Schließlich sagte Thomas:
"Schau, dort ist er." und zeigte auf Jesus, der sich in der
Menge Johannes näherte.
Maria sah den buckeligen Mann und wollte es nicht glauben. Das konnte er
nicht sein. Bei Kindern, die bei den Essenern aufwuchsen, gab es so
etwas nicht. Auch keine Erbkrankheiten, wenn die Eltern und
Großeltern ebenfalls zum Orden gehört hatten. Dergleichen
hatte nur das einfache Volk, das die Lebensgesetze nicht beachtete.
"Wo?" fragte sie.
"Dort."
Thomas zeigte erneut auf den Buckeligen.
"Warum hat er einen Buckel?"
"Schau dir seine Aura an." wies ich sie an.
Ich stellte meine Aufmerksamkeit auf das den Körper umgebende
Energiefeld ein. Sofort erschienen farbige Wolken um die Körper
der Menschen in meinem Blickfeld. Jesu Aura war vollkommen klar und
leuchtend.
"Die Aura ist perfekt." stellte Maria fest.
"Siehst du. Der Körper ist unter den gegenwärtigen
Umständen nicht immer das perfekte Abbild des Geistes."
sagte ich.
Jesus ging hinunter ins Wasser und sprach Johannes an, der von seinem
unangemeldeten Besuch sichtlich überrascht war. Sein Auftreten war
bescheiden. Dann tauchte er wie alle anderen kurz ins Wasser. In dem
Augenblick sah ich ein Raumschiff der Engel kommen. Es leuchtete hell
wie ein Stern und war deshalb für die einfachen Leute sehr
beeindruckend.
"Dies ist mein Sohn, den ich liebe und er wird mein König auf
Erden sein."
Wütend funkelte ich das Schiff an. Es war einfach noch zu
früh.
Ich blieb sitzen und wartete darauf, daß es Abend wurde, damit
ich mit Johannes reden konnte. Als Johannes schließlich seine
Arbeit beendete und sich auf den Heimweg machte, schloß ich mich
ihm an.
"Und?" fragte er.
"Es ist zu früh."
"Ja."
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5, 34376 Immenhausen - Holzhausen, Tel.: 05673/1615,
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