erste Version: 2/2016
letzte Bearbeitung: 3/2016
Vorgeschichte:
F738.
Dirk erzählte, daß er einen Geheimauftrag hätte, unseren Ritterorden kennenzulernen und nach Hause - wo immer das sein mochte - zu melden, was das für Menschen sind
Geron erzählt:
Offensichtlich wollte er das, was ich gesagt hatte, noch deutlicher machen, denn er erzählte, daß diese Verbrecherorganisation vor einiger Zeit einmal einen Jungen an unserer Schule hatten ermorden lassen wollen. Da die Ritter als Leute galten, die solche Verbrechen massiv verfolgen, haben sie sich dafür einen Mann ausgesucht, den sie sowieso loswerden wollten und als er meldete, daß er den Mord erfolgreich begangen hätte, haben sie ihn ermordet, damit er nicht reden kann, wie Dimitri durch seine Nachforschungen herausfand.
Dirk und ich sahen uns an. Ich wußte, wir dachten beide an den Reiter, der versucht hatte, mich umzubringen.
"Gelte ich immer noch als tot bei denen?" fragte ich.
Dimitri warf mir nur einen verwirrten Blick zu.
Ich erzählte, wie ich, nachdem ich Dirk kennengelernt hatte, auf dem Heimweg von einem Reiter angegriffen worden war, wie ich mich totgestellt hatte in der Hoffnung, daß er mich dann nicht wirklich umbringt und wie, bevor er noch mal richtig gucken konnte, Leute von der Schule kamen, was mich gerettet hatte. Ich zeigte ihm auch die Narbe von dem Angriff.
Dimitri sah mich ziemlich gequält an. Ich fand aber, daß jemand der sich bereit erklärt, eine solche Organisation zu unterwandern, nicht vergessen darf, daß so etwas passieren kann und daß man dann möglicherweise, ohne es zu wollen, eine Rolle in einer schlimmen Geschichte spielt. Also würde ich ihn bei dem Thema sicherlich nicht schonen - aber auch nicht verurteilen, denn es gibt Situationen, da kann man so viel nachdenken wie man will und nachher weiß man immer noch nicht, was der moralisch richtige Weg durch das ganze Chaos ist, das man vor Augen hat.
"Warum machen die das?" fragte ich.
"Ach wer kann schon verstehen wie solche Verbrecher denken?" meinte Dirk.
"Das meine ich nicht. Ich bin sieben Jahre alt, Sohn einer armen Witwe und habe in diesem Leben ganz bestimmt noch nichts geleistet, was erklären würde, warum sie ausgerechnet mich unbedingt tot sehen wollen könnten und warum das so geheim ist, daß sie jeden, der was dazu sagen können könnte, gleich umbringen." erklärte ich.
Wieder spürte ich, daß ihn irgendetwas an meinen Worten beeindruckt hatte und ich fragte mich genervt, warum das, was ich sage, nicht einfach normal sein konnte. Alle Erwachsenen entdeckten irgendetwas Besonderes in meinen Worten, entweder fanden sie es besonders intelligent, oder frech oder unverschämt oder bemerkenswert oder sie glaubten fest, daß es nur gelogen sein konnte oder sie fragten mich, warum ich so etwas ausweniggelernt hatte - dabei redeten sie doch selber genauso! Warum war es bei ihnen normal und bei mir nicht?
"Das hat nichts mit diesem Leben zu tun sondern mit einer Prophezeiung darüber, was deine Seele tun wird."
Immerhin gab er vernünftige Antworten.
"Und was wird meine Seele in dieser komischen Prophezeiung tun?" fragte ich.
"Sie wird diese Leute daran hindern, die ganze Welt zu beherrschen." erklärte er.
Einerseits fragte ich mich, wie sie darauf kamen, daß ausgerechnet ich die Macht zu so etwas hätte. Andererseits fand ich, daß Leute, die ihre eigenen Leute umbringen, damit sie nicht reden können ganz bestimmt ziemlich schlechte Herrscher für die Welt abgeben würden. Ein guter Herrscher braucht solche Mittel nicht, damit seine Leute ihm treu genug sind, um zu schweigen, wo das nötig ist.
Ich fragte wieder, ob ich immer noch für tot gehalten würde. Dimitri war sich nicht sicher, meinte aber, daß sie früher oder später herausfinden würden, daß ich noch lebe und daß sie dann mit ziemlicher Sicherheit den nächsten Mordversuch starten würden. Das hatte ich mir schon gedacht. Und selbst wenn sie es nicht wüßten, würden sie herausbekommen, daß ich noch lebe, weil ich ja immer noch in derselben Familie lebte, in die ich hineingeboren war.
Fortsetzung:
F740.
Niemand nimmt es dir übel, wenn du versuchst, deine Informanden zu schützen, es sei denn er wäre selbst nicht vertrauenswürdig
Ein Text von Kersti Nebelsiek, Alte Wilhelmshäuser Str. 5,
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Da ich es leider nie schaffe, alle Mails zu beantworten, schon mal
im Voraus vielen Dank für all die netten Mails, die ich von
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