Zahlen belegt.
*Warum wollen die Engel dann, daß wir kämpfen?* fragte ich.
*Ich weiß nicht. Aber sie haben sicher keine guten Gründe. Sie verachten uns genug, um uns für ihre Pläne wie Vieh abschlachten zu lassen.* dachte Johannes mir zu.
Ich nickte. Auch damit bestätigete er meinen eigenen Eindruck.

Zuhause angekommen, wurde uns mitgeteilt, daß Jesus Tios während der Abwesenheit meines Vaters gestorben sei. Ich wußte das schon, denn Tios Geist hatte mich nach seinem Tod besucht und mich gebeten, mich gut um seine Leute zu kümmern.

Der Krieger-Jesus war empört, als Johannes darauf bestand, daß ich und die zwölfjährige Maria, die bei Tios gelernt hatte, ab jetzt die für das Dorf zuständigen Heiler seien.
"Zwei Kinder!" schimpfte er.
"Simon hat alles gelernt, was Karmel ihm lehren konnte. Und er ist weder in seinem Denken noch in seinem Verhalten ein Kind. Maria hat dafür eine erhebliche praktische Erfahrung im Umgang mit Kranken. Außerdem sind beide in meiner Ausbildung. Ihr seid besser versorgt, als die meisten anderen Dörfer." entgegnete Johannes.

Das Dorf mußte sich damit abfinden, daß wir zwei Kinder, die wir in ihren Augen noch waren, uns um die Kranken kümmerten.

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