Reinkarnationserinnerung - Mein Leben zu Jesu Zeit

K26.

Ein Rat für Torion

Noch an demselben Tag wurde ich hinausgerufen zum Raumschiff der Engel. Ich trat wie üblich ein und begrüßte die Anwesenden. Es waren Tojinia und Ramajan.

"Zieh dich aus und leg dich auf die Behandlungsliege." sagte Tojinia.
Ich gehorchte und wurde dort festgeschnallt wie immer.
"Heute lernst du, was Schmerzen sind." teilte mir Tojinia mit, befestigte einige bunte Drähte an meinem Körper und legte einen Hebel um. Rasende Schmerzen jagten durch meinen Körper. Stundenlang. Bis ich die Besinnung verlor.

Als ich wieder zu mir kam, lag ich immer noch auf der Behandlungsliege. Die Schmerzen hatten nur unwesentlich nachgelassen. Ein fremder Engel war da und beobachtete die Kontrollen der technischen Geräte. Dann erst ging mir auf, daß ich mich in einem anderen Raum befand. Durch eine durchsichtige Wand konnte ich riesige Sterne vor einem samtschwarzen Himmel sehen.
"Wo bin ich?" fragte ich.
"Im Himmel." antwortete er und sah mir aufmerksam in die Augen. Ich erwiderte seinen Blick.
"Mein Gott. Du bist ja noch ein Kind." sagte er schockiert.
"Und?" fragte ich.
"Mein Gott, jetzt foltern wir schon Kinder."
Ihm kamen die Tränen.
Ich fand das albern:
"Ja. Und du beteiligst dich daran."
"Nein, ich achte doch nur darauf, daß du gesund bleibst." erwiderte er verunsichert.
"Kann das zu dauerhaften Gesundheitsschäden führen?" fragte ich.
"Es kann dich umbringen." meinte er.
Sie würden mich nicht umbringen, denn einen Toten kann man nicht mehr dazu zwingen zu gehorchen.
"Das sind zwei verschiedene Fragen. Es gibt Dinge, die dazu führen können, daß das Herz aufhört zu schlagen, ohne daß sie zu Dauerschäden führen können, falls das Herz nicht aussetzt. Und es gibt Dinge, die können einen praktisch nicht umbringen, dennoch machen sie einen für den Rest des Lebens zum Krüppel." erklärte ich.
"Es kann dir auch für den Rest deines Lebens Dauerschmerzen bescheren oder dich dauerhaft lähmen, weil es die Nervenfasern beschädigen kann." antwortete er.
Ich nickte. Das hieß, daß ich solche Foltern besser nicht unnötigerweise herausfordern sollte. In dem Augenblick kam Tojinia herein, erkundigte sich, ob ich gesund sei, der Engel bejahte das und sie legte erneut den Hebel um, der die Foltermaschine in Gang setzte. Ich verlor durch die Schmerzen bald wieder das Bewußtsein.

Als ich das nächste Mal wieder aufwachte war nur Tojinia da. Ich blieb unbeweglich liegen, dennoch entnahmsie den Anzeigen ihrer Geräte, daß ich wach sein mußte und setzte das Foltergerät wieder in Gang.

Das darauffolgende Mal war wieder der andere Engel da. Ich fragte:
"Wie heißt du?"
Er drehte sich zu mir um und fragte erstaunt:
"Du bist schon wach?"
"Ja. Wie heißt du?" wiederholte ich meine Frage.
"Torion."
"Was meinst du, wie lange sie das noch machen?" fragte ich.
"Nicht so lange. Dein Körper zeigt schon die ersten Ausfallerscheinungen." antwortete er.
"Warum beteiligst du dich an so etwas? Es ist doch vollkommen gegen deine Grundsätze." fragte ich.
"Ich habe eine Familie zu ernähren."
"Willst du deine Familie wirklich durch Foltern ernähren?" fragte ich zurück.
Er weinte: "Nein."
"Warum tust du es dann? Du setzt deinem Handeln keine Grenzen. Deshalb können deine Vorgesetzten dich zu allem bringen. Auch zu Dingen, die du dir bis jetzt noch nicht vorstellen kannst. Oder hättest du es dir vor Kurzem vorstellen können, ein Kind zu foltern?"
"Nein. Du hast Grund mich zu hassen."
"Das mag sein. Aber ich hasse dich nicht. Ich warne dich nur, wohin dein weiterer Weg dich führen wird, wenn du dich nicht besinnst."
"Ich bin mir sicher, auch bei euch Engeln gibt es mehr als eine Möglichkeit, eine Familie zu ernähren und von diesen Möglichkeiten ist auch mehr als eine moralisch tragbar. Mit dem was du da gerade tust, zerstörst du am Ende nur dich selbst."
"Du hast hier nichts zu schaffen. Wenn du dich nicht schnell weigerst, werden sie dich noch zu viel übleren Dingen bringen, als tatenlos dabeizustehen, wenn andere mich foltern. Euer Herr, der Mann, mit dem ich in deiner Gegenwart gesprochen habe, ist ein Verbrecher. Er versucht den Willen jedes Menschen zu brechen, den er in die Finger bekommt. Und Tojinia ist seine willige Handlangerin."
"Genau dasselbe hat mir Karaha gesagt. Und daß sie sie damals dazu gebracht haben, ein Kind zu foltern und dieses Kind hat ihr den besten Ratschlag seines Lebens gegeben. Den, sich zu weigern." erzählte er.
"Das Kind war ich. Karaha ist eine gute Freundin von mir. Ich würde mein Leben in ihre Hände legen." sagte ich.
"Warum? Sie hat dich gefoltert."
"Sie würde es aber nie wieder tun."

Tojinia kam herein, sah mich triumphierend an und sagte boshaft:
"Ich habe dich erwischt: du hat versucht Torion dazu zu bringen, daß er auffört zu foltern. Jetzt endlich darf ich dich bestrafen!"
Da fiel mir auf, daß das Triumphgefühl an der falschen Stelle auftauchte. Sie freute sich nicht, mich foltern zu müssen - im Gegenteil. Ihr hatte gefallen, daß ich die Pläne der Engel vereitelte. Sie hatte mir nicht ausversehen alles erzählt, was ich wissen wollte, sondern absichtlich. Ich lächelte und sagte ihr ernst:
"Tojinia, dein Haß zerstört nicht deine Feinde sondern dich. Um deiner selbst willen solltest du lernen, darüber hinauszuwachsen."
Sie starrte mich zuerst verwirrt an, dann begriff sie, daß ich sie durchschaut hatte und schimpfte schließlich demonstrativ mit dem Engel, weil er mich nicht gefoltert hatte. Er weigerte sich, dergleichen jemals wieder zu tun."
Ich fragte mich, ob er schon einmal einen Menschen gefoltert hatte. Da fragte mich Tojinia:
"Was hast du nur mit Torion gemacht? Er weigert sich, weiter hier zu arbeiten."
"Ich habe mich nur ein wenig mit ihm unterhalten. Darf ich das nicht?" fragte ich.
"Nein. Du darfst dich überhaupt nicht mit Engeln unterhalten. Wie fühlt sich dein Körper an?"
Ich sagte nichts.
"He, ich habe dir eine Frage gestellt!"
Ich schwieg.
Tojinia setzte die Foltermaschine in Gang und ich verlor die Besinnung.

Als ich beim nächsten Gespräch immer noch nicht antwortete, fragte sie schließlich, warum ich nicht reden würde.
"Wieso? Du hast mir doch gesagt, daß ich mich überhaupt nicht mit Engeln unterhalten darf!" sagte ich mit einem unschuldigen Gesichtsausdruck. "Ab jetzt beantwortest du unsere Fragen wieder, klar?"
Ich nickte. Und sie folterte mich wieder.

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