Reinkarnationserinnerung - Mein Leben zu Jesu Zeit

K22.

Ein Testergebnis

Als Maria unterwegs war, um sich um die Verletzten zu kümmern, wurde ich wieder von den Engeln angefunkt. Ich bat sie, schlafen zu dürfen, weil ich mich wegen der übertrieben langen Heilarbeit vom Vortag sehr elend fühlte.

"Wenn du nicht freiwillig kommst, holen wir dich." drohte die Stimme.
Es war nicht Ramajan. Ich war mir zu gut, um um Gnade zu flehen. Mühsam stand ich auf, verlor sofort das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Ich schluckte das Essen wieder herunter, das im Begriff war hochzukommen und versuchte den Schwindel unter Kontrolle zu bekommen. Dann krabbelte ich zur Wand und richtete mich in einer Ecke des Zimmers vorsichtig auf. Minutenlang stand ich zitternd da und versuchte die bunten Schlieren und Kreise vor meinen Augen zu vertreiben. Schließlich, als mein Blick wieder klar war, tastete ich mich an der Wand entlang nach draußen. Zu meinem Erstaunen gelang es mir draußen sogar zu gehen. Ich muß aber getorkelt haben, wie ein Besoffener. Ich schaffte es bis zum Schiff.

Im Schiff fiel ich - wie unterwegs schon mehrfach - hin. Ich setzte mich mühsam auf und nahm meinen schmerzenden Kopf in die Arme. Außer Ramajan war noch eine hochgewachsene, schwarzhaarige Frau anwesend.
"Was wollt ihr von mir." fragte ich.
"Hör sofort auf mit dem Theater." sagte die Frau, die eigentlich gar nicht wie ein Engel aussah. Ich sah sie nur schweigend an. Den Gefallen konnte ich ihr nicht tun.
"Zieh dich aus und leg dich auf die Behandlungsliege."
Ich wurde aus der Situation nicht schlau. Woher kam plötzlich diese Schärfe, diese Wut, die sie mir entgegenbrachten statt der üblichen arroganten Verachtung?
"Was ist los? Was habt ihr mit mir vor?" fragte ich.
"Tu was ich dir sage!"
Ich sah sie an, zuckte mit den Schultern zog mein Gewand aus, legte es zusammen und krabbelte mühsam auf die Behandlungsliege. Sie schnallte mich mit einigen Riemen so fest, daß mir das Blut abgeschnürt wurde. Ich machte sie darauf aufmerksam.
"Das interessiert mich nicht. Halt still. Willst du wirklich keine Betäubung?"
Ich schüttelte den Kopf.
"Ich würde sie nehmen. Ich habe heute nämlich etwas besonders Häßliches vor. Etwas das der arme, dumme, weichherzige Ramajan nie übers Herz bringen würde."
Sie war ja richtig boshaft. "Ramajan ist nicht dumm. Er hat nur kein Rückrat. Deshalb tut er alles, was ihm befohlen wird. Auch die Dinge, die er nie übers Herz bringen würde." widersprach ich.
Die Frau sah mich überrascht an.
"Heute wird es wirklich schrecklich. Und ich bin auch nicht so schwach wie er. Ich werde dir deine neugierigen Fragen nicht beantworten. Ich habe dich durchschaut. Du willst uns aushorchen. Wir haben nämlich einen Intelligenztest gemacht. Da steht das drin."
*Ich Idiot.* dachte ich nur. Da hatte mir meine Neugier wirklich einen Streich gespielt.
"Du bist intelligent genug, um unsere Pläne zu durchschauen und willst erreichen, daß wir dir alles erzählen. Aber ich beantworte dir deine Fragen nicht." erzählte sie mir und hatte mir meine Fragen damit erst einmal alle beantwortet.
"Du bist wirklich nett." antwortete ich freundlich.
"Warum?" fragte sie verdutzt.
"Ich habe auch einen Intelligenztest mit dir gemacht. Du bist nicht intelligent genug, um meine Pläne zu durchschauen." erklärte ich boshaft.
Doch, mir fiel noch eine Frage ein: Ich wollte wissen, wie sie hieß.
"Nur damit du weißt, wer dich in Zukunft überwachen wird: Ich bin Tojinia."
Die Frau war ein Phänomen.
"Du bist wirklich sehr nett." lobte ich sie.
"Ich bin gar nicht nett! Bald werde ich die Gelegenheit haben, dich richtig zu foltern, nicht nur so ein paar lächerliche Operationen. Dazu waren nämlich die Nervenfunktionsprüfungen nötig." widersprach sie ärgerlich.
Foltern. Das erklärte einiges. An die Frage hatte ich nicht einmal gedacht. Ich lächelte herzlich:
"Das hast du sehr schön gesagt. Genau das wollte ich von dir hören."
"Das ist gar nicht wahr!"
"Meinst du?" fragte ich sanft.
"Nein das ist nicht wahr."
"Wie du meinst."

Sie merkte, daß sie Boden unter den Füßen verlor, begriff aber nicht, warum. Hastig bereitete sie alles für die geplante Operation vor und schnitt mir dann den Bauch auf. Mir wurde vor Schmerzen schwarz vor Augen. Sämtliche Muskeln im Unterkörper verkrampften sich, so daß sie nicht weiterarbeiten konnte.
"Gib ihm ein Muskelrelaxans."
Ramajan spritzte mir ein Zeug, das den Effekt hatte, daß sich meine Muskeln entspannten, ohne daß aber die Schmerzen gedämpft wurden. Ich konnte dadurch nicht mehr richtig atmen und schnappte verzweifelt nach Luft, um nicht zu ersticken. Dann arbeitete sie weiter. Anders als Ramajan, der einfach nur möglichst sauber und ordentlich die Operationen ausgeführt hatte, die ihm aufgetragen worden waren - und sie waren glücklicherweise nie im Bauchraum gewesen - nutzte Tojinia ihr medizinisches Wissen, um mich zu foltern. Sie spielte am Bauchfell herum, das ja reichlich mit Nerven versorgt ist, reizte jeden Nervenstrang, den sie entdecken konnte mit elektrischem Strom und lauschte auf Schreie, die gar nicht kommen konnten, weil das Muskelrelaxans auch die Stimmbänder gelähmt hatte. Ich war so mit den Schmerzen beschäftigt, daß ich nur ganz nebelhaft mitbekam, was sie machte. Sie pflanzte etwas Faustgroßes in meinen Bauch. Und dann klebte sie die Schnitte der Reihe nach mit einem chirurugischem Kleber wieder zusammen und setzte das Gerät ein, was die Engel benutzten, um Wunden auf technischem Wege wieder zu verschließen. Nachher blieb nur eine kaum sichtbare Narbe zurück. Sie befreite mich von den Gurten.

Sobald meine Muskeln mir wieder ausreichend gehorchten, setzte ich mich zitternd auf. Im Grunde war ich wütend auf diese Frau, die Spaß daran hatte, mich zu foltern. Ich sah zu ihr hoch und fragte lächelnd:
"Und wie fühlst du dich so, wenn du gerade deiner Lieblingsbeschäftigung nachgegangen bist?"
"Das war überhaupt nicht meine Lieblingsbeschäftigung! Ich habe eine absolut notwendige Operation ausgeführt!" widersprach sie empört und verunsichert.
Interessant wie leicht sie aus dem Gleichgewicht zu bringen war. Immerhin war ja nicht sie bei vollem Bewußtsein operiert worden.
"Und wie für alle Engel war das auch für dich ein großes Vergnügen."
"Ich bin gar kein Engel. Ich bin eine Karigada. Wir sind berühmt für unseren Stolz und unseren Mut im Kampf."
Schön. Genau das hatte ich wissen wollen. "Du meinst für eure Unausgeglichenheit und euren Jähzorn? Oder vielleicht dafür, daß eure Technik veraltet ist?"
"Gar nicht wahr. Wir sind eine raumfahrende Macht. Wir bauen die besten Gehirnraumschiffe!"
"Ach so. Deshalb bist du hier und führst die Befehle eines Engels aus.!
Tojinia tat so, als stolpere sie und rammte mir mit voller Kraft eines ihrer chirurgischen Instrumente in den Arm.
"Ach das tut mir aber leid."
"Ja." kommentierte ich trocken, "Es ist wirklich bemitleidenswert, wie ungeschickt du bist."
Den Schmerz ließ ich mir nicht anmerken. Vermutlich war sie eine Gefangene. Sonst hätte sie nicht so reagiert.
"Aber in Wirklichkeit hat die Operation dir doch großen Spaß gemacht. Gib's zu!"
"Nein, ich mußte dir eine Pumpe einpflanzen, um dir Drogen in den Körper zu pumpen, die dich gefügig machen."
Das kann ja heiter werden. Die Engel überschätzen die Macht solcher chemischer Mittel. Man kann den eigenen Körper anregen, genug entgegengesetzt wirkende Stoffe zu produzieren. Aber sie sind eine Belastung für den Körper. Es ist sehr schwierig, dabei das innere Gleichgewicht zu wahren, weil das eigene Hormonsystem auf so erhebliche Zufuhr körperfremder Hormone nicht eingestellt ist und sie auch nicht richtig abbauen kann. Außerdem führt es zu erheblichen Schäden in der Aura.
"Weißt du, mit so ein bißchen Gift kannst du mich umbringen, aber du kannst mich nicht gefügig machen." erklärte ich sanft.
"Und ich werde dir noch öfter den Bauch aufschneiden müssen. Möchtest du dann nicht eine Betäubung?" spöttelte sie.
"Nein. Wie kommst du darauf?" fragte ich zurück.

Das waren ja Zukunftsaussichten!

Ich bekam von Tojinia sogar eine Übersetzung der Ergebnisse des Intelligenztests ausgehändigt. Schade war nur, daß das unübersetzte Original nicht dabei war. Sie war wirklich freigiebig mit Informationen. Ich überlegte, ob es möglich sein könne, ihr nach und nach das Alphabeth der Engel aus der Nase zu ziehen. Das wäre wirklich interessant.

Ich wunderte mich selber, daß ich es an dem Tag noch schaffte, zu Fuß nach Hause zu gehen. Die Heilerin Maria schlief bereits. Obwohl ich mich ganz ausgelaugt fühlte und mir schlecht war, fiel es mir schwer, einzuschlafen und in der Nacht hatte ich Alpträume.

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